Der Asiatische Gepard gilt als so gut wie ausgestorben. Nur noch im Iran leben wenige Exemplare. Jetzt ist eines der seltenen Tiere in Gefangenschaft gestorben. Gepard Pirouz überlebte eine lebenswichtige Operation nicht. Tierschützer geben der Regierung des Landes die Schuld für das Artensterben.
Tierschützer auf der ganzen Welt trauern um den kleinen Pirouz. Der Asiatische Gepard stellte bei seiner Geburt im Jahr 2022 im Iran ein kleines Wunder dar. Als einziger aus dem Wurf überlebte Pirouz und machte Hoffnung auf den Erhalt der extrem vom Aussterben bedrohten Art. Die Tiere kommen nur noch im Iran vor, die Art wird auch Iranischer Gepard genannt. Die dortige Regierung schätzt, dass nur noch zwölf Exemplare am Leben sind.
Asiatischer Gepard Pirouz stirbt
Pirouz kam in einem Tierpark in Semnan in der Nähe von Teheran per Kaiserschnitt zur Welt. Seine Mutter lehnte den Nachwuchs ab, seine beiden Geschwister starben nur wenige Tage nach der Geburt. Pirouz kämpfte als einziger Überlebender weiter und bekam Hilfe von den Pflegern des Parks. Doch auch er hatte gesundheitliche Probleme. Vor wenigen Tagen musste er wegen der Erkrankung seiner Nieren in eine Tierklinik verlegt werden, berichtet "Al Jazeera".
Seine einzige Chance auf ein Überleben war eine Operation. Während des Eingriffs verstarb der junge Asiatische Gepard jedoch. Seine Nieren versagten vollständig. Pirouz wurde nur zehn Monate alt und war im Iran eine regelrechte Berühmtheit. Er galt als Symbol der Hoffnung. Sein Aufwachsen war jedoch von vielen Hürden bestimmt, deren Grund viele Tierschützer bei der Regierung des Landes sehen.
Tierschützer wütend auf Regierung im Iran
So wurde Pirouz zum Beispiel von Menschen aufgezogen und gefüttert, die keinerlei Erfahrung mit Geparden hatten. Geschultes Personal war zu dem Zeitpunkt nur schwer zu finden, denn seit 2018 befindet sich das Land in einem Ausnahmezustand. Die Bevölkerung protestiert seitdem gegen das Regime, die Demonstrationen werden häufig gewaltsam niedergeschlagen. 2018 wurden zudem zahlreiche Tierschützer und Umweltaktivisten verhaftet, darunter auch der iranische Geparden-Experte Houman Jokar.
Jokar wurde zu einer acht Jahre langen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er mit feindlichen Regierungen kooperiert haben soll. Tierschützer aus der ganzen Welt forderten seine Freilassung, ohne Erfolg. Sie machen die Regierung im Iran für das Aussterben des seltenen Asiatischen Geparden verantwortlich. Die Festnahmen und Repression von Tierschützern hätten Umweltbemühungen zerstört und eine artgerechte Pflege von Pirouz verhindert. © Deine Tierwelt
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