Viele Menschen naschen gerne Süßkram oder Knabberzeug – Katzen sind da oft nicht anders. Sobald ein Leckerli die Packung verlässt, steht die Samtpfote wahrscheinlich schon vor Dir und bettelt. Aber sind Katzenleckerlies eigentlich gesund für das Tier?
Wer liebt es nicht, ab und zu mal zu Naschen? Ob gesunde Snacks, wie Nüsse oder Obst – oder etwas ungesundes wie Schokoriegel oder Chips, ab und zu braucht man das einfach. Auch Stubentiger mögen Leckereien. Aber ist es vertretbar, ihnen Katzenleckerlis zu geben, die das Äquivalent zu menschlichen Chips sind?
Und sind Katzenleckerlis wirklich so ungesund? Oder gibt es auch gesunde Alternativen für die pelzigen Mitbewohner? Katzenexpertin Tina Wolf hat in unserem Podcast "Pet-Talks: Katze" mit Jessica Jungmann, Ernährungsberaterin für Hund, Katze und Pferd gesprochen – und klärt auf.
Sind Katzenleckerlis das Äquivalent zu Junk-Food?
Wenn Du Deiner Mieze kleine Tricks beibringen willst oder Klickertraining machst, merkst Du wahrscheinlich selbst, dass kleine Naschis dem ganzen Prozedere erheblich helfen. Aber natürlich auch mal einfach so, weil Du weißt, wie gerne die Samtpfote ihre Leckereien futtert. Musst Du deshalb jetzt ein schlechtes Gewissen haben?
"Wer seine Katzen liebt, kommt, glaube ich, nicht drumrum, ihnen Naschis zu geben, weil es natürlich auch was ist, was uns sehr glücklich macht", lacht die Ernährungsberaterin. "Worauf ich viel Wert lege ist, dass ich weiß, wo es herkommt – also so weit es geht."
Ein Blick auf die Zutatenliste der Leckereien oder selbstgemachte Naschis sind für Katzenernährungs-Expertin Jungmann dabei die Mittel der Wahl.
Wovon sollte man die Finger lassen?
"Ich würde darauf achten, dass das Futter nicht zum größten Teil aus Getreide besteht, da das einfach nicht artgerecht ist", erklärt die Expertin für Ernährung. Das bedeutet nicht, dass Getreide per se schlecht sei, sondern, dass es nicht den Großteil der Zutaten einnehmen solle. Außerdem ist es von Katze zu Katze unterschiedlich – wenn Deine Mieze Getreide nicht verträgt, solltest Du darauf achten, dass sie dieses nicht bekommt.
Und was ist mit Zucker? "Zucker wird in den Naschereien zum großen Teil verwendetet, um diese länger haltbar, knuspriger oder schöner zu machen", so Jungmann. Aber Katzen brauchen es eigentlich nicht. Wichtig ist, dass Zucker – anders als bei Menschen – für Stubentiger kein Suchtpotential hat. Sie haben nicht die benötigten Rezeptoren, um Zucker zu schmecken.
Jungmann sagt: "Wovon ich abraten könnte, sind Essensreste oder ein Stück Wurst. Einfach, weil in menschlichem Essen zu viel Salz und Fett drin ist". Das Gleiche gilt auch für Käse, denn anders als bei süßen Dingen, können die Miezen zu sehr salzigen Dingen eine Sucht entwickeln.
"Es ist wichtig, bei Ernährung nicht alles schwarz-weiß zu sehen. Es ist wie bei fast allem eben eine Mischung", erklärt Jungmann. Ein Leckerli ab und zu wird der Gesundheit Deiner Katze also nicht schaden. "Leckerlis sind ja was Besonderes, das ist bei uns mit Schokolade oder Chips ja genauso. Wichtig ist, dass wir die Leckerlis nicht als normales Futter verwenden." © Deine Tierwelt
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