Bald beginnt wieder die Turnier-Saison. Pferdephysiotherapeutin Julia Greb gibt fünf Tipps, wie Pferde nach dem Winter wieder Turnier-fit werden.
Mit dem Frühling kommt sie immer näher – die neue Turnier-Saison. Viele Reiter haben auch im Winter dafür schon trainiert. Aber meist waren die Bedingungen nicht ideal. Deshalb beginnt jetzt die "heiße" Phase. Doch Vorsicht: Beim Aufbautraining solltest Du nicht übertreiben. "Der Winter ist eine echte Herausforderung für die Fitness und Gesundheit des Pferdes. Um Verletzungen im Aufbau beim Pferd zu vermeiden, sollte man daher einige Dinge beachten", so Pferdephysiotherapeutin Julia Greb. Hier ihre fünf Geheimnisse, mit denen Du Dein Pferd nach dem Winter wieder in Form bringen kannst.
1. Turnier-Saison: Einen passenden Trainingsplan erstellen
Bevor die Turniersaison startet, ist es zunächst wichtig, die Fitness und Gesundheit des Pferdes einer eingehenden Analyse zu unterziehen. Das klingt selbstverständlich, macht aber tatsächlich nicht jeder. Außerdem sollten sich Pferdebesitzer frühzeitig überlegen, welche Ziele sie im Rahmen der kommenden Turniere erreichen möchten. Je konkreter das Ziel, desto besser kann die Vorbereitung gelingen.
Natürlich gilt dabei: Vernünftige Ziele setzen. Denn wer letztes Jahr E-Dressur geritten ist, wird es in diesem Jahr kaum plötzlich ständig aufs Siegertreppchen in der M-Dressur schaffen. Auf Grundlage der Ziele kann anschließend ein sinnvoller Trainingsplan erstellt werden, um das Pferd nach dem Winter wieder in Form zu bringen.
2. Das Pferd wieder körperlich fit machen
Bevor der Trainingsplan überhaupt umgesetzt werden kann, müssen Pferdebesitzer zunächst folgendes bedenken: Auch wenn täglich geritten oder longiert wurde – nach dem Winter ist die Muskulatur des Pferdes häufig durch Stehphasen sehr verkürzt ist. Durch diese vermehrten Stehzeiten kann es außerdem zu Versteifungen in den Sehnen und Bändern der Tiere kommen.
Gymnastische Übungen helfen dabei, die Muskulatur zu dehnen und die Elastizität des Sehnen- Bandapparates zu verbessern. Erst dann kann der eigentliche Trainingsplan umgesetzt werden. Auch hier gilt in der Anfangsphase: Achte darauf, dass Du das Konditionstraining von den Lektionen trennst. Diese anfängliche Trennung ist für das Pferd sowohl körperlich als auch mental entlastend.
3. Auf Physiotherapie, Osteopathie und Chiropraktik setzen
Als Physiotherapeutin weiß Greb, wie wichtig neben dem Training auch die "sportmedizinische" Betreuung der Pferde ist. Deshalb rät sie gerade in der Aufbauphase, das Pferd im Sinne der Physiotherapie, Osteopathie und Chiropraktik engmaschig therapeutisch zu behandeln. Andernfalls wäre die Tendenz zu Blockaden durch die fehlende Stabilität deutlich erhöht, was den Trainingserfolg deutlich behindern würde.
4. Den erhöhten Nährstoffbedarf bedenken
Auch der Nährstoffbedarf des Pferdes ist nach dem Winter erhöht. Entsprechend wichtig ist es, dass Pferdebesitzer die Vitamin- und Mineralstoffversorgung ihres Tieres entsprechend anpassen, so Greb. Neben einer Basismineralisierung empfiehlt sie, gezielt Magnesium zur besseren Regeneration der Muskulatur zu füttern. Aminosäuren, die unter anderem häufig in Algen wie Spirulina enthalten sind, können darüber hinaus ebenfalls zum Muskelaufbau beitragen.
5. Turnier-Saison: Ausreichend Pausen einplanen
Pferdebesitzer, die mit einem Turniersieg rechnen, planen in der Folge leider häufig zu viele Trainingsstunden ein. Dabei vergessen sie, dass Muskeln erst in der Ruhephase wachsen. Entsprechend wichtig ist es, nach einem intensiven Trainingstag immer einen Tag Pause einzuplanen. An diesen Tagen sollte höchstens ein leichtes Schrittprogramm durchgeführt werden, so Greb. © Pferde.de
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