Alle Jahre wieder warnen Tierbesitzer und Tierschützer vor gedankenlosem Geböller. Denn die Folgen sind dramatisch, wie Johnny Cash aus Seelze zeigt. Der blinde Appaloosa-Hengst geriet offenbar durch Böller in Panik – und landete im Fluss…
Friedlich stand
Johnny stand zitternd auf einer Sandbank
Um 9.18 Uhr ging der Notruf dann bei der Ortsfeuerwehr Seelze ein. "Nach der ersten Erkundung stellte sich heraus, dass das Pferd nicht direkt an der Böschung stand", heißt es im Einsatzbericht. Durch die Strömung wurde "Johnny Cash" abgetrieben, war jetzt etwa einen Kilometer von der Koppel entfernt. Auf einer Sandbank, rund zehn Meter vom Ufer entfernt, hatte er Halt gefunden. Zittern stand er im Wasser und hoffte auf Rettung.
Und die war näher, als er ahnte. Normalerweise nutzen die Retter bei solchen Einsätzen ein Schnelleinsatzboot. Doch da Johnny Cash blind ist, hätten ihn die lauten Motorengeräusche nur verängstigt. So entscheiden die Retter: Das Boot bleibt für alle Fälle im Wasser, während ein Feuerwehr-Taucher ins eiskalte Wasser ging. Er "konnte, gesichert mit einer Leine, sich dem Pferd vorsichtig nähern und diesem ein Halfter umlegen", so die Feuerwehr. "Anschließend konnte das Pferd augenscheinlich unverletzt ans Ufer geführt werden, wo bereits wärmende Decken und Futter warteten", schreibt Webmaster Hartmut Krüger von der Ortsfeuerwehr Seelze im Einsatzbericht.
Beste Nachricht: Johnny geht es gut
Auch ein Tierarzt gab kurz darauf Entwarnung: Johnny geht es gut! Das war für seine Halterin Christina Hemfort die beste Nachricht des Tages. Dass es zu einem tierischen Drama kommen würde, hatte sie befürchtet. Denn bereits am Tag zuvor wurde in der Nähe der Weide viel Feuerwerk abgebrannt. Und schon da wirkten die Tiere verängstigt und nervös. Daher appelliert sie an alle Feuerwerks- und Böller-Fans, in Weidenähe kein Feuerwerk abzubrennen. © Pferde.de
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