Detox liegt bei uns voll im Trend. Und auch für Pferde steht immer häufiger eine Entgiftung auf dem Plan. Doch was bringt das? Pferde.de hat sieben wichtige Fakten zur tierischen Detox-Kur.
Detox leitet sich ab von "Detoxification", dem englischen Wort für Entgiftung. Dabei geht es darum, die körpereigenen Entgiftungsprozesse zu unterstützen, Schadstoffe auszuscheiden und den Stoffwechsel anzuregen. Und auch wenn Entgiftungskuren heute boomen – sie sind nicht neu. Schon die alten Ägypter schworen darauf. Allerdings ist die Wirkung von Detox nicht wissenschaftlich bewiesen, schreibt die Verbraucherzentrale. Was für uns Menschen gut sein soll, kann angeblich auch Pferden helfen.
Der Grund ist simpel: Auch wenn Gras als Futter gesund klingt – Pferde nehmen täglich Giftstoffe auf. Da kann eine Entgiftung also sinnvoll sein. Doch was musst Du dabei beachten? Und auf was kannst Du verzichten? Hier die wichtigsten Fakten…
1. Entgiftung – den Pferdekörper "säubern"
Grundsätzlich entgiftet ein Pferd seinen Körper selbst. So werden beispielsweise in der Leber Schadstoffe herausgefiltert und die Niere führt Toxine über den Harn nach draußen. Auch die Haut ist ein Schutzwall und hält Giftstoffe ab. Aber: Je nach Menge der schädlichen Einflüsse aus der Umwelt, können Leber und Co. an ihr Limit kommen. Und dann lagern sich die Giftstoffe im Körper an. Hier kann eine Entgiftung helfen.
Dazu ist eine regelmäßige Entgiftung sinnvoll, wenn Dein Pferd Probleme mit der Leber oder den Nieren hat. Aber auch gesunde Pferde tut eine Entgiftungskur gut, wenn zum Beispiel der Stoffwechsel extrem gefordert ist. Das ist zum Beispiel beim Fellwechsel der Fall. Auch nach einer überstandenen Krankheit kann eine Entgiftung sinnvoll sein. So werden Reste von Medikamenten, zum Beispiel Antibiotika oder Kortison aus dem Körper geschwemmt.
2. Das Gift ist auch im Futter
Dein Pferd steht den ganzen Tag auf der Weide und kann gar keine Giftstoffe aufnehmen? Das ist leider ein Irrtum. Denn allein durch die Umwelt mit ihren Abgasen und Ozon gelangen Giftstoffe in den Pferdekörper. Ebenso können im Wasser Giftstoffe stecken. In einigen Regionen gibt es zum Beispiel eine höhere Belastung mit Schwermetallen, die Dein Pferd dann mit jedem Schluck aufnimmt.
Dazu futtern Pferde neben dem Gras auch oft noch ein bisschen Gift. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. So werden Felder zum Beispiel mit Pflanzenschutzmitteln behandelt – und die halten sich nicht an Grenzzäune. Auch Giftpflanzen auf der Weide sind eine Gefahr. Im Heu lauert dann noch eine zusätzliche Gefahr: Wenn es nicht gut gelagert wird, können sich Schimmelpilze ausbreiten.
Auch im Kraftfutter können Giftstoffe stecken. Denn manchmal werden Konservierungsstoffe zugesetzt. Sie machen das Futter haltbar, können in großen Mengen aber schädlich sein. Deshalb solltest Du auf die Zutatenliste achten. Bei Zusätzen wie zum Beispiel Ammoniak, Benzoesäure E 210, Kohlendioxid E 290 oder Natriumsulfit E 221 solltest Du genau hinsehen, in welchen Mengen sie vorhanden sind.
3. Auch die Futter-Art macht’s
Bei der Fütterung sollten auch die Inhaltsstoffe in Balance sein. Doch das ist nicht immer der Fall. Das Problem dabei: Eine zucker-, fruktan-, eiweiß- oder stärkereicher Fütterung kann zu Verdauungsstörungen führen. Und das hat Folgen: Während der Körper nur noch mit dem Abbauen beschäftigt ist, sterben wichtige Bakterien ab. Dabei wird das giftige Lipid A freigesetzt. So wird die Darmschleimhaut angegriffen und kann das Eindringen von Toxinen in den Pferdekörper nicht mehr verhindern.
4. Entgiftung: Auf diese Symptome achten
Dein Pferd hat Probleme mit dem Fellwechsel? Dann kann eine Detox-Kur helfen. Dazu gibt es einige Anzeichen für mögliche Stoffwechselprobleme. Dazu gehören:
- Hautprobleme, wie Schuppen,
- Stumpfes, glanzloses Fell,
- schlechtes Hufwachstum,
- Kotwasser, Durchfall,
- schlechtes Immunsystem,
- ungewöhnlicher Leistungsabfall und Übergewicht.
5. Entgiften: Diese Kräuter helfen
Um Deinem Pferd bei der Entgiftung zu helfen, kannst Du auf natürliche Helfer setzen. Denn Kräuter regen den Stoffwechsel an und unterstützen dadurch den Abtransport der Giftstoffe. Dazu gehören zum Beispiel:
- Anis wirkt abführend
- Artischocke regt Leberfunktion an, erhöht den Gallenfluss
- Bockshornklee unterstützt bei der Regeneration der Schleimhaut
- Brennnessel reinigt das Blut und pusht das Immunsystem
- Fenchel fördert die Darmfunktion
- Goldrute regt die Selbstreinigung der Nieren an und fördert damit den Harnabsatz
- Löwenzahn regt die Ausscheidungsprozesse der Leber an
- Mariendistel stärkt die Leber
- Petersilie wirkt abführend
6. Vorsicht: Detox mit Nebenwirkungen
Auch wenn die Entgiftung positiv wirkt – sie hat auch Nebenwirkungen. Die Kur kann zum Beispiel den Nährstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen. Das gilt vor allem für den Elektrolythaushalt. Der Grund: Um Schadstoffe abzuführen, setzt Dein Pferd häufiger Kot ab und lässt öfter Wasser. Das kann zu einem Flüssigkeitsmangel führen. Folge: Deinem Pferd geht es erst einmal schlechter. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Du eine Entgiftungskur mit Deinem Tierarzt oder Deinem Tierheilpraktiker absprichst.
7. Entgiftung: Du kannst auch vorbeugen
Der beste Schutz ist natürlich die Vorbeugung. Tatsächlich kannst Du einiges tun. Ganz wichtig ist dabei eine angepasste und natürliche Fütterung. Das heißt auch, dass Du auf eine gute Heuqualität achten solltest. Verzichte dafür auf Zucker und künstliche Aromen.
Auch Bewegung hilft. Denn eine korrekt beanspruchte Muskulatur beeinflusst den ganzen Stoffwechsel positiv und unterstützt die Funktionen wichtiger Organe wie Leber, Nieren und den Verdauungstrakt. © Pferde.de
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