Nicht wegschütten: Wofür ist Nudelwasser noch gut?

Falls die Nudelsoße zu dickflüssig ist, bietet es sich immer an, sie mit etwas Nudelwasser zu strecken. Immerhin ist das Pastawasser meist bereits mit Salz und Öl gewürzt und somit die bessere Alternative zu gewöhnlichem Leitungswasser. Zudem enthält das Nudelwasser Stärke, die Soßen binden und cremiger machen kann. Somit bietet sich das Wasser auch für Pestos, Dips oder andere Soßen an.

Am besten wird das Nudelwasser noch heiß weiterverarbeitet. Dafür wird es entweder direkt in die Pastasoße gerührt oder in Dips und Pestos püriert. Auch in Suppen oder Eintöpfen lässt sich das Nudelwasser weiterverwenden. So spart man nicht nur Wasser, die Gerichte werden auch etwas angedickt und erhalten durch das salzige Wasser eine eigene Geschmacksnote.

Falls zum Nudelgericht Gemüse als Beilage serviert werden soll, kann das Pastawasser gleich zum Dämpfen von Zucchinischeiben, Zuckerschoten oder Brokkoliröschen weiterverwendet werden.

Kichererbsen, Bohnen und Linsen sollten vor dem Kochen bis zu zwölf Stunden in Wasser eingeweicht werden. Denn durch das Einweichen verlieren Hülsenfrüchte den enthaltenen Mehrfachzucker, der mitunter zu schmerzhaften Bauchschmerzen, Völlegefühl und Blähungen führen kann. Durch das Einweichen und Waschen der Bohnen werden die Mehrfachzucker ans Wasser abgegeben.

Hülsenfrüchte können auch in kaltem Nudelwasser eingeweicht werden – am besten über Nacht. Das Wiederverwenden des Pastawassers spart nicht nur Leitungswasser, sondern verleiht den Hülsenfrüchte zusätzlich Geschmack. Durch das Salzwasser können Bohnen und Linsen zudem noch mehr von ihren Mineralstoffen behalten. Die blähenden Polysaccharide werden aber dennoch gelöst.

Nudelwasser hält geschnittenes Gemüse länger frisch und kann auch zum Fermentieren verwendet werden. Dafür wird aus dem Nudelwasser eine Salzlake hergestellt, um die Milchsäuregärung in Gang zu setzen und Gemüse wie Kohl, Karotten oder auch Blumenkohl länger haltbar zu machen. Durch den Fermentierungsprozess bleiben Vitamine erhalten und die Milchsäurebakterien halten die Darmflora fit.

Doch nicht nur als Helferlein beim Kochen, sondern auch beim Putzen im Haushalt kommt Nudelwasser zum Einsatz. Dreckiges Geschirr und angebrannte Töpfe lassen sich mit der Stärke im Pastawasser leichter reinigen – ganz ohne chemische Putzmittel. Dafür muss das Geschirr einfach eine Zeit lang im Nudelwasser eingeweicht werden, um auch hartnäckige Verschmutzungen und Fettreste zu lösen.

Das Nudelwasser kann auch in einem verschließbaren Glas oder einer Flasche aufbewahrt werden. Im Kühlschrank gelagert entsteht daraus eine Art Gelee. Auch diese Substanz eignet sich unverdünnt ideal als alternativer Reiniger – und zwar nicht nur für Geschirr. Mit dem Gel aus Nudelwasser lassen sich auch glatte Oberflächen wie Fliesen und Böden im Bad sanft reinigen.

Um das Nudelwasser als Reinigungsmittel auch gegen Kalk einsetzen zu können, reicht ein Spritzer Essig. Die Mischung wird am besten in eine Sprühflasche umgefüllt und kann dann zum Fensterputzen oder zur Reinigung anderer Glasflächen ganz ohne Schlieren genutzt werden.

Wer das mineralhaltige Nudelwasser für Pflanzen im Garten oder Balkon nutzen möchte, sollte jedoch auf die Zugabe von viel Salz verzichten. Ohnehin sollten nicht immer dieselben Pflanzen mit Nudelwasser angereichert werden. Denn zu viel Salz oder eine Überdüngung kann Pflanzen auch schaden.

Nach so vielen hilfreichen Verwendungstipps im Haushalt ist die Liste der Alternativen für Nudelwasser noch nicht ganz ausgeschöpft. Denn auch als kosmetische Hilfe kann es genutzt werden. So hilft das abgekochte Wasser gegen geschwollene Füße. Ein Fußbad mit Pastawasser lindert Schwellungen, Rötungen und Schmerzen.

Für das Fußbad wird am besten lauwarmes Nudelwasser genutzt. Durch die zusätzliche Wärme lösen sich Verspannungen. Auch die Haut wird durch die Mineralien im Wasser geschmeidiger. Tipp: Testen Sie das Fußbad mit Nudelwasser nach einer langen Wanderung oder einem anstrengen Arbeitstag in High Heels.

Neben Füßen strahlen auch strapazierte und vor allem dünne Haare dank Nudelwasser in neuem Glanz. Für eine Haarkur aus Nudelwasser werden die Haare vollständig mit dem Wasser befeuchtet und massiert. Nach einer Einwirkzeit von rund zehn Minuten kann das Haar wie gewohnt mit klarem Wasser oder einem milden Shampoo ausgespült werden.

Nur bei trockenem Haar sollte auf Salz beim Nudelkochen verzichtet werden, falls das Wasser danach als Haarkur genutzt wird. Alternativ können feine und trockene Haare nach der Kur mit etwas Argan- oder Mandelöl verwöhnt werden. Auch lockige Haare profitieren von der Stärke im Nudelwasser und zeigen nach regelmäßiger Anwendung mehr Struktur und Glanz.

Dank der Stärke im Nudelwasser lässt sich daraus ein natürlicher Klebstoff zaubern, der nicht nur für kleine Kinder ganz unbedenklich ist. Dafür wird das Nudelwasser (0,2 Liter) mit etwa 60 Gramm Mehl aufgekocht. Danach sollte die angedickte Masse abkühlen und in einem luftdichten Glas oder einer Tube aufbewahrt werden – bis zum nächsten Einsatz als Bastelkleber.

Auch Salzteig oder natürliche Knete für Kinder lässt sich mit Nudelwasser schnell und einfach zaubern. Meist befinden sich alle Zutaten für den Bastelspaß bereits im Vorratsschrank: Wasser, Salz, Mehl und etwas Lebensmittelfarbe nach Wahl. Dafür werden in etwa 0,25 Liter Nudelwasser 20 gehäufte Esslöffel Mehl verrührt.

Die Nudelwasser-Mehl-Masse wird zu einem Teig geknetet und mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Falls die Knete nicht gleich zum Spielen und Basteln verwendet wird, kann sie in Schraubgläser gefüllt werden. Fest verschlossen bleibt die Knete bis zu acht Wochen weich und elastisch. Ohne Lebensmittelfarbe lassen sich aus dem Teig auch Figuren formen, die nach dem Aushärten angemalt werden können.