Für uns Menschen gelten sie schon länger als Super-Food, mittlerweile erobern Algen und Co. immer mehr Ställe. Motto: Meer fürs Pferd – das ist gesund! pferde.de sagt, wann die Fütterung sinnvoll sein kann und worauf Du achten solltest.

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Klar, Pferde lieben Gras. Aber auch Seegras oder Algen? Der Begriff Alge wird vom lateinischen Wort "alga" abgeleitet und bedeutet übersetzt eben Seegras oder Tang. Doch dahinter verbirgt sich kein "echtes" Gras. Algen sind pflanzenartige Lebewesen, die im Wasser existieren. Und damit ist klar: Algen sind kein natürliches Futter für unsere Partner auf vier Hufen. Denn die sind schließlich keine Seepferdchen.

Trotzdem stehen Algen und Muscheln immer häufiger auf dem tierischen Futterplan. Und das mit gutem Grund: Sie stecken voller Powerstoffe. So enthalten Algen zum Beispiel Eiweiß, Chlorophyll, Kalzium, Phosphor, Magnesium und auch Kalium. Damit können sie beispielsweise bei der Entgiftung helfen. Zudem wirken sie positiv auf den Stoffwechsel.

Grünlippmuscheln für Gelenke und Sehnen

Als Meer-Food für Pferde wird dazu vor allem die Grünlippmuschel genutzt. In ihrer Heimat Neuseeland schwören die Maori seit Jahrhunderten auf ihre positive Wirkung bei Rheuma und Arthritis. Dieser Effekt ist mittlerweile auch wissenschaftlich belegt: Eine Studie bewies, die Grünlippmuschel eine Vielzahl an Nähr- und Mineralstoffen, wie Glykosaminoglykane und Omega-3-Fettsäuren, enthält. Dieser Mix hat eine entzündungshemmende Wirkung und stärkt die natürliche Funktion von Gelenken, Bändern und Sehnen.

Ein Extrakt aus der Grünlippmuschel wird bei Pferden daher zur Unterstützung des Bewegungsapparates sowie bei Entzündungsvorgängen im Binde- und Stützgewebe eingesetzt. Es kann auch bei Arthrose, Spat oder Sehnenschäden die Heilung unterstützen beziehungsweise die Beschwerden lindern.

Spirulina – eine Mikroalge für die Muskeln

Übrigens: Bei Pferden wird meist ein Pulver genutzt. Nur: Das riecht ziemlich fischig und daher rümpfen viele Pferde erst einmal die Nüstern. Hier kann es helfen, wenn Du das Pulver zum Beispiel mit einem kleinen Schuss Malzbier vermischt und zum Futter gibst.

Spirulina-Puder enthält Stoffe, die sehr gut sind.
Spirulina-Puder enthält Stoffe, die sehr gut sind. © Foto: unsplash.com/Supliful - Supplements On Demand (Symbolfoto)

Auch Spirulina kommt immer häufiger in den Trog. Sie wird zwar auch als Alge bezeichnet, gehört genauer zu den Cyanobakterien. Die Mikroalge enthält pflanzliches Eiweiß, viele Mineralstoffe, Vitamine, Chlorophyll sowie Linolensäure und Arachidonsäure. Auch hier gibt es bereits Studien, die zeigen, dass sie gut für Pferde seien. Danach helfen sie beim Muskelaufbau, sind gut für die Hufe und pushen das Immunsystem. Dazu gibt es Untersuchungen, dass Spriulina positiv bei EMS, also dem Equinen Metabolic Syndrom, wirken. Dazu steckt in den Algen auch DHA – und das kann Pferden mit Sommerekzem helfen.

"Wilde" Algen können giftig sein

Doch auch wenn Algen und Muscheln positive Effekte haben – beim Füttern solltest Du vorsichtig sein. Der Grund: Bei dem Futter aus dem Meer sind Herkunft und Qualität sehr wichtig. So können Meeresalgen voller Schadstoffe wie zum Beispiel Arsen oder giftige Schwermetalle sein. Daher solltest Du auf Algen aus kontrolliertem Anbau greifen. Dazu solltest Du darauf achten, dass sie keine hochkonzentrierten Inhaltsstoffe haben – wie beispielsweise Jod.

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Denn Pferde reagieren auf dieses Spurenelement sehr empfindlich. Haben sie zu viel Jod im Körper, kann es schnell zu Nebenwirkungen führen. Typische Symptome sind Unruhe, Zittern und Veränderung von Haut und Fell. Manchmal zeigt sich auch Durchfall, vermehrtes Wasserlassen oder ein starkes Durstgefühl. Deshalb solltest Du den Jodbedarf Deines Pferdes im Blick haben. Der liegt bei einem Pferd, das 500 Kilogramm wiegt, zwischen 1,5 bis maximal 2,5 Milligramm Jod pro Tag.  © Pferde.de

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