In Scharbow in Mecklenburg-Vorpommern dürfen sich Kühe auf einer abgelegenen Weide neuerdings über einen High-Speed-Internetanschluss freuen. Die Verwaltung ließ einen Anschluss zur Wiese legen. Die Anwohner wiesen auf den offensichtlichen Fehler hin, ohne Erfolg.
Als die Bauarbeiter am Ortsrand von Scharbow in Mecklenburg-Vorpommern vor einiger Zeit anfingen, einen Schacht auszuheben, erkundigte sich ein Anwohner gleich nach dem Bauvorhaben. Die Arbeiter waren beauftragt, ein Glasfaserkabel für einen High-Speed-Internetanschluss zu verlegen. Der Hinweis des Bewohners, dass das Kabel ins Nichts führe und an einer Weide mit Kühen ende, wurde damals nicht nachgegangen.
Glasfaserkabel zur Weide verlegt
Anwohner Ludger Westphal wunderte sich vor wenigen Wochen, als neben seinem Grundstück die Bauarbeiten starteten. Ein Unternehmen hob einen Graben entlang des Feldes aus, um ein Glasfaserkabel zu verlegen. Der Auftrag, den die Arbeiter ausführten, kam dem Anwohner merkwürdig vor. Er wendete sich an die Verwaltung und erklärte, dass das Kabel geradewegs auf eine Weide zulaufen würde, so das "ZDF".
Menschen, die einen Internetanschluss benutzen könnten, gebe es in der Nähe der Wiese nicht. Trotzdem wurden die Bauarbeiten fortgeführt. Westphal bekam auf seinen Hinweis lediglich die Antwort, dass aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskunft gegeben werden könne. Erst jetzt, als das "ZDF" eine erneute Anfrage an das Kreishaus in Parchim stellte, fiel der Fehler auf.
Kühe haben jetzt High-Speed-Internet
Die Verantwortlichen räumen ein, dass bei dem Auftrag für das Glasfaserkabel in Scharbow ein Irrtum vorliege. Das beauftragte Tiefbauunternehmen habe einen veralteten Plan bekommen. Warum die Verwaltung nicht früher auf die Hinweise der Anwohner reagierte und den Bau stoppte, wird nicht kommentiert. Das Glasfaserkabel liegt nun völlig umsonst an der Weide.
Während manche Anwohner nur mit dem Kopf schütteln können und die verschwendeten Steuergelder sehen, nehmen es andere mit Humor. Ein Bewohner scherzt, dass die heutige Zeit vielleicht auch High-Speed-Internet für Kühe als notwendig erachte. Während die Tiere auf der abgelegenen Wiese nun einen Glasfaseranschluss haben, werden mehrere Häuser in Scharbow übrigens nicht ans Netz gelegt. © Deine Tierwelt
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