Im November wurde eine schwarze Katze im Tierheim abgegeben – mit starken Einblutungen in beiden Augen. Zwei Monate später wurden ihr die Sehorgane schließlich entfernt, blind war sie schon vorher. Die Besitzer der betagten Samtpfote konnten nicht gefunden werden.
Dieses Bild ist nichts für zarte Seelen. Das Tierheim Bergheim teilte vor zwei Monaten ein Foto einer Katze. Eine aufmerksame Finderin entdeckte diese völlig orientierungslos in Köln-Auweiler, dann alarmierte sie den Tierschutz. Mit tiefroten Augen schaut die schwarze Samtpfote in die Kamera. Dementsprechend ließen die Mitarbeiter des Tierheims die gesundheitlich angeschlagene Katze sofort tierärztlich durchchecken. Das Ergebnis: ein Hornhautdefekt auf einem Auge, Verklebungen auf der Pupille und Einblutungen im Auge.
"Wahrscheinlich ist sie derzeit fast blind, sie sieht höchstens Licht und Schatten. Die verschmuste Oma bekommt jetzt vier verschiedene Augensalben", schrieb das Tierheim auf Facebook. Es stellte sich heraus, dass die defekten Sehorgane "Augi", wie die Tierschützer den Vierbeiner tauften, große Schmerzen bereiteten. Mehrmals täglich mussten die Ärzte der Stubentiger behandeln.
Katze übersteht Operation gut
Da die Augen keine Funktion mehr hatten, der Katze aber große Probleme bereiteten, entschieden die Ärzte, sie zu entfernen. Vor einer Woche wurde die blinde Samtpfote dann operiert. "Augi" hat die Operation sehr gut überstanden und schnurrt schon wieder, was das Zeug hält. Sie ist einfach nur lieb und mega verschmust", schrieb das Tierheim.
Einen Besitzer oder eine Besitzerin konnte die Organisation bis heute nicht ausfindig machen. Deshalb sucht die Katzendame ein neues Zuhause. "Was wir uns vorstellen? Ein ruhiges Plätzchen, wo alle Möbelstücke ihren festen Platz haben und wo es ihr leicht gemacht wird, sich zu orientieren", schrieb das Tierheim. "Was wir festgestellt haben, ist, dass sie ihre Schnurrhaare bei der Fortbewegung ganz gezielt einsetzt. Sie lebt mit ihrer Behinderung vermutlich ja schon lange."
Setzte jemand "Augi" aus?
Was ihre Augenprobleme verursacht hat und warum sie nicht früher behandelt wurden, ist unklar. Es könnte sein, dass ihre ursprünglichen Besitzer sie einfach ausgesetzt haben. Eines steht jedoch fest: Nach dieser langen Leidenszeit hätte "Augi" einen schönen Lebensabend mehr als verdient. Wer also Interesse an einer Adoption hat, kann sich per Mail beim Tierheim melden (info@tierheim-bergheim.de). © Deine Tierwelt
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