Eigentlich wollte Amanda McCloskey aus Texas nur für eine gewisse Zeit einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen und bei sich pflegen. Kurz nachdem Ryder bei ihr eingezogen war, entpuppte sich die Fellnase aber als perfekter Assistenzhund und rettete der Frau das Leben.
Amanda McCloskey aus dem Bexar County im US-Bundesstaat Texas leidet unter einer Krankheit namens "posturales Tachykardiesyndrom", kurz POTS. Betroffene leiden beim Wechsel von einer sitzenden oder liegenden Körperhaltung in eine aufrechte Haltung einen extremen Pulsanstieg, der häufig für Benommenheit und Schwindel sorgt.
Patienten bemerken einen kommenden Anfall häufig nicht und realisieren den erhöhten Puls erst, wenn sie bereits stehen. Die Folgen sind oft schmerzhaft, denn durch die Benommenheit stolpern die Betroffenen und verletzen sich. McCloskey war bereits mehrfach gestürzt und hatte als allein lebende Frau in solchen Momenten keinerlei Hilfe in der Nähe.
Pflegehund warnt Halterin vor Anfall
Um gegen die Einsamkeit im Alltag anzugehen, beschloss Amanda McCloskey Ende November 2023, sich in einem Tierheim als Pflegestelle anzubieten und erhielt kurze Zeit später Welpen Ryder. Der erst wenige Wochen alte Hund zog bei ihr zu Hause ein und sollte von ihr so lange gepflegt werden, bis er ein neues Zuhause gefunden hat. Um McCloskey war es jedoch sofort geschehen: Sie verliebte sich in die Fellnase und adoptierte Ryder kurz darauf selbst, berichtet "People".
Zu dem Zeitpunkt hatte sie aber noch keine Ahnung, wie wichtig diese Entscheidung gewesen war. Der Welpe würde Amanda McCloskey nämlich nicht nur mit der Einsamkeit helfen, sondern auch mit der Bewältigung ihrer Krankheit. Als die Halterin einige Zeit später mal wieder mit ihrem Schützling auf dem Sofa saß, fing Ryder plötzlich laut an zu bellen. Die Texanerin ging davon aus, dass der Welpe an die frische Luft wollte und stand auf.
Welpe Ryder wird Assistenzhund
Beim Aufrichten bemerkte sie schließlich, wie ihr Puls in die Höhe schoss. Ihre Armbanduhr schlug sofort Alarm und meldete einen Pulsschlag von mehr als 130 Schlägen pro Minute. Die Benommenheit ließ nicht lange auf sich warten und McCloskey schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich schnell wieder hinzusetzen und einen Sturz zu vermeiden. Im selben Moment realisierte sie aber, dass Ryder den Anfall offenbar schon frühzeitig erkannt und mit seinem Bellen angezeigt hatte.
Sie war so begeistert von seinen Fähigkeiten, dass sie ihn zum Eignungstest für Assistenzhunde brachte. Diesen bestand Ryder, in dem 30 Prozent Golden Retriever stecken, problemlos. Jetzt durchläuft der erst fünf Monate alte Welpe das Programm und wird eines Tages ein perfekt ausgebildeter Assistenzhund sein, der Halterin Amanda McCloskey auch in Zukunft vor den gefährlichen Anfällen warnen und ihr wichtige Gegenstände, wie ein Telefon für den Notruf, bringen kann. © Deine Tierwelt
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