Zugegeben: Putzen während des Fellwechsels ist nicht immer die einfachste Aufgabe. Kaum ist der erste Bürstenstrich getan, stehen wir bereits in einer Haar-Wolke. Für diese Zeit haben so einige Reiter ihre ganz eigenen Strategien entwickelt. pferde.de hat sie einmal zusammengestellt – mit einem Augenzwinkern.
Wenn Pferde im Fellwechsel sind, ist Putzen wichtig: Während die Haare abgestoßen werden, juckt oft die Haut – deshalb wälzen sich die Pferde dann besonders gerne. Durchs Putzen hilfst Du Deinem Pferd dabei, dass das überflüssige Unterfell für das neue Sommerfell Platz machen kann. Neben den alten Haaren werden auch Staub und kleine Hautschüppchen beseitigt und durch das Putzen wird die Blutzirkulation angeregt – was wieder den Fellwechsel unterstützt.
Doch auch wenn es den Pferden hilft – für uns Menschen ist der Fellwechsel auch ganz schön anstrengend. Um diese haarige Zeit möglichst gut zu überstehen, haben sich Reiter so einige Tricks überlegt. Hier die sechs typischen Putz-Typen:
Die schnelle Putzerin
Fellwechsel? Egal! Die Schnelle braucht auch in diesen Wochen höchstens zehn Minuten, um ihren Liebling auf vier Hufen reitbereit zu machen – satteln und trensen inklusive. Ihr Trick: Nur nicht zu viel machen! Mal eben die Hufe auskratzen und die Sattellage schnell überbürsten, das war’s. Dass ihr Pferd beim Reiten eine Haarwolke hinter sich her zieht, kümmert sie nicht – schließlich zieht diese zu den Reitern hinter ihr…
Der clevere Putzer
Er kennt in Sachen Fellwechsel alle Tricks, verzichtet selbstverständlich auf Fleece-Jacken und trägt überhaupt nur Oberteile, die Ton in Ton zum Pferdefell passen. Dazu weiß er natürlich, dass kreisende Putzbewegungen mehr Pferdehaare mitnehmen. Und hat schon so ziemlich jeden sinnigen und unsinnigen Tipp versucht. Dabei entsteht auch mal die Idee, das Pferd zu waschen, um so um die Haarwolke herumzukommen. Mit dem Ergebnis, dass er statt Reitstunde eine Solarium-Stunde hat, damit sein Pferde-Schatz sich nicht in der kalten Frühlingsluft erkältet…
Die Decken-Queen
Bei diesem Typ gilt das Motto: Der Glaube versetzt Berge. Während des Fellwechsels legt sie ihrem Liebling erst einmal eine Fleecedecke auf den Rücken – die zieht schließlich die Haare an. Dann wird das gesamte Pferd mit einem Fleece-Lappen abgewischt. Am Ende muss sie zwar wie immer putzen und natürlich fliegen viele Pferdehärchen durch die Luft. Trotzdem ist sie überzeugt, dass es deutlich weniger sind. Die meisten sind schließlich in der Decke. Wie sie die dort wieder rauskriegt? Das Problem löst sie, wenn der Fellwechsel vorbei ist…
Der Perfektionist
Für ihn reicht keine kleine Putzbox, seine Ausrüstung braucht mehr Platz! Denn schließlich muss sein Liebling auch im Fellwechsel perfekt aussehen. Entsprechend wird gestriegelt, gebürstet, massiert, noch einmal gestriegelt und gebürstet. Natürlich werden Mähne und Schweif mit der Hand verlesen, die Hufe ausgekratzt und gewässert. Anschließend ein Kontrollgang ums Pferd, ob nicht irgendwo noch ein loses Härchen auf dem Pferdekörper liegt. So viel Perfektion braucht Zeit. Deshalb kann es schon mal passieren, dass er zur Reitstunde viel zu spät kommt. Was für ihn durchaus okay ist – auf dem Platz oder in der Halle werden Pferdebeine ja wieder staubig…
Die Traditionelle
Sie hat einmal gelernt, wie ein Pferd richtig geputzt wird und auf diese Methode schwört sie immer noch! Striegel, Kardätsche, Wurzelbürste, Hufkratzer – das reicht, um das Pferd im Fellwechsel vernünftig zu putzen. Kleine Hilfsmittel wie Federstriegel-Fellkratzer sind ihr suspekt, Einhorn-Glitzerspray für einen gesunden Haarwuchs entlockt ihr höchstens eine hochgezogene Augenbraue. Stattdessen nimmt sie lieber ihr Echtholz-Bürste und bleibt damit ihrer eigenen Tradition treu.
Die Trendsetter
Sie haben nicht nur die neuesten Schabracken – auch in Sachen Putzhelfer haben sie die Nase immer im Trend-Wind. Im Fellwechsel wächst ihre Ausrüstung entsprechend: Pflegehandschuhe mit Noppen, Fellwechselkamm, StripHair Gentle Groomer, Islandstriegel, Magic Brush, Furminator – es gibt nichts, was sie nicht ausprobieren. Und für eine Saison auf darauf schwören. Bis es etwas Neues auf dem Markt gibt. Der Vorteil, wenn Du Trendsetter im Stall hast: Ihre "alten" Sachen geben sie meist gerne weiter… © Pferde.de
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