Schon seit 2021 ist das Trimmen und Abrasieren der Tasthaare beim Pferd in allen FEI-Disziplinen tabu. Ab dem 1. Juli 2024 zieht nun auch der britische Rennsport nach…

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Der Weltreiterverband ist für Tierschützer nicht unbedingt als Vorreiter bekannt. Doch beim Thema Tasthaare reagierte die FEI bereits vor Jahren und verbot das Rasieren der Haare ab 2021. Jetzt endlich zieht auch der britische Rennsportverband "British Horseracing Authority" (BHA) nach. In seinem aktualisierten Regelwerk sind die Tasthaare jetzt tabu.

In der neuen Regel 3.3 heißt es: "Die Entfernung von sensorischen Haaren (besser bekannt als Tasthaare) wird nicht mehr erlaubt sein, wodurch der britische Rennsport mit anderen internationalen Reitsportdisziplinen in Einklang gebracht wird. Sofern sie nicht von einem Tierarzt aus Tierschutzgründen oder zur Behandlung entfernt werden, können die sensorischen Haare um Maul, Nase und Augen eines Pferdes nicht mehr geschnitten, rasiert oder in irgendeiner Weise entfernt werden. Diese Änderung wurde vorgenommen, um sicherzustellen, dass die taktile sensorische Funktion eines Pferdes nicht beeinträchtigt wird, was passieren kann, wenn sensorische Haare entfernt werden."

Für Tierschützer ist die Regel ein später Erfolg.
Für Tierschützer ist die Regel ein später Erfolg. © Foto: pixabay.com/Wolfgang Claussen (Symbolfoto)

Tasthaare: In Deutschland seit mehr als 20 Jahren geschützt

Für Tierschützer ist die neue Regel ein später Erfolg. Sie kämpfen seit Jahrzehnten für ein Verbot der Rasur von Tasthaaren. In Deutschland ist dürfen die Tasthaare schon seit mehr als 20 Jahren nicht entfernt werden. Aus rechtlicher Sicht stellt das Abschneiden oder Abrasieren der Tasthaare nämlich eine vorübergehende Amputation dar.

Tasthaare "dienen dem Pferd u. a. dazu, den durch die Augen nicht kontrollierbaren Teil des Kopfes, etwa zur Prüfung des Futters bei der Futteraufnahme, zu nutzen oder die Kopfpartien vor ungewollten, möglicherweise schmerzhaften oder gefährlichen Berührungen zu schützen", heißt es in einem Merkblatt der "Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz" (TVT).

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Und weiter: "Die Haare sind unabdingbarer Bestandteil eines Tastorganes, das bei ihrer Entfernung nicht mehr funktionsfähig ist. Hierzu liegen übereinstimmende wissenschaftliche Arbeiten vor. Durch das Entfernen der Haare wird willentlich eine Verhaltensänderung der Tiere bewirkt, die zu einer unnatürlichen Körperhaltung führt."  © Pferde.de

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