Kerzen sorgen in den Herbst- und Wintermonaten für eine gemütliche Atmosphäre. Brennt sie vor sich hin, erhält ein Teil der Kerze einen neuen Namen. Doch wie lautet er?
Den Begriff Docht kennt wohl jeder: Es ist die Schnur, die aus einer Kerze herausragt und für eine stimmungsvolle Beleuchtung angezündet wird. Anders sieht es aus, wenn es um das verbrauchte Produkt geht. Denn beim Abbrennen ändert der Docht nicht nur seine Farbe, sondern auch seinen Namen.
"Schnuppe" namensgebend für die Sternschnuppe
Das schwarze, abgebrannte Ende des Dochts wird als Schnuppe bezeichnet, auch wenn der Begriff heute wenig gebraucht wird. Damit das glühende Endstück nicht von selbst abfiel und möglicherweise etwas in Brand setzte, trennten Menschen damals den verkohlten Docht mit einer Dochtschere ab.
Das glühende, hinabfallende Dochtende verlieh zudem einem anderen Wort seinen Namen, wie unter anderem das Universalmuseum Joanneum schreibt. Fällt ein kleines Staub- oder Gesteinsteilchen auf die Erde, wird es als Sternschnuppe am Himmel sichtbar. Wie der Docht glüht das Teilchen und fällt schließlich hinab - beides nennt man Schnuppe.
Wort prägte eine bekannte Redewendung
Mit dem Abfallen wird es dem Verbraucher "schnuppe" – eine weitere Bedeutung, die in der Redewendung "Das ist mir schnuppe" verwendet wird. "Schnuppe" steht in diesem Kontext synonym für das Wort "egal" und kann ebenfalls auf das Dochtende bezogen werden, das mit seinem Abbrennen wertlos wird und keinen Nutzen mehr hat.
Obwohl die Schnuppe demnach eigentlich einen Teil jeder Kerze bezeichnet, hat es im heutigen Sprachgebrauch zwei scheinbar völlig andere Bedeutungen. Ist Ihnen ein (Kerzen-)Licht aufgegangen? Verwenden Sie das Wort das nächste Mal, wissen Sie nun, welche Verbindung es zum ursprünglichen Begriff hat. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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