Pferde sind Dauerfresser – wenn sie in freier Wildbahn leben, nehmen sie ständig kleinere Mengen Futter zu sich. In der Pferdehaltung ist Heu zumeist die Basis des täglichen Speiseplans der Vierbeiner. Je nach Haltungsform kann die Darreichungsform jedoch variieren. Welche Möglichkeiten der Heufütterung Du hast und wie Du Dein Pferd auf eine gesunde Art mit dem Raufutter versorgst, das stellen wir Dir vor.

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Der Verdauungstrakt Deines Pferdes ist darauf ausgelegt, ständig in Aktion zu sein. Deshalb sollte der Vierbeiner nie lange ohne Futter auskommen müssen, um Koliken und andere Verdauungsprobleme zu vermeiden.

Raufutter sollte dabei die Basis eines jeden Futterplans darstellen, denn die grobe Struktur lässt das Pferd länger kauen und regt so Speichelfluss und Magen-Darm-Aktivität an.

Die meisten Pferdebesitzer, deren Lieblinge nicht durch Allergie, Krankheit oder Alter auf Alternativen ausweichen müssen, füttern täglich Heu. Während im Stallalltag häufig Maßangaben wie "zwei Armvoll" die Menge bestimmen, gibt die FN als Faustregel 1,2 bis zwei Kilogramm Raufutter auf 100 Kilogramm Pferd als Minimum an.

Da kommt einiges zusammen! Welche Möglichkeiten hast Du also in der Heugabe?

Heu vom Boden füttern

Egal ob in der Box, im Offenstall oder auf der Koppel – eine Fütterung des Heus ohne Hilfsmittel ist die wohl unkomplizierteste und günstigste Form und Usus in vielen Ställen. Der Vorteil hierbei ist, dass das Pferd den Kopf in der gleichen Fresshaltung trägt, wie auch beim Grasen. Dies entlastet die Nackenmuskulatur und vereinfacht das Kauen und Schlucken.

Allerdings weist die Bodenfütterung ebenso entscheidende Nachteile auf. Durch den direkten Kontakt mit dem jeweiligen Untergrund kann es zu Verunreinigungen kommen. Beim Aufnehmen der Halme gelangen dann möglicherweise regelmäßig Staub und Sand in den Verdauungstrakt des Tieres und die gefürchtete Sandkolik droht.

Die Fütterung des Heus vom Boden ist unkompliziert
Die Fütterung des Heus vom Boden ist unkompliziert © Foto: Pexels.com/Zeynep Sude Emek (Symbolfoto)

Ist der Platz für das Heu nicht abgegrenzt, so kann es durch das Pferd mit den Hufen verteilt werden. Je nach Fressplatz ist es im Stroh, Matsch oder Staub zu finden.

Ob in der Box, auf dem Paddock oder der Weide – Bodenfeuchtigkeit, Staunässe oder belastete Einstreu befeuern einen Befall mit Schimmel. Dies gilt auch für Fressplätze im Eigenbau, wie beispielsweise ausgelegte Treckerreifen. Regen und Bodennässe stauen sich dort ebenso und können die untere Schicht des Heus verderben lassen.

Heuraufe – auf die Höhe kommt es an

Die Vielzahl der Angebote macht die Suche nach der passenden Heuraufe für Pferdebesitzer gelegentlich unübersichtlich. Ganz grundsätzlich muss zwischen einer Nutzung innerhalb von Box und Stall und der Errichtung einer Raufe auf der Koppel oder dem Paddock unterschieden werden.

Gemeinsam haben diese Metallkonstruktionen ihre robuste Bauweise, die in der Regel eine lange Lebensdauer garantiert. Heuraufen im Innenbereich sind meist kleiner und können an der Wand oder stehend angebracht werden.

Für Heuraufen im Stallgebrauch ist dringend darauf zu achten, dass die Montage in natürlicher Fresshöhe des Pferdes erfolgt. Raufen, die ein Fressen "über Kopf" erfordern, kommen daher heutzutage für gewöhnlich nicht mehr zum Einsatz.

Umfangreichere Modelle können Streit eindämmen
Umfangreichere Modelle können Streit eindämmen © Foto: Pexels.com/Milda Zarankaitė (Symbolfoto)

Im Außenbereich muss darauf geachtet werden, dass die Heuraufen fest im Boden verankert sind, sodass das Verletzungsrisiko für unsere Partner auf vier Hufen gering bleibt. Gerade umfangreichere Modelle können Futterstreitigkeiten eindämmen, wenn den einzelnen Tieren die individuelle Möglichkeit zu Heuaufnahme ermöglicht wird.

Fütterung mit dem Heunetz

Heunetze sind nicht ohne Grund weit verbreitet. Ungenutzt lassen sie sich aufgrund der geringen Größe leicht verstauen, zudem sind sie flexibel in Größe und Form und lassen sich höhenverstellbar montieren. Dies ist auch erforderlich, da sonst die Gefahr besteht, dass das Tier sich in den Bändern des Netzes verfängt. Die Nutzung zur Reduzierung der Fressgeschwindigkeit, ohne das Netz aufzuhängen, ist also besser keine Option.

Doch ebenso wie bei Wandraufen, ist es bei der Nutzung eines Heunetzes wichtig, diese in natürlicher Fresshöhe zu befestigen. Denn sonst drohen auch hier neben Verspannungen Schäden an den Wirbeln und Zähnen. Letztere liegen zum Kauen in einer unnatürlichen Haltung nicht mehr ordnungsgemäß aufeinander, sodass erhebliche Kraft aufgewendet werden muss, um das Heu zu rupfen und zu mahlen, und ein Abrieb der Zähne erfolgen kann.

Streit vermeiden, kontrolliert füttern

Futterautomaten für Heu sind aufgrund der vergleichsweise hohen Anschaffungskosten nicht für jeden Pferdehalter eine Option. Doch gerade dort, wo es zeitlich oder räumlich nicht möglich ist, Pferden rund um die Uhr Raufutter in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen, oder wo rangniedrige Tiere signifikant zurückstecken müssen, kann eine Nutzung sinnvoll sein.

Der Verdauungstrakt muss ständig in Aktion zu sein
Der Verdauungstrakt muss ständig in Aktion zu sein © Foto: Pexels.com/wolna zx (Symbolfoto)

Die Art der kontrollierten Heufütterung lässt sich dabei je nach Gerät individuell an die Bedingungen im Stall oder auf der Koppel anpassen. So gibt es beispielsweise Modelle, die zu bestimmten Zeiten Heu in Reichweite der Vierbeiner schieben, und andere, die durch das Öffnen einer Klappe oder eines Verdecks für einen festgelegten Zeitraum den Zugang zum Heu freigeben.

Hierbei ist jedoch immer Voraussetzung, dass sich eventuell zusammenstehende Pferde durch einen ähnlichen Heubedarf auszeichnen und alle Tiere die notwendige Ration aufnehmen können, ohne von anderen Herdenmitgliedern verjagt zu werden.

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Einen Schritt weiter gehen Futterautomaten, die über einen sich am Pferd befindlichen Transponder feststellen können, welches Tier zur Nahrungsaufnahme bereit ist. Diese individuelle Ration steht diesem dann zur Verfügung, jedoch nicht mehr und nicht weniger.  © Pferde.de

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