Geranien können üppig den Balkonkasten schmücken und bis in den Herbst blühen. Ein paar Tipps gilt es zu beachten, angefangen beim Kauf.
Geranien sind Sonnenbadende. Wer ihnen ein Plätzchen mit möglichst viel Sonne gibt, fördert deren Wuchs. Je mehr Licht die Pflanzen bekommen, desto üppiger fallen die Blüten aus. Darauf weist "Pelargonium for Europe" hin, eine Initiative mehrerer Geranienzüchter. Beim Kauf sollte daher darauf geachtet werden, dass die Geranien viele Knospen tragen. Außerdem sollte man Pflanzen kaufen, die so viele Blätter an kräftigen Stielen tragen, dass die Erde im Pflanztopf kaum sichtbar ist.
Kleine Geranien aus dem Mehrfachpack brauchen Zeit
Zudem sollte der Wurzelballen gut entwickelt sein - oft kann man den Topf abziehen und das prüfen. Solche Pflanzen hatten bei den Produzenten ausreichend Zeit, heranzuwachsen.
Zu Geduld raten die Züchter hingegen bei noch kleinen Geranien aus dem Mehrfachpack. In Supermärkten und Baumärkten etwa werden gerne mal kleine Pflanzen in Sechser-Trägern angeboten. Bis daraus prächtige Pflanzen würden, vergehen Wochen, sagen die Geranienzüchter. Sie raten Hobbygärtnern, die diese Geduld nicht haben, weiter vorgetriebene Pflanzen in Kulturtöpfen mit Durchmessern ab elf Zentimetern zu kaufen.
Geranien brauchen ausreichend große Töpfe
Exemplare in Gefäßen mit Durchmessern von elf und zwölf Zentimetern sind den Züchtern zufolge ideal zum Bepflanzen von handelsüblichen Balkonkästen, die oft nicht breiter als 17 bis 18 Zentimeter sind. Geranien in Pflanztöpfen mit Durchmessern ab 13 Zentimetern eignen sind folglich für größere Gefäße. Auch der Abstand zur Nachbarpflanze muss beachtet werden und sollte mindestens 20 Zentimeter betragen. Dann können sich die Pflanzen schön entfalten.
Überschüssiges Wasser ablaufen lassen
Dass es an den sonnigen Standorten auch trockener ist, macht den robusten Pflanzen nichts aus. Sie kommen laut den Züchterinnen und Züchtern auch mit vorübergehender Trockenheit gut zurecht. Aber auch hier gilt: Für eine üppige Blüte ist es besser, ihnen reichlich Wasser zu geben.
Allerdings sollte sich überschüssiges Gießwasser dann nicht im Balkonkasten oder Topf aufstauen können. Daher sollte man darauf achten, dass überschüssiges Wasser aus Balkonkästen und Töpfen immer ablaufen kann oder dass Töpfe ohne Löcher nur sehr behutsam gegossen werden, dafür aber öfters. Zusätzlich hilft eine Drainage-Schicht im Topf, die vor dem Einpflanzen unter der Blumenerde angelegt wird.
Richtig Ausputzen: So entfernen Sie verwelkte Blüten
Geranien brauchen regelmäßig eine Verjüngungskur. Heißt: Verwelkte Blüten und Blätter müssen schonend entfernt werden. So entzieht man Pilzen den Nährboden und animiert die Pflanzen zu Blütenwachstum. Wer seine Geranien regelmäßig richtig ausputzt, hat bis zum Herbst Chancen auf Blütenpracht auf dem Balkon und im Garten.
Pelargonium for Europe gibt folgende Tipps:
- Sammeln Sie trockene Blüten einfach ab. Brechen Sie Blüten, die welk, aber bisher nicht trocken sind, direkt am Ansatz einzeln heraus. Tasten Sie hierfür mit zwei Fingern den Stängel ab, bis Sie den Ansatz des Triebs gefunden haben, und brechen Sie dann entgegen der Wuchsrichtung.
- Wächst die Geranie in einzelnen Blütenständen aus vielen kleinen Einzelblüten (Dolden), führt dies manchmal zu welken Stellen, obwohl gleichzeitig neue Knospen zu sehen sind. In diesem Fall können Sie nur die verwelkten Einzelblüten entfernen. Sollten Sie den ganzen Trieb entfernen, ist das allerdings auch kein Beinbruch.
- Der ideale Zeitpunkt: Die Stängel sollten prall mit Flüssigkeit gefüllt sein, sodass sie sich sauber abknicken lassen. Dies ist ein paar Stunden nach Wasseraufnahme der Fall.
- Machen Sie sich keinen Stress: Die Geranien müssen nicht täglich abgesammelt werden. Verblühte Blüten und welke Blätter sollten nur nicht wochenlang ignoriert werden. Bei halbgefüllten und gefüllten Sorten ist das Ausputzen wichtiger als bei einfach blühenden. Sind diese Dauerregen oder starkem Wind ausgesetzt gewesen, sollten sie rasch danach ausgeputzt werden.
- Wenig Zeit für Geranien-Pflege? Praktisch: Es gibt auch selbstreinigende Sorten, zum Beispiel Hängegeranien. Diese Sorten werfen ihre verblühten Blüten selbstständig ab und schieben gleich neue Blüten nach. Welke Blätter müssen allerdings weiter händisch entfernt werden.
Dünger nicht vergessen
Für eine lange Blüte brauchen Geranien ausreichend Nährstoffe. Vorgedüngte Blumenerde bietet ihnen aber nur für die ersten Wochen eine gute Versorgung. Danach brauchen Geranien daher eine Gabe Langzeitdünger, der für mehrere Monate aktiv ist, oder wöchentlich etwas Flüssigdünger.
Extra-Tipp für Sparfüchse: Kaffeesatz eignet sich laut den Züchtern als natürlicher Dünger. Er enthält die richtige Mischung an Nährstoffen, die Geranien für ein optimales Wachstum brauchen.
So bewahren Sie Geranien vor dem Eingehen
Wenn Hobbygärtner wieder aus dem Sommerurlaub zurückkehren, erleben sie meist eine böse Überraschung: Viele Pflanzen sind dann eingegangen, weil sie nicht genügend Gießwasser hatten. Bei längerer Abwesenheit kann die Geranie zurückgeschnitten werden, was ihren Wasserbedarf verringert.
Zwar sieht die Geranie dann vorübergehend nicht mehr so prächtig aus, sie wachse im Anschluss an so einen Schnitt aber in der Regel sogar üppiger, erklären die Experten von Pelargonium for Europe. Außerdem sollte man die Topfpflanzen für die Dauer der Abwesenheit in den Schatten rücken.
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Geranien an heißen Tagen vermehrt gießen
Kurzzeitig kann eine Geranie aber gut auf Wasser verzichten. In ihren Stielen und den dickwandigen Blättern kann sie Feuchtigkeit speichern. Doch zur Blütenbildung ist eine regelmäßige Wasserversorgung wichtig. Die Züchter raten an besonders heißen und sonnenintensiven Tagen sogar zum Gießen am Morgen und am Abend.
Wenn es wieder kalt wird: Geranien winterfest machen
Was viele Hobbygärtner nicht wissen: Die Pflanzen sind mehrjährig. Heißt: Bei richtiger Pflege können Geranien den Winter gut überstehen - und im Frühjahr wieder prächtig blühen.
Sobald der erste Frost droht, sollten Geranien ins Winterquartier ziehen, raten die Experten der Zeitschrift "Mein schöner Garten" auf ihrem Onlineportal. Überwintern können die Blumen an einem hellen Ort bei etwa fünf bis zehn Grad. Während des Winterschlafs sollte man die Blumen ab und zu gießen sowie auf Fäulnis und Schädlinge prüfen.
Neue Erde nach dem Winter
Geranien können entweder im Blumenkasten überwintern oder in kleineren Kisten - Letzteres ist platzsparender. So oder so gilt: Gegen Ende des Winters müssen die Pflanzen in frische Balkonblumenerde umgepflanzt werden. Dann steht einem blühenden Frühjahr nichts mehr im Wege. (mak/sbi/dpa/spot)
Verwendete Quellen
- dpa
- spot on news
- Pelargonium for Europe
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