Pfingstrosen begeistern Gartenliebhaber mit ihren prächtigen Blüten und ihrer Langlebigkeit. Doch für eine reiche Blütenpracht brauchen die edlen Schönheiten die richtige Pflege. Mit diesen Expertentipps entwickeln sich die Pfingstrosen zu wahren Schmuckstücken im Garten.
Mit ihren imposanten Blüten und dem betörenden Duft zählen Pfingstrosen zu den Kronjuwelen jedes Gartens. Die auch als Päonien bekannten Stauden sind nicht nur wunderschön, sondern bei richtiger Pflege auch außerordentlich langlebig.
Problemlos können sie Jahrzehnte am selben Standort stehen und jedes Jahr aufs Neue mit ihrer Blütenpracht verzaubern. Doch damit die Pflanze ihr volles Potenzial entfaltet, sollten Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner einige wichtige Pflegetipps beachten.
Zwei Typen, unterschiedliche Ansprüche
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Pfingstrosen: den krautigen Staudenpfingstrosen (Paeonia officinalis, Paeonia lactiflora) und den verholzenden Strauch- oder Baumpfingstrosen (Paeonia suffruticosa). Während die Staudenpfingstrosen im Winter komplett einziehen, also nicht sichtbar sind, und im Frühjahr neu austreiben, werfen die Strauchpfingstrosen lediglich ihre Blätter ab, behalten aber ihre verholzten Äste.
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Die Staudenpfingstrosen erreichen eine Wuchshöhe von etwa 70 bis 100 Zentimetern und begeistern mit Blüten in Rosa, Rot und Weiß. Ihre strauchigen Verwandten können hingegen bis zu zwei Meter hoch werden und bieten zusätzlich auch gelbe Blütenvarianten an. Diese Unterschiede sollten bei der Pflege und beim Standort berücksichtigt werden.
Der perfekte Standort für üppige Blüten
Für eine reiche Blütenpracht ist die Standortwahl entscheidend. "Steht die Pfingstrose zu schattig, treibt die Staude zwar aus, die Blütenbildung ist jedoch stark eingeschränkt", heißt es auf der Webseite des Gartencenters Pflanzen Kölle. Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist ideal für alle Pfingstrosenarten.
Bei der Bodenbeschaffenheit zeigen sich die beiden Typen etwas unterschiedlich: Staudenpfingstrosen vertragen auch kalkreichere Böden mit einem pH-Wert zwischen 7,0 und 8,0, während ihre strauchigen Verwandten leicht saure bis alkalische Böden mit pH-Werten von 5,5 bis 7,5 bevorzugen.
Für beide Arten gilt jedoch: Der Boden sollte gut durchlässig sein, da Staunässe nicht toleriert wird. "Sandige Lehmböden sind bestens geeignet", raten die Gartencenter-Experten. Schwere Lehmböden sind dagegen ungünstig.
Richtig pflanzen – der Grundstein für den Erfolg
Die beste Pflanzzeit für Pfingstrosen ist das Frühjahr. "Gut durchwurzelte Exemplare wachsen schnell an und mit etwas Glück können Sie bald die erste Knospe genießen", so die Spezialisten. Herbstpflanzungen sind zwar möglich, in rauen Lagen jedoch nicht zu empfehlen.
Bei der Pflanzung sollte zudem großzügig geplant werden: "Je nach Sorte sollten Sie pro Pflanze eine Fläche von 60 x 60 bis 80 x 80 cm einplanen", lautet der Rat. Das Pflanzloch sollte einen Durchmesser und eine Tiefe von etwa 50 Zentimetern haben. Auf vernässungsgefährdeten Böden empfiehlt sich zudem eine Drainageschicht.
Ein entscheidender Faktor für die spätere Blütenentwicklung ist die Pflanztiefe: "Geben Sie den Wurzelstock so tief in den Boden, dass er 3 bis 5 cm tief mit Erde abgedeckt ist. Bei zu tiefem Setzen leiden die Pflanze und die Blütenbildung", so die Warnung. Diese Regel gilt allerdings nur für Staudenpfingstrosen – Strauchpfingstrosen werden noch tiefer eingepflanzt.
Die drei häufigsten Pflegefehler
Das Magazin "Mein schöner Garten" weist außerdem auf drei häufige Fehler hin, die bei der Pflege von Pfingstrosen vermieden werden sollten:
- Unnötiges Teilen der Pflanzen: "Je älter Pfingstrosen werden, desto prächtiger entwickeln sich die Pflanzen und desto mehr Blüten bilden sie", heißt es auf der Seite. Anders als bei vielen anderen Stauden ist eine regelmäßige Teilung zur Verjüngung nicht notwendig – im Gegenteil, sie kann sogar schaden.
- Bodenbearbeitung im Wurzelbereich: Das Erdreich rund um die Pfingstrosen sollte möglichst in Ruhe gelassen werden, besonders im Frühjahr, wenn die neuen Triebe austreiben. "Wer zu weit in den Boden eindringt, beschädigt die Wurzeln der Pflanze. Hacken etwa kann zu mehrjährigen Blühpausen von Pfingstrosen führen", warnen die Experten.
- Fehlender Herbstschnitt bei Staudenpfingstrosen: "Staudenpfingstrosen schneiden Hobbygärtner bis auf eine Handbreit über dem Boden zurück, sobald deren Laub im Herbst vergilbt ist", empfiehlt das Magazin. Dies beugt nicht nur Pilzerkrankungen wie Grauschimmel vor, sondern ermöglicht den Pflanzen auch einen kräftigen Neuaustrieb im Frühjahr.
Die richtige Pflege für langanhaltende Pracht
Die laufende Pflege von Pfingstrosen ist überraschend einfach. Je weniger an den Pflanzen gemacht werde, desto besser, heißt es beim Gartencenter.
Besonders wichtig ist das bedarfsgerechte Gießen, vor allem bei frisch gepflanzten Exemplaren. Als Richtwert werden pro Pflanze 5 bis 10 Liter Wasser genannt. Um Staunässe zu vermeiden, sollten einige Tage bis zum nächsten Gießen vergehen.
Beim Düngen gilt: Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist bei Verwendung hochwertiger Pflanzerde keine zusätzliche Düngung notwendig. Ab dem zweiten Standjahr empfiehlt sich eine Düngung im Frühjahr beim Austrieb mit einem speziellen Staudendünger sowie eine zweite Düngergabe nach der Blüte.
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Vorsicht beim Schneiden und Umpflanzen
Beim Schnitt von jungen Pfingstrosen ist Zurückhaltung geboten. Bei älteren, etablierten Pflanzen können problemlos einige Blüten für die Vase geschnitten werden – doch auch hier sollte man maßvoll vorgehen.
Das Umpflanzen von Pfingstrosen sollte nur im Notfall erfolgen, etwa bei nachlassender Vitalität oder bei einer Umgestaltung des Gartens. Sollte ein Umzug notwendig sein, ist der Spätsommer oder Herbst die beste Zeit dafür. Danach kann es zwei Jahre dauern, bis die Pflanze wieder üppig blüht.
Bei richtiger Pflege und am passenden Standort sind Pfingstrosen äußerst robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich können Blattflecken auftreten, vor allem bei feuchter Witterung und an halbschattigen Standorten. In solchen Fällen empfiehlt es sich, die betroffenen Blätter zu entfernen und im kommenden Frühjahr eine vorbeugende Behandlung mit einem biologischen Pflanzenstärkungsmittel durchzuführen. (ili)
Verwendete Quellen
- Pflanzen Kölle: Pfingstrosen pflegen, pflanzen und schneiden - Tipps zu Paeonia-Arten
- Mein schöner Garten: Pfingstrosen pflegen: 3 häufige Fehler
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