Eine Wölfin aus Bayern paarte sich im vergangenen Jahr nachweislich mit einem Haushund und brachte fünf Welpen zur Welt. Die jungen Wolfshunde sind jetzt für den Tod dreier Schafe mitverantwortlich und sollen getötet werden. Der Angriff auf die Schafe ist aber nicht der Grund, warum die Hybride sterben müssen.
Wölfe sind in Deutschland seit kurzer Zeit wieder auf dem Vormarsch und die Populationen der Wildtiere werden stabiler. Das bringt aber auch Probleme mit sich. Nutztierhalter melden immer wieder Angriffe durch Wölfe. In Bayern wurden jetzt drei Schafe getötet. Untersuchungen der Kadaver ergaben, dass es sich bei den Tätern um eine Wölfin und ihren Hybrid-Nachwuchs handelte. Die jungen Wölfe sollen nun erschossen werden.
Wölfin zeugt Hybrid-Welpen
Dank langjähriger Bemühungen von Tierschützern konnten sich die Wölfe in Deutschland wieder ansiedeln und Populationen aufbauen. Im Landkreis Rhön-Grabfeld im Norden Bayerns beobachten Aufseher seit einiger Zeit eine standorttreue Wölfin, die vor einiger Zeit für Aufmerksamkeit sorgte. Wölfin "GW1422f" paarte sich im Frühjahr 2022 nämlich mit einem Haushund aus Thüringen, berichtet das Landesamt für Umwelt in Bayern.
Das Ergebnis waren fünf Hybrid-Welpen, auch Wolfshunde genannt, die den Tierschützern kurz darauf in eine Fotofalle tappten und somit identifiziert werden konnten. Jetzt meldete ein Landwirt in dem unterfränkischen Landkreis drei tote Schafe. Die Untersuchung der Kadaver zeigte eindeutig, dass es sich bei den Tätern um die Wölfin und ihren Nachwuchs handelt. Weil die Wolfshunde für Aufmerksamkeit sorgten, sollen sie nun sterben.
Wolfshunde müssen laut Gesetz sterben
Laut § 45a Absatz 3 des Bundesnaturschutzgesetzes müssen Hybride entnommen werden, schreibt das Bayerische Landesamt. "Entnommen" bedeutet in diesem Fall den Abschuss der jungen Wolfshunde. Weil die Welpen nämlich schon älter als drei Monate sind, kommt ein Leben in Gefangenschaft für sie nicht mehr infrage. Der kontrollierte Abschuss der Tiere sei die einzige Möglichkeit.
Hybride müssen laut Gesetz der Natur entnommen werden, weil sie den Genpool der fragilen Wolfspopulation in Deutschland gefährden könnten. Der Wolf ist als Wildtier nämlich bestens an ein Leben in Freiheit und in der Natur angepasst, während der Haushund vor langer Zeit domestiziert wurde und nicht mehr alleine im Wald leben könnte. Um die Bemühungen der Tierschützer nicht zunichtezumachen und die Wolfspopulationen zu schützen, sollen jetzt Schritte zur Entnahme der Wolfshunde eingeleitet werden. © Deine Tierwelt
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