Hand aufs Herz: Jedes Herrchen und Frauchen will doch die Lieblingsperson vom eigenen Hund sein, oder? Aber wie genau gelingt das? Und was ist für Hunde eigentlich entscheidend dafür, ob sie uns mögen oder nicht? DeineTierwelt hat die Antworten.
Vielleicht kennst Du das auch: Da ist dieses eine Familienmitglied, bei dem sich Dein Hund jedes Mal vor Freude förmlich überschlägt, wenn er es sieht. Klar, Dich mag er auch.
Doch obwohl Du die meiste Zeit mit ihm Gassi gehst, ihn fütterst und mit ihm spielst, scheinst Du offensichtlich nicht sein Lieblingsmensch zu sein. Und fragst Dich – warum nur?
Hier erfährst Du, welche Faktoren bei Hunden für ihre Zuneigung am ausschlaggebendsten sind – und wie Du ihre Liebe gewinnst:
Sozialisierung
Schon die ersten Wochen im Leben Deines Hundes haben einen großen Einfluss auf ihn – denn bis zu ihrem sechsten Lebensmonat sind Welpen sehr aufnahmefähig für Neues. In dieser Zeit lernen sie zum Beispiel soziales Miteinander mit ihrer Mama und ihren Geschwistern.
Aber auch zu Menschen können Welpen eine besondere Verbindung knüpfen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass Hund in ihren ersten Lebensmonaten viele Menschen, Dinge und Orte kennenzulernen, um später keine Ängste vor Unbekanntem zu entwickeln.
Falls Du Deinen Hund erst adoptiert hast, als er schon älter war, ist das aber kein Grund zu Sorge: Auch die spätere Sozialisierung ist für eine gute Bindung zwischen Mensch und Vierbeiner immens wichtig. Womit wir auch schon zu den nächsten Punkten kommen, die dafür sorgen, dass Hunde uns besonders mögen.
Aufmerksamkeit und Zuneigung
Denn mindestens genauso wichtig wie der frühe Kontakt zu einer Bezugsperson ist es, dass Du Deinem Hund immer wieder Aufmerksamkeit schenkst – auch wenn er kein knuffiger Welpe mehr ist.
Die meisten Hunde tendieren nämlich dazu, sich der Person, die hauptsächlich für sie sorgt, auch am meisten verbunden zu fühlen. Zum Beispiel, weil die mit ihnen Gassi geht, den Futternapf füllt und zwischendurch noch mit Streicheleinheiten verwöhnt.
Körperkontakt und Zuneigungen wie diese sind ein weiterer wichtiger Punkt für eine liebevolle Bindung von Hund zu Halter. Das können auch kleine Massagen, Fellpflege oder ausgiebiges Kuscheln sein.
Dabei ist es einigen Hunden vielleicht besonders wichtig, wie viel Zuneigung sie bekommen – und anderen, was für welche. Wenn sich Dein Vierbeiner zum Beispiel besonders gerne auf Deinen Schoß setzt, Du ihm das aber nicht erlaubst, sind ihm Deine Streicheleinheiten und die Fellpflege vielleicht weniger wert als der Besuch auf dem Schoß einer anderen Person. Und diese steigt dann in seiner Rangfolge nach oben.
Tipp: Einige Aktivitäten sind besonders dafür geeignet, die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund zu stärken. Probiert doch mal Hundesport wie Agility, trainiert bestimmte Tricks, übt apportieren oder spielt verstecken.
Auch (hochwertiges) Futter ist Liebe. Achte darauf, dass das Hundefutter perfekt auf Alter und Bedarf Deines Hundes abgestimmt ist, und Du nicht zu große Portionen fütterst. Die richtige Ernährung kann nämlich auch bei Hunden dazu beitragen, dass sie lange fit und gesund bleiben.
Wenn Du Deinem Vierbeiner mal etwas richtig Gutes tun willst – koch für ihn! Das können leckere Hundekekse sein, aber auch eine richtige "Mahlzeit" oder im Sommer ein Hunde-Eis.
Passt Dein Charakter gut zur Rasse?
Gegensätze ziehen sich an? Nicht bei Hunden und ihren Lieblingsmenschen. Hier gilt eher der Spruch: Gleich und gleich gesellt sich gern. Es liegt schließlich nahe, dass sich extrovertierte Hunde bei genauso offenen und abenteuerlustigen Zweibeinern wohler fühlen als vielleicht bei eher zurückhaltenden, ruhigen Menschen.
Klar, das muss nicht immer der Fall sein. Aber wenn Du und Deine Fellnase ähnlich ticken, ist das schonmal ein guter Grundstein für eine innige Beziehung. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, sich bei der Hundewahl auch über die jeweilige Rasse zu informieren – es sei denn, Du schaffst Dir einen Mischling an.
Die können aufgrund ihrer unterschiedlichen Einflüsse manchmal ein ganz schönes Überraschungspaket sein. Trotzdem – oder gerade deshalb? – sind Mischlinge in Deutschland beliebter als ihre reinrassigen Artgenossen.
Es gibt übrigens auch Hunderasse, die dafür bekannt sind, sich besonders auf eine Person zu fokussieren und entsprechend nur einen Lieblingsmenschen zu haben: Basenji, Greyhound, Shiba Inu und Cairn Terrier.
Hunde mögen Menschen, mit denen sie positive Erlebnisse verbinden
Hunde sind sehr gut darin, verschiedene Dinge und Situationen miteinander zu assoziieren. Lässt sich Dein Hund beispielsweise ungern die Pfoten abtrocknen, wird er sich schon beim Anblick des Handtuchs weigern, ins Haus geschweige denn in Deine Nähe zu kommen.
Denn: Das Handtuch ist für ihn untrennbar mit der unangenehmen Erfahrung des Pfotentrocknens verknüpft. Genau dasselbe macht Dein Hund auch mit Menschen, mit denen er schlechte Erfahrungen gemacht hat. Andersherum kannst Du mithilfe von positiven Assoziationen wie leckerem Futter und Ballspielen die positiven Gefühle Deines Hundes zu Dir – und anderen Personen – verstärken.
Kurzum: Mit Hingabe, Zuneigung und einem Gespür für die Bedürfnisse Deines Hundes, ist es meistens ziemlich leicht, sein Herz zu gewinnen. Und wenn er eine andere Person trotzdem lieber mag als Dich: Nimm’s gelassen! Dafür bist Du bestimmt seine Nummer zwei. Oder drei… © Deine Tierwelt
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