Die Geschichte von Orca-Dame Lolita ist tragisch. 53 Jahre lang verbrachte der 56 Jahre alte Schwertwal in Gefangenschaft. Im "kleinsten Orca-Becken der Welt" im Aquarium von Miami verbrachte sie ihr Leben. Vor wenigen Monaten wurde ihre Freilassung beschlossen. Jetzt starb Lolita aber plötzlich.
Orcas gelten als besonders intelligente Wale, die auf soziale Kontakte angewiesen sind und mit ihren Artgenossen kommunizieren wollen. Orca-Dame Lolita aus dem "Seaquarium" in Miami blieb ein solches Leben verwehrt. Im Alter von drei Jahren wurde sie gefangen und landete im Show-Becken in den USA.
Dort verbrachte sie 53 Jahre. Tag für Tag musste sie für Shows herhalten, akrobatische Sprünge zeigen und das Publikum des Tierparks begeistern. Abseits der Vorführungen lebte sie in einem Becken, das von der Tierschutzorganisation "Peta" als das "kleinste Orca-Becken der Welt" bezeichnet wurde.
Freiheit für Orca-Dame war beschlossen
Tierschützer und Orca-Fans protestierten seit Jahren gegen die Gefangenschaft des Schwertwals in Miami. Für sie ist klar, dass Lolita unter dem Stress und der Isolation im Aquarium litt. Sie forderten eine Freilassung des Tiers. Die Betreiber wollten ihren Show-Star aber nicht einfach so gehen lassen. Schließlich bedeutete die Orca-Dame guten Umsatz und konstante Besucherzahlen.
Ein Kreis aus Tierfreunden schloss sich deshalb zur NGO "Friends for Lolita" zusammen und forderte eine schnelle Freilassung. Letztendlich war es Jim Irsay (63), der Besitzer des NFL-Football-Teams "Indianapolis Colts", der mehr als 20 Millionen US-Dollar zusicherte, um den Schwertwal aus dem Aquarium zu kaufen und in die Freiheit zu lassen. Spätestens 2025 sollte Lolita in ein natürliches Meeresgehege im pazifischen Nordwesten umgesiedelt werden.
Lolita stirbt im Aquarium
Zur Freilassung kam es allerdings nicht. Die Betreiber des Tierparks gaben jetzt bekannt, dass Lolita in Gefangenschaft starb. Zuvor hatte der Schwertwal gesundheitliche Probleme bekommen. Auf der Plattform "X", ehemals Twitter, gaben die Betreiber bekannt, dass ein ganzes Team von Experten sich um Lolitas Probleme kümmerte und sie alles dafür tun würden, um den Wal zu retten. Ihr Zustand sah zunächst stabil aus.
Nur wenige Tage später gaben sie dann den Tod ihres Stars bekannt. Lolita starb vermutlich an Nierenleiden. Um den Tod zu verarbeiten und über das Vermächtnis der langjährigen Aquarium-Bewohnerin nachzudenken, blieb der Tierpark für einen Tag geschlossen. Tierschützer und Aktivisten trauern nun um Lolita, die so kurz vor ihrer Freilassung verstarb. Zuvor konnten sie aber dank der Spenden wenigstens die Bedingungen im Becken der Orca-Dame noch ein wenig verbessern. © Deine Tierwelt
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