Katzen sind in Deutschland beliebter als jede andere Tierart: 2019 wurden hierzulande 14,7 Millionen Katzen gehalten, in fast jedem vierten Haushalt lebt eine Katze. Das geht aus den Daten des Industrieverbandes Heimtierbedarf hervor.
Dann müssten wir uns mit Katzen mittlerweile eigentlich gut auskennen, oder? Tatsächlich schleichen sich im täglichen Umgang mit den Samtpfoten schnell Stolperfallen ein… Hier bekommst Du einen Überblick der Dinge, die Du bei der Katzenerziehung unbedingt vermeiden solltest:
Bestrafung bei der Katzenerziehung
Deine Katze pinkelt aufs Bett, zerkratzt Dein Sofa oder verhält sich in anderer Weise anders als sie soll? Viele wählen dann instinktiv Bestrafung als Erziehungsmaßnahme. Zum Beispiel, indem sie die Katze mit einer Wasserpistole nassspritzen. Warum das aber nicht der richtige Weg in der Katzenerziehung ist, erklärt Katzenverhaltensberaterin Christine Hauschild dem "Tasso e.V.".
Zunächst einmal kann die Bestrafung mögliche Nebenwirkungen haben, wie etwa die folgenden:
- Die Katze bekommt Angst vor Dir, anderen Dingen oder Lebewesen
- Deine Katze weiß nicht, welches Verhalten richtig ist
- Das unerwünschte Verhalten wird auf andere Objekte oder Räume ausgeweitet
- Um Deine Aufmerksamkeit zu bekommen zeigt Deine Katze das unerwünschte Verhalten häufiger
Stattdessen solltest Du versuchen, das Verhalten Deiner Katze zu verstehen. Anstelle sie aus menschlicher Sicht zu verurteilen, solltest Du nach den dahinter liegenden Bedürfnissen forschen. Katzen pinkeln zum Beispiel aufs Bett, weil sie sich auf erhöhten Plätzen sicherer fühlen und die Bettwäsche den Urin gut aufnimmt.
Wenn Du weißt, warum Deine Katze sich so verhält, kannst Du ihr Alternativen anbieten. Und zwar möglichst nah am Ort des unerwünschten Geschehens. Statt Dich auf die "Fehler" Deiner Katze zu konzentrieren, solltest Du sie lieber loben, wenn sie sich so verhält wie gewünscht.
Lob, Streicheleinheiten und Leckereien sind bei der Katzenerziehung viel erfolgversprechender als Bestrafung.
Die Katze überfüttern
Es ist verlockend, einfach nachzugeben, wenn die Katze einen mit großen Augen um Futter anfleht. Trotzdem müssen Katzenhalter lernen, in diesen Momenten standhaft zu bleiben. Übergewichtige Katzen können schnell Gelenkprobleme oder Diabetes bekommen. Du tust der Gesundheit Deiner Katze also nur Gutes, wenn Du nicht mehr fütterst, als angemessen. Und schließlich willst Du so viel Zeit wie möglich mit einer gesunden, glücklichen Katze verbringen.
Signale der Katze falsch deuten
Katzen gelten oft als unberechenbar – zum Beispiel, wenn Du sie streichelst und sie plötzlich Deine Hand wegschlagen oder Dich anfauchen. Dabei kommt die vermeintlich heftige Reaktion oft gar nicht so plötzlich. Durch angespannte Muskeln, Schwanzzucken oder ein Abwenden des Blickes signalisiert die Katze schon davor, dass sie gerade genervt ist.
Im Gegensatz zu anderen Katzen können Menschen diese subtilen Anzeichen oft aber nicht richtig deuten. Gerade deshalb solltest Du versuchen, das Verhalten Deiner Katze genau zu beobachten und zu analysieren. Oftmals findest Du darin auch Hinweise darüber, ob Deine Katze gestresst oder krank ist.
Produkte nutzen, die nicht für Katzen sind
Apropos krank: Medikamente für Menschen – wie etwa Aspirin – oder Zeckenschutzmittel für Hunde können für Katzen tödlich sein. Behandle Deine Katze deshalb nur mit Mitteln, die ausdrücklich für Katzen sind. Im Zweifel frage einfach Deinen Tierarzt, ob das jeweilige Produkt unbedenklich sind. © Deine Tierwelt
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.