Auch für Pferde-Oldies gilt: Wer rastet, der rostet. Das heißt: Bewegung tut alten Pferden gut. Doch welches Training passt zu den tierischen Senioren? Hier sieben Tipps für Dich…

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Wenn der Partner auf vier Hufen älter wird, kommt der Punkt, an dem Pferdebesitzer merken: Alles ist möglich – das gilt nicht mehr. Das Gute: Du kannst Deinem Pferde-Oldie ein tolles Senioren-Programm bieten und so die gemeinsame Zeit genießen.

Doch wann ist ein Pferd eigentlich ein Oldie? Die Antwort lässt sich nicht pauschal beantworten. Auch für Pferde gilt: Man ist so alt, wie man sich fühlt. Als grobe Faustregel lässt sich sagen: Mit 20 Jahren gehört Dein Partner auf vier Hufen zu den "alten Eisen". Aber: In Rente gehen muss es dann noch lange nicht.

Im Gegenteil: Ein regelmäßiges Training tut Pferde-Oldies gut. So werden die Muskeln weiter gefordert und auch die Beweglichkeit bleibt erhalten. Hier die besten Tipps für das fröhliche Leben eines Pferde-Oldies. Wichtig bei allen Ideen: Dein Pferd bestimmt das Tempo. Und das beginnt schon beim Aufwärmen. Mindestens 20 Minuten sollten es sein, 30 Minuten sind ideal.

1. Bodenarbeit für die Muskeln der Pferde-Oldies

Das Gute an der Bodenarbeit: Sie ist vielseitig – und Du kannst sie individuell Deinem alten Pferd anpassen. Zu den guten Übungen für Pferde-Oldies gehören:

  • Übergänge: Schritt-Halten-Schritt trainiert die Bauchmuskulatur
  • Seitwärtstreten im Schritt: fördert Koordination und Konzentration
  • Vor- und Hinterhandwendungen: erhält die Losgelassenheit, trainiert die Bauchmuskeln

Auch das Rückwärtsrichten ist eine gute Übung. Aber: Wenn Dein Pferd an Arthrose leidet, solltest Du auf diese Übung besser verzichten.

Wenn Dein Pferd Arthrose hat: keine Bodenübungen.
Wenn Dein Pferd Arthrose hat: keine Bodenübungen. © Foto: unsplash.com/Laura Roberts (Symbolfoto)

2. Stangentraining für die Beine

Ältere Pferde neigen dazu, die Beine nicht mehr als nötig anzuheben. Da sind Trabstangen ideal. Sie helfen, dass Dein Pferd besser abfußt und nicht schlurft. Dazu wird so der der Rücken Deines Pferdes aufgewölbt. Und: Bei der Stangenarbeit können viele Pferde ihre Muskulatur unverkrampft an- und abspannen.

Übungs-Tipp: Lege eine Stange auch den Boden und lasse Dein Pferd dann einige Mal von beiden Seiten darüber gehen. Dann übst Du das Anhalten und wieder Antreten im Schritt. Anschließend kannst Du beides kombinieren: Lass Dein Pferd nur mit den Vorderbeinen über die Stange treten und halte es dann an. Danach lässt Du es auch mit den Hinterbeinen über die Stange treten. Das fördert die Konzentration und Koordination.

Übrigens: Du kannst das Stangentraining auch an der Longe oder unterm Sattel machen.

3. Pferde-Oldies: Training mit Hindernissen

Du kannst mit Deinem Pferd auch ein Trail-Training machen. Wichtig dabei: Bei älteren Pferden können die Sinne langsam nachlassen. Das heißt: Du brauchst vielleicht ein bisschen mehr Geduld, bis Dein Pferde-Oldie eine neue Übung "verstanden" hat.

Beim Trail solltest Du die einzelnen Hindernisse wie Stangen oder Tonnen mit einem großen Abstand aufbauen, damit Dein Pferde-Oldie keine zu engen Wendungen gehen muss. Und: Der Boden sollte nicht zu tief sein – das strapaziert die Sehnen, Bänder und Gelenke.

4. Alte Pferde longieren – aber auf "großen" Linien

Auch ein Pferde-Oldie kann an die Longe – das ist gut für den Rücken. Denn so kannst Du Übergänge und Tempounterschiede trainieren. Wichtig dabei: Auf keinen Fall solltest Du Dein Pferd auf zu kleinen Zirkeln longieren. Ideal ist es, wenn Du Deinem Pferd "Platz" lässt – und das ganze Viereck zum Longieren nutzt, denn das schont die Gelenke. Dazu longierst Du Dein Pferd auf gebogenen und geraden Linien – das sorgt für Abwechslung. Und: Baue viele Handwechsel ein, das trainiert das Gleichgewicht.

5. Oldie-Ein Spaziergang mit Training

Ein entspannter Spaziergang tut Deinem Pferd und Dir gut. Denn die Zeit, die Ihr zusammen verbringt, ist doch das Wertvollste. Wenn Du Spaziergänge liebst, kannst Du dabei auch ein Training für Deinen Pferde-Oldie einbauen. Du kannst zum Beispiel Tempounterschiede im Schritt gehen. Dadurch dehnen sich die Muskeln. Eine andere Idee: Wähle einen unebenen Weg. Dabei musst nicht nur Du, sondern auch Dein Pferd mehr aufpassen. Auch bergauf und bergab gehen ist gut für die Muskeln.

Aber Vorsicht: Wenn dein Pferd Sehnenprobleme hat, solltest Du keine "Stolperstrecken" nehmen und auch auf das "Berg-Training" verzichten.

Ein Spaziergang tut dem Pferd gut.
Ein Spaziergang tut dem Pferd gut. © Foto: unsplash.com/Gary Ellis (Symbolfoto)

6. Ein bisschen Freiheit für Pferde-Oldies

Neben den Muskeln kannst Du auch den Kopf Deines Pferde-Oldies trainieren. Und dafür sind Zirkuslektionen ideal. Wichtig dabei: Du musst die Lektionen dem Gesundheitszustand des Pferde-Oldies genau anpassen. Sitzübungen und Steigen – darauf solltest Du verzichten. Das Kompliment kannst Du dagegen seniorenfreundlich machen – indem Dein Pferd sich nur verneigt. Ideal sind auch "kleine" Übungen, wie zum Beispiel das Flehmen oder Kopfschütteln auf Kommando.

Du kannst mit Deinem Pferd auch in die Freiarbeit einsteigen. Das bringt Spaß – und verbessert Deine Kommunikation mit Deinem betagten Partner auf vier Hufen.

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7. Oldie-Training unterm Sattel

Solange Dein Pferd fit ist und keine körperlichen Einschränkungen wie Lahmheiten, Huf- oder Rückenprobleme hat, kannst Du es auch noch regelmäßig reiten. Dabei gilt jedoch: Dein Pferd gibt das Training vor. Ideal sind leichte, gymnastizierende Dressurübungen – sie erhalten die Beweglichkeit. Auch Übergänge kannst Du noch trainieren. Vor allem kannst Du mit deinem Pferde-Oldie entspannte Ausritte genießen.  © Pferde.de

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