Katzen sind nicht gerade für ihr vorbildliches Trinkverhalten bekannt. Trotzdem muss Dein Stubentiger ausreichend Wasser zu sich nehmen, um ein gesundes Katzenleben zu führen. Aber wie kannst Du Deine Katze dazu animieren, genug zu trinken? Die DeineTierwelt-Katzenexpertinnen Christina Wolf und Annika Holzkamp geben Tipps.
Hauskatzen stammen von den Falbkatzen ab – einer afrikanischen Wildkatze, die in der Wüste lebt. Dementsprechend ist auch der Wasserbedarf unserer Stubentiger an ein Leben in Trockenheit angepasst. 45 bis 50 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht braucht eine erwachsene Katze am Tag. Einen Großteil davon kann sie – genau wie ihre wilden Verwandten – über die Nahrung aufnehmen.
Das führt dazu, dass viele Samtpfoten den Wassernapf links liegen lassen. Dann solltest Du versuchen, Deine Katze zum Trinken zu animieren. Denn wenn Deine Katze zu wenig trinkt, kann das zu Nierenschäden und anderen Erkrankungen führen.
"Wenn eine Katze nicht genug trinkt, werden bestimmte Mineralien nicht mehr ausgeschwemmt. Dann können sich Harnsteine bilden, die die Harnröhre blockieren können. Das ist sehr schmerzhaft und vor allem bei Katern gefährlich", sagt Christina in der neuen Folge des DeineTierwelt-Podcasts "Pet-Talks: Katze".
Diese fünf Tipps helfen, wenn Deine Katze nicht trinken will
Um diesen gesundheitlichen Risiken vorzubeugen, solltest Du Deiner Katze das Trinken so attraktiv wie möglich gestalten – und Dich dabei an den Bedürfnissen Deiner Katze orientieren. Um Dir das zu erleichtern, haben Christina und Annika fünf Tipps zusammengestellt, mit denen Du Deine Katze zum Trinken animieren kannst:
1. Der richtige Wassernapf
Katzen sind wählerisch. Das gilt auch bei der Akzeptanz von Wassernäpfen. "Einen perfekten Wassernapf gibt es vermutlich nicht", sagt Christina. Trotzdem gibt es einige Dinge, die Du beim Napfkauf beachten solltest. "Wassernäpfe für Katzen sollten Glas oder Keramik sein", rät Christina. "Edelstahlnäpfe hingegen reflektieren, was Katzen bei Trinken irritieren kann." Außerdem sollten Näpfe so breit sein, dass Deine Katze beim Trinken nicht mit den empfindlichen Schnurrhaaren an den Rand kommt.
2. Nassfutter füttern
Katzen nehmen einen Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs über das Futter auf. "Deshalb sollte man immer auf den Feuchtigkeitsgehalt des Katzenfutters achten", sagt Katzenexpertin Annika. "Ein gutes Futter sollte mindestens 60 Prozent Feuchtigkeit haben, toll sind 80 Prozent." Wenn Du Deiner Katzen hingegen Trockenfutter gibst, ist es umso wichtiger, dass sie ihren Flüssigkeitshaushalt durch Trinken auffüllt.
3. Der Standort des Wassernapfes
"Der Wassernapf sollte – genau wie der Futternapf – an einem ruhigen Ort stehen", sagt Christina. "Aber: Futternapf und Wassernapf sollten nicht nebeneinander stehen." Katzen sind es als ursprüngliche Wüstenbewohner nämlich nicht gewohnt, nach dem Fressen sofort Wasser zur Verfügung zu haben. Deshalb rät die Expertin, verschiedene Trinkstationen in der Wohnung einzurichten, gerne auch an erhöhten Plätzen. Dann kann sich Dein Stubentiger nämlich den Ort aussuchen, der ihm am meisten zusagt.
4. Der Geschmack des Wassers
Auch beim Geschmack des Wassers können Katzen ganz schön wählerisch sein. Manche Katzen trinken zum Beispiel einfach nicht gerne Leitungswasser. "Dann kann zum Beispiel mit einer Schale Regenwasser auffangen und das anbieten. Oder man wird kreativ und kocht seiner Katze ein Süppchen – natürlich ohne Gewürze und Salz", sagt Annika. Außerdem mögen manche Katzen lieber abgestandenes Wasser, stilles Mineralwasser – oder sogar Wasser aus dem Bach im Garten.
Genauso unterschiedlich können Katzengeschmäcker bei der Darreichungsform ihres Trinkwassers sein. Manchen Katzen trinken gerne aus dem Wasserhahn, andere lieben ihren Trinkbrunnen oder – ganz klassisch – den Wassernapf.
5. Wasser ins Futter "mogeln"
Eine einfache Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass auch trinkfaule Katzen ausreichend hydriert bleiben, ist es, etwas Wasser ins Futter zu "mogeln". "Man kann zu Beispiel dem Feuchtfutter einfach ein bisschen Wasser beimischen", rät Christina. "Natürlich nicht so viel, dass eine Suppe entsteht. Aber man kann sich mit ein oder zwei Esslöffeln langsam herantasten." Auch etwas Thunfischwasser oder ein kleiner Schluck Milch seien könnten für mehr Flüssigkeit im Futter sorgen – und Deiner Katze auch noch eine Freude machen. © Deine Tierwelt
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