Nach fast zehn Jahren tauchte die Katze eines kalifornischen Ehepaars in Idaho wieder auf. Was in der Zwischenzeit passiert ist, weiß niemand. Und auch wie es mit dem so lange vermissten Stubentiger weitergeht, ist noch unklar.
Susan und Brian Moore hatten die Suche nach ihrer geliebten Katze Harriet längst aufgegeben – als das kalifornische Ehepaar am 19. September einen unerwarteten Anruf bekam. Das mehr als 1.500 Kilometer entfernte Tierheim "Kootenai Humane Society" meldete sich, ihre Katze sei bei ihnen abgegeben worden. "Ich war komplett schockiert", schilderte Moore ihre Gefühle Anfang Oktober der "Washington Post". Harriet war vor fast zehn Jahren verschwunden, im Jahr 2013. Das Ehepaar war nach langer Suche davon ausgegangen, dass sie den Kojoten zum Opfer gefallen sei.
Doch ein Ehepaar fand die getigerte Kurzhaarkatze in Hayden, knapp 150 Kilometer entfernt von der kanadischen Grenze, und gab sie beim Tierheim ab. Dank eines Mikrochips konnten Harriets Vorbesitzer ausfindig gemacht werden. Susan Moore wollte es erst nicht glauben. "Mein Sohn war acht Jahre alt, als sie verschwand", sagt sie. "Jetzt ist er 17." Der vermisste Stubentiger hat auch die Hunde der Familie überlebt.
Was hat Harriet die ganze Zeit über gemacht?
Aber wie ist Harriet so weit weg gekommen, und was hat sie die ganze Zeit über gemacht? Moore vermutet, dass die Mieze sich zum Zeitpunkt ihres Verschwindens in einen Pferdeanhänger geschlichen haben könnte und von jemandem aufgegriffen wurde, als sie ausstieg. Tierheimleiterin Vicky Nelson stellt gegenüber "USA Today" eine andere Theorie auf. Sie glaubt, dass jemand Harriet gefunden und aufgenommen hat, als sie in Kalifornien umherstreifte – und dabei nicht auf einen Chip geachtet. Von dort aus zogen die neuen Besitzer wahrscheinlich nach Idaho um und nahmen Harriet mit.
Deshalb ist Moore auch noch nicht sicher, ob die Wiedervereinigung mit ihrer alten Familie das Richtige für Harriet ist. Sie freue sich, dass ihre Katze gefunden wurde, aber mache sich auch Sorgen, dass jemand anderes nach ihr suchen könnte. "Ich habe das Gefühl, dass sie zu jemand anderem gehört", sagt sie. "Sie hat neun Jahre lang irgendwo gelebt. Ich meine, ich habe keine Ahnung, ob sie sich an uns erinnert."
Momentan ist Harriet noch bei einer der Pflegefamilien des Tierheims. "Ich wünschte, Harriet könnte mit uns sprechen und uns sagen, wo sie in den letzten neun Jahren war, aber das kann sie leider nicht", sagt Tierheimleiterin Nelson. Womöglich bleiben Harriets vergangene neun Jahre ein Rätsel.
Experte unterstreicht Bedeutung von Mikrochips bei Haustieren
Eines belege Harriets wundersames Auftauchen jedoch eindrucksvoll, betont Nelson: die Bedeutung von Mikrochips. Die reiskorngroßen Chips werden mit Nadeln im Nacken der Katze eingesetzt, wo das Fett sitzt. "Man greift einfach in die Haut", erklärt Nelson. "Normalerweise spüren sie es nicht einmal. Mit einem Scanner werden dann die Informationen auf dem Chip gescannt."
Tierheime und andere Organisationen erhalten beim Scan eine Nummer, mit der sie Zugriff auf Daten wie den Namen des Besitzers, die Telefonnummer und manchmal auch die Adresse erhalten. Nelson empfiehlt die Mikrochips, die meist recht preiswert sind (etwa 30 bis 50 Euro).
"Manche Leute denken, dass es ausreicht, wenn ihr Tier ein Halsband mit einer ID-Marke trägt", sagt sie. "Leider klettern die Tiere herum, sie klettern unter Zäunen hindurch, ihre Halsbänder könnten abgerissen werden. Es ist besser, einen Mikrochip zu verwenden, denn so weiß man, dass sie den Weg zu einem zurückfinden. Das ist die beste Chance für sie, ihr Zuhause wiederzufinden." © Deine Tierwelt
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