In der Ukraine tobt der Krieg, viele Kinder sind traumatisiert. In einem Reha-Zentrum nahe Kiew soll ein Hund den Jungen und Mädchen helfen. Pitbullterrier Bice spendet Trost.
Der Krieg in der Ukraine hat bereits hunderttausenden Menschen das Leben gekostet – und darüber hinaus viele Ukrainer traumatisiert. Vor allem für Kinder sind der russische Angriffskrieg und seine dramatischen Auswirkungen schwierig zu verstehen und zu verarbeiten. Um das Seelenleid der Jungen und Mädchen zu lindern, kommt in einem Rehabilitationszentrum in Boyarka bei Kiew ein vierbeiniger Helfer zum Einsatz. Der Therapiehund Bice soll traumatisierte Kinder trösten.
"Ich habe in der Literatur viel darüber gelesen, dass die Arbeit mit Hunden den Kindern hilft, Stress abzubauen, die Stressresistenz zu erhöhen und Ängste zu reduzieren", erklärte Oksana Sliepora, eine Psychologin, der "New York Post". Studien belegen, dass der Kontakt mit Hunden eine beruhigende und schmerzlindernde Wirkung auf Menschen hat.
Bice lenkt Kinder mit Tricks ab
Bei den Kindern in Boyarka kam der vierbeinige Therapeut gut an. Bice ließ sich bereitwillig von den kleinen Patienten streicheln und präsentierte ein paar Tricks. Dabei bellte er kein einziges Mal. Für einen Moment ließ der achtjährige Pitbullterrier die Kinder ihre Sorgen vergessen. Und die haben sie alle. Ein Bruder und eine Schwester aus Kupjansk, einer Stadt im Osten Charkiws, erlebten mit, wie russische Soldaten mit Maschinengewehren in ihr Haus stürmten, ihren Großvater packten, ihm einen Sack über den Kopf stülpten und ihn schlugen, berichtet Sliepora. "Jedes Kind ist auf unterschiedliche Weise psychologisch traumatisiert", sagt die Psychologin.
Angst vor lauten Geräuschen
Manche Kinder fürchten sich vor lauten Geräuschen, etwa wenn jemand ein Fenster schließt. Teilweise legen sie sich auf den Boden, wenn sie das Geräusch eines Düsenjets hören. Viele Jungen und Mädchen bangen um ihren Vater oder ihren Bruder, der im Krieg kämpfen muss.
Sie alle werden im Zentrum für soziale und psychologische Rehabilitation in Boyarka betreut. Das staatlich betriebene Gemeinschaftszentrum hilft Menschen bei der Bewältigung traumatischer Erlebnisse seit der russischen Invasion. Bice leistet seinen Beitrag dazu – als Trostspender auf vier Beinen. © Deine Tierwelt
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