Haustiere sind im Gefängnis eigentlich nicht erlaubt. In Mexiko scheinen die Gesetze da aber etwas lockerer zu sein. In Ciudad Juarez wurde nun eine Sphinx-Katze aus einer Gefangenenanstalt gerettet. Die Insassen hatten das Tier gequält und mit Gang-Tattoos versehen.
Ein Aufenthalt im Gefängnis ist in der Regel nicht besonders angenehm. Haustiere könnten die Zeit dort mit Sicherheit erträglicher machen. Die Insassen einer Anstalt im Norden von Mexiko konnten die Anwesenheit einer Sphinx-Katze aber offenbar nicht wertschätzen. Statt sich über das Tier zu freuen, quälten sie die Nacktkatze und tätowierten ihr Gang-Zeichen in die Haut.
Das Gefängnis Cereso 3 in Ciudad Juárez im Norden von Mexiko sorgt immer wieder für negative Schlagzeilen. Bei Razzien fanden Beamte mehrmals Drogen, Waffen und Bargeld. Vor wenigen Monaten brach dort ein Tumult aus, bei dem drei Insassen getötet wurden. Jetzt sorgt die Anstalt erneut für Aufsehen. Eine Sphinx-Katze, die scheinbar auf dem Gelände der Einrichtung lebte, wurde von Gefangenen gequält, berichtet die "Yucatan Times".
Nacktkatze im Gefängnis tätowiert
Die Nacktkatze wurde von den Insassen eingefangen und mehrmals tätowiert. Die Tätowierungen würden unter anderem Gangzeichen zeigen. Eines der Tattoos lautet zudem übersetzt "Made in Mexico". Die Wärter wurden offenbar erst jetzt auf die gequälte Nacktkatze aufmerksam und retteten sie aus dem Gefängnis. Die Samtpfote ohne Namen wurde in die Obhut von Tierschützern in Juárez gebracht.
Gerettete Sphinx sucht Zuhause
Dort darf die erst ein Jahr alte Katze nun ein Leben ohne Gitterstäbe und Tierquälerei genießen und soll schon bald in ein neues Zuhause vermittelt werden. Die Tierschützer suchen deshalb neue Halter, die sich nicht an den Gang-Tattoos der Sphinx stören. Ob die Tätowierungen negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Tiers haben, ist bislang nicht bekannt. Schmerzen wird die Katze aber definitiv erlitten haben.
Der Fall der tätowierten Nacktkatze ist in Mexiko aber leider kein Einzelfall. Im Jahr 2021 wurde bekannt, dass die Samtpfoten ohne Fell immer wieder Opfer solcher Taten wurden. Halter ließen ihren Haustieren Tattoos für ästhetische Zwecke stechen und auch vor Piercings machten sie keinen Halt. Tierschützer forderten damals verstärkte Kontrollen und ein Verbot des grausamen Trends.
Durch den Versuch, die Sphinx-Katzen so haarlos wie möglich zu züchten, sind viele der Miezen enormen Gesundheitsproblemen ausgesetzt. Neben der extremen Empfindlichkeit gegenüber der Sonne und Kälte neigen sie dazu, Hauterkrankungen zu entwickeln und schmerzhaften Sonnenbrand zu bekommen. Außerdem kämpfen viele Tiere dieser Rasse mit Problemen an den Augen und Ohren. Vor allem Zuchten ohne Schnurrhaare gelten als Qualzuchten. © Deine Tierwelt
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