Dass Kapstadt nicht nur aus Stränden und beliebten Touristenhotspots besteht, scheinen viele Menschen zu vergessen. Die ärmsten Viertel Südafrikas müssen mit sehr wenig auskommen. Die "Welttierschutzgesellschaft" (WTG) setzt sich für die Tiere der Townships ein.

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Strände, Stadien und der Tafelberg – das verbinden Touristen typischerweise mit Kapstadt, einer der Hauptstädte Südafrikas. Aber abseits der Touristenorte existiert wegen der ehemaligen Apartheid noch immer viel Armut in sogenannten Townships.

In diesen leben viele Menschen auf kleinen Gebieten – und auch viele Tiere. Die "Welttierschutzgesellschaft" (WTG) setzt sich im Township Khayelitsha für Tiere, Tierhalter und Tierhalterinnen ein und hilft.

Welches Problem gibt es in Khayelitsha, Kapstadt?

Wegen der existierenden Armut können sich viele Menschen die medizinische Versorgung für ihre Vierbeiner nicht leisten, aber das ist nicht das einzige Problem. Townships legen oft abgelegen von den Tierarztpraxen und einen Weg in diese zu finden, stellt sich dann oft als sehr schwierig heraus.

Deshalb arbeitet die "WTG" mit der dortigen Partnerorganisation "Mdzananda Animal Clinic" (MAC) zusammen. Dreimal die Woche fahren sie mit ihrer mobilen Tierklinik durch den Township, um Hunde und Katzen zu impfen, zu entwurmen und Verletzungen sowie Parasitenbefall zu behandeln.

Impfungen sind eine Aufgabe der mobilen Kilinik.
Impfungen sind eine Aufgabe der mobilen Kilinik. © Foto: WTG

Mobile Klinik und Aufklärung in Kapstadt

Aber nicht nur Impfungen und Behandlungen werden von den zusammenarbeitenden Organisationen angeboten, sie stellen auch Bildungsbeauftragte, welche die Bewohner und Bewohnerinnen über die Bedeutung der Behandlungen informieren.

Dort wird erklärt, wie wichtig Impfungen und Kastrationen der Tiere sind. "Der stetige Andrang der Haustierhalter:innen und die Dankbarkeit viel Tierhalter:innen sprechen Bände", lautet es in der Presseerklärung der "WTG".

Außerdem stellen sie eine Notfallambulanz, welche an sechs Wochentagen jederzeit ausrücken könnte, wenn es einen tierischen Notfall im Township gibt.

Die Rettung des Welpen Nala

Bei der Routine-Fahrt einer Tierambulanz wurde das Team von einer Gruppe Mitarbeitender zur Hilfe gerufen. Denn diese fanden einen Welpen im Müll – fast tot, nur noch sehr schwach atmend. Damit ging die Rettungsaktion des drei Monate alten Welpen los.

Nala wurde halbtot auf einer Müllkippe gefunden.
Nala wurde halbtot auf einer Müllkippe gefunden. © Foto: WTG

Die Kleine wurde direkt zur Behandlung in die Tierklinik gebracht und die medizinische Untersuchung zeigte: schwerer Räudebefall und extreme Unterernährung. Die Überlebenschance? Quasi nicht existent. Aber weder der Welpe noch die Tierärzte und Helfenden gaben auf. Futter, Bäder und Medikamente brachten der Kleinen neue Lebenskraft.

Nach langer Pflege erholt sich Nala wieder.
Nach langer Pflege erholt sich Nala wieder. © Foto: WTG

Innerhalb der nächsten Wochen besserte sich ihr Gesundheitszustand so enorm, dass sie bereit für eine Vermittlung für ein Für-Immer-Zuhause war und dieses auch fand: in Port Elizabeth, mit dem Namen Nala.

Für Nala gab es ein Happy End mit neuer Familie.
Für Nala gab es ein Happy End mit neuer Familie. © Foto: WTG

Winterstürme in Kapstadt machen die Arbeit schwerer

Da sich Südafrika in der südlichen Hemisphäre befindet, finden die Jahreszeiten gegenteilig zu denen im Norden des Planeten statt. Dementsprechend wüten derzeit Winterstürme in Kapstadt, welche für große Schäden und Überflutungen sorgten.

Diese sorgen beim Team für zusätzliche Arbeit und erschweren diese gleichzeitig auch noch. Die Hauptaufgabe besteht zurzeit daraus, mit dem Ambulanzfahrzeug durch den Township zu streifen, auf der Suche nach Hunden und Katzen, die durch Überschwemmungen in Not geraten sind. Diese werden dann in die Notfallklinik zur Behandlung gebracht.

Winterstürme erschweren die Arbeit erheblich.
Winterstürme erschweren die Arbeit erheblich. © Foto: WTG

Sichtbare Verbesserungen – aber kein Ende in Sicht

All die Bemühungen der "WTG" in Zusammenarbeit mit der "MAC" sorgen für schon viele Verbesserungen der Situation für die Tiere in Khayelitsha – und das seit 2018. Immer mehr Menschen geben ihre Tiere in die Behandlung der "MAC", was für einen besseren Allgemeinzustand dieser sorgt.

Generell merkt das "WTG"-Team, dass die Menschen sich mehr für ihre Tiere einsetzen; besseres Futter, häufigere Tierarztbesuche und Rückzugsorte sind Teil des Alltags geworden. Dennoch ist noch immer kein Ende in Sicht.

Steigende Lebenshaltungskosten sorgen dafür, dass die Tiere auf der Prioritätenliste nach unten rutschen. Aber nicht nur für die im Township lebenden Menschen, bereitet das Probleme. – Auch für die Klinik wird das Beschaffen lebenswichtiger Medikamente und Materialien schwieriger.

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Spenden sind immer willkommen

Du möchtest die mobile Klinik unterstützen? Dann schau doch einfach mal auf der Webseite der "WTG" nach, wie das möglich ist. Die Tierschützenden setzen sich nicht nur in Südafrika, sondern weltweit für den Schutz aller Tiere ein.  © Deine Tierwelt

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