Alles wird teurer, Lebensmittel, Tierfutter, Personal und Energie. Nicht nur für Haushalte, sondern auch für Tierheime in Deutschland stellt das eine riesige Belastung dar. Die Betreiber in Darmstadt sprechen von 23.000 Euro Mehrkosten im Monat. Auf Dauer ist die Lage existenzbedrohend.

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Die Inflationsrate in Deutschland steigt, die Energiekrise ist nicht mehr abwendbar und immer mehr Tiere, die während der Corona-Pandemie unüberlegt angeschafft wurden, werden abgegeben. Für die Tierheime in Deutschland stellt die momentane Situation eine Katastrophe dar. Die Einrichtungen müssen extreme Mehrkosten stemmen, mit Zahlen jonglieren und gleichzeitig weiterhin für die Tiere da sein. In Zukunft könnte die Lage noch dramatischer werden.

Die Kosten für Wasser, Strom und Gas sind in den vergangenen Monaten extrem gestiegen und ein Ende ist nicht in Sicht. Für private Haushalte ist das eine schwere Belastungsprobe. Für Tierheime stellen die Preissteigerungen jedoch eine wahre Existenzbedrohung dar. Die Einrichtungen müssen zudem mit gestiegenen Preisen für Tierfutter kämpfen und der erhöhte Mindestlohn für das Personal stellt eine weitere Hürde dar, berichtet "RTL".

Tierheime kämpfen ums Überleben

Gegenüber dem Fernsehsender erzählt Christian Zentgraf, der Betreiber des Tierheims im hessischen Darmstadt, dass er momentan 23.000 Euro pro Monat Mehrkosten stemmen muss. Eine schwierige Situation, die der Betrieb kurzfristig meistern kann. Sollte sich an den explodierenden Preisen aber nicht bald etwas ändern und die Lage längerfristig bestehen bleiben, dann sieht Zentgraf eine echte Existenzbedrohung für sein und viele weitere Tierheime in Deutschland.

Viele „Corona-Hunde“ wurden wieder abgegeben.
Viele „Corona-Hunde“ wurden wieder abgegeben. © Foto: pixabay.com/Alexas_Fotos (Symbolfoto)

Was passiert, wenn die Einrichtungen schließen müssen?

Die starke Überfüllung der Einrichtungen durch sogenannten Corona-Tiere, Haustiere, die unüberlegt angeschafft und jetzt wieder abgegeben werden, verschärft die Situation zudem. Die Heime sind überfüllt, müssen mehr Personal einstellen und mehr Energie aufwenden, um die Tiere zu versorgen. Hilfe vom Staat bekommen die Einrichtungen allerdings nicht. Gegenüber "RTL" erklärt Ute Heberer vom Landestierschutzverband Hessen, dass Tierheime keine Hobbybetriebe sind, sondern Verantwortung für die Gesellschaft tragen.

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Sie sind oft die einzige Anlaufstelle für verzweifelte Halter, Straßentiere und verletzte Hunde, Katzen und Co. Wenn die Tierheime schließen müssen, hätte das nicht nur schwerwiegende Folgen für die Mitarbeiter, sondern in erster Linie für die Tiere. Die Übernahme der Tiere eines gesamten Tierheims könne nämlich nicht durch andere Heime bewältigt werden, schließlich sind fast alle Einrichtungen völlig überfüllt und an der Belastungsgrenze. Die Betreiber hoffen deshalb auf Unterstützung von der Politik und eine steigende Spendenbereitschaft in der Bevölkerung.  © Deine Tierwelt

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