Kann man es mit den Spaziergängen auch übertreiben? Aktuell nutzen viele Hundehalter die Runden, um selbst Bewegung an der frischen Luft zu bekommen. Nicht immer freut das die Hunde.
Hunde, die tagsüber eigentlich allein zu Hause wären und schlafen würden, haben es mit ihren Haltern im Home-Office nicht immer leicht. Plötzlich verbringen sie viel mehr Zeit mit Herrchen und Frauchen. Manche scheuchen ihre Vierbeiner nun mehrmals täglich um den Block oder nehmen sie zum Joggen mit.
Der Hersteller eines Tracking-Hundehalsbands in den USA stellt fest, dass Hunde aktuell durchschnittlich 1.000 Schritte mehr am Tag gehen als vor dem Coronavirus.
Aber Bewegung ist doch gesund, denkst Du jetzt. Doch: Leider kann man das nicht so pauschal sagen. Jede Änderung in der Fitness-Routine Deines Vierbeiners solltest Du deshalb vorher mit dem Tierarzt besprechen. Das gilt besonders, wenn Dein Hund bereits eine Vorerkrankung oder Beschwerden hat.
Mit diesen Tipps freut sich Dein Hund über zusätzliche Bewegung
Tierärztin Zoe Launcelott rät, langsam anzufangen: Bewegung ist gut für Hunde, solange sie bewusst und moderat geschieht – genau wie bei Menschen. "Wenn Dein Ziel ist, drei Meilen zu laufen, läufst Du ja auch nicht sofort drei Meilen. Du arbeitest Dich langsam zu dieser Entfernung hoch", sagt Launcelott.
Wenn Du plötzlich den ganzen Tag mit Deinem Hund Stöckchen wirfst, sei das für den Hund in etwa so, als würdest Du acht Stunden am Stück Gewichte stemmen, erklärt Tierärztin Mandi Blackwelder. Die Muskeln und Bänder Deines Vierbeiners können dabei überansprucht werden. Das Verletzungsrisiko steigt. Deshalb sei es wichtig, beim Gassi gehen und bei Spielen genau zu beobachten, wie Dein Vierbeiner reagiert und wann er eine Pause einlegen sollte. Diese Tipps solltest Du außerdem beachten:
- Gassi gehen: Gehe zunächst nur zehn Minuten am Stück Gassi. Dann kannst Du pro Woche bei jedem Gang fünf Minuten länger gehen.
- Joggen: Überlege erst, ob Dein Hund wirklich ein guter Laufpartner ist. Kleine Hunde sollten generell eher nicht mit Dir joggen, weil ihre Schrittlänge viel kleiner ist. Auch beim Joggen sollte Dein Hund zu Beginn nur wenige Minuten am Stück laufen.
- Spielen im Garten: Auch beim beliebten Ball- oder Stöckchenwerfen solltest Du die Spielzeit nur peu à peu erhöhen.
- Routinen beibehalten: Für Deinen Hund ist es ungewohnt, wenn Du plötzlich viel Zuhause bist. Versuche deshalb, Routinen weiterhin aufrechtzuerhalten und Deinem Hund Ruhezeiten zu gönnen. Es hilft zum Beispiel, wenn Du Dich beim Arbeiten in einem anderen Raum aufhältst als Dein Hund.
© Deine Tierwelt
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.