Wenn Du traurig bist, sucht Dein Hund Deine Nähe, so als würde er Dich aufmuntern wollen? Forschende haben nun herausgefunden, warum sich Deine Fellnase so mitfühlend verhält.

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Wissenschaftler von der Universität "Eötvös Loránd University" in Budapest haben die Reaktion von Haushunden auf unterschiedliche Klänge der menschlichen Stimme untersucht. Anschließend verglichen sie das Verhalten mit dem von Schweinen, die ähnlich wie Hunde im Haus gehalten werden. Beide gelten als soziale Tiere, allerdings leben Schweine historisch gesehen noch nicht so lange bei Menschen wie Hunde.

Wenn Hunde durch die Nähe zu Menschen lernen können, deren Gefühle zu deuten und zu spiegeln, dann müssten Hausschweine auch dazu in der Lage sein – so die Theorie. Daran zweifelten die Forschenden jedoch und das offenbar zu Recht, wie das Forschungsergebnis zeigt.

Hunde können Schmerz erkennen

Für die Verhaltensstudie rekrutierte das Forschungsteam Hundehalter und Schweinebesitzer auf der ganzen Welt. Die Teilnehmenden filmten sich mit ihren Haustieren in einem Raum und spielten dabei zunächst das Geräusch eines weinenden Menschen ab, darauf folgte ein fröhliches Summen, wie die "Tagesschau" berichtet.

Auf das menschliche Weinen reagierten die Hunde gestresst, das Summen interessierte sie nicht besonders. Bei den Hausschweinen war es genau andersherum. Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass sie menschliches Weinen nicht als negative Emotion interpretieren. Das Summen war für die Tiere offenbar ein seltsames Geräusch und weckte wohlmöglich aus dem Grund ihr Interesse.

Die Studie liefert Hinweise darauf, dass Hunde ihre Fähigkeit, Gefühle ihrer Artgenossen zu deuten, auf die Menschen übertragen haben. Ihre Empathiefähigkeit könnte demzufolge angeboren und ein Ergebnis der jahrhundertelangen Koevolution mit dem Menschen sein.

Kommunikation über Mimik und Gestik

Deine Fellnase kann über Deine Mimik und Deine Stimme erkennen wie es Dir geht. Das funktioniert offenbar auch bei fremden Personen. In Großbritannien konfrontierte ein Forscherteam 17 Hunde unterschiedlicher Rassen mit zwei verschiedenen Fotos. Auf einem war ein freundliches Menschengesicht abgebildet, das andere Bild zeigte eine Person mit einem aggressiven Gesichtsausdruck.

Beim Betrachten wurde die Stimme der gezeigten Person abgespielt, die ebenfalls mal freundlich, mal aggressiv klang und den Versuchshunden vorher nicht vertraut war, berichtet "GEO". Um auszuschließen, dass die Hunde einfach nur auf ein bekanntes Wort reagieren, wurden die Stimmen auf Portugiesisch abgespielt.

Die Vierbeiner blickten deutlich länger auf das Bild, wenn der Tonfall der Stimme zum Gesichtsausdruck passte. Daraus deuteten die Verhaltensforscher, dass Hunde zwischen positiven und negativen Gefühlen bei Menschen unterscheiden können.

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