Fakt ist: Viele Pferde haben Würmer. Deshalb gibt es in vielen Ställen mindestens zweimal im Jahr für alle eine Wurmkur. Doch immer häufiger suchen Pferdebesitzer nach Alternativen. pferde.de sagt, welche Möglichkeiten Du hast und wie Du Dein Pferd selbst testen kannst…
Die Zahlen sind bekannt: Laut wissenschaftlichen Studien sind rund 30 Prozent der Pferde von Würmern und anderen Parasiten befallen. Und auch wenn die Parasiten klein sind, so können sie große Schäden anrichten. Dabei ist es egal, ob sie noch eine Larve oder ein ausgewachsener Wurm sind. Die Parasiten können zum Beispiel den Darm, die Lunge oder die Magenschleimhaut schädigen.
Schon auf ihrer Wanderung schaden die Larven dem Gewebe zum Beispiel in den Blutgefäßen, der Lunge und der Darmwand. Die erwachsenen Würmer heften sich der Magen- oder Darmwand an und ernähren sich von ihrem Wirt. Dadurch wird die Schleimhaut geschädigt und es kann zu Verdauungsproblemen und Blutarmut kommen. Weitere mögliche Folgen sind zum Beispiel Abmagerung, Durchfall und Koliken. Hat ein Pferd zu viele Würmer, kann der Darm sogar regelrecht verstopfen. Kurz: Würmer können lebensgefährlich sein.
Wurmbefall – die Symptome
Das Problem: Auf den ersten Blick ist meist nicht zu erkennen, ob ein Pferd Würmer hat. Denn erst bei einem starken Befall zeigen sich Symptome. Dazu gehören:
- Durchfall
- Verstopfung
- Entzündungen der Darmschleimhaut
- Koliken
- glanzloses, struppiges Fell
- Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- kahl gescheuerte Schweifrübe
- Husten oder Atembeschwerden
Deshalb haben früher viele Ställe gleich vier Mal im Jahr eine Wurmkur auf den Plan gesetzt. Das heißt: Alle Pferde bekommen sie – egal, ob sie Würmer haben oder nicht. Die erste Wurmkur gab es im Frühling kurz vor dem Start der Weidesaison gegen Rundwürmer. Die zweite folgte im Sommer – wieder gegen Rundwürmer. Im Herbst dann die dritte Wurmkur gegen Lungen-, Rundwürmer und Magendasseln. Und zwischen November und Mitte Dezember gab es die vierte Wurmkur gegen Magendasseln, Bandwürmer, Rundwürmer.
Jede Wurmkur hat auch Nachteile fürs Pferd
Heute jedoch weiß man: Viel hilft nicht immer viel. Einer der Gründe: Bekommen Pferde regelmäßig Wurmkuren, dann entwickeln Parasiten und Bakterien immer häufiger so genannte Resistenzen gegen die Wirkstoffe. Heißt: Der Wirkstoff wirkt irgendwann nicht mehr. Denn: Je öfter man mittels Wurmkur die empfindlichen Würmer abtötet, desto rascher vermehren sich die unempfindlichen.
Daher gilt heute: So viel wie nötig, so wenig wie möglich – das betont auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN). Und das bedeutet: Statt allen Pferden eines Stalls nach dem Kalender eine Wurmkur zu geben, werden Kotproben gesammelt. Diese werden dann untersucht. Im Labor wird dann die Anzahl von Wurmeiern pro Gramm Pferdemist bestimmt. Dadurch kann ausgesagt werden, wie schlimm der Wurmbefall eines Pferdes tatsächlich ist.
Der Effekt: Sind Würmer vorhanden, wird genau darauf zugeschnitten entwurmt. Nachteil dieser strategischen Wurmkur: Auch hier werden noch immer Pferde entwurmt, die nur wenig oder keine Eier von Würmern ausscheiden.
Vor der Wurmkur erst einmal testen
Die Alternative ist die selektive Wurmkur. Auch hier werden erst einmal Kotproben gesammelt. Ist ein Wurmbefall da, werden die Pferde behandelt. Aber: Es bekommen nur die Pferde eine Wurmkur, die auch wirklich Würmer haben. Das ist schonender für die Pferde. Ausnahme: Hat ein einziges Pferd einen positiven Bandwurmbefund, muss der gesamte Bestand behandelt werden!Doch wie ist das bei kleinen Stallgemeinschaften? Oder wenn Du Dir ganz sicher sein willst? Dann musst du nicht immer einen Tierarzt für einen Test alarmieren. Heute gibt es gibt es Test-Kits, zum Beispiel den PCR-Wurmtest für Pferde von Pezz. Der Vorteil: Du kannst Dein Pferd testen, wann Du willst. Und bekommst innerhalb weniger Tage einen Laborbericht, den Du dann Deinem Tierarzt geben kannst.
Kotproben – richtig sammeln und lagern
Für den Test brauchst Du Kotproben. Und die solltest Du richtig sammeln. Denn: Kotproben sollten immer frisch sein. Wenn Du nur eine Probe verschicken willst, solltest Du sie in der Woche nehmen und dann direkt einpacken und versenden. Wenn Du mehr Kotproben brauchst, solltest Du sie richtig lagern: Die Temperaturen sollten nicht höher als zehn bis 15 Grad sein. Beim Pezz-Test musst Du ein bis drei walnussgroße Proben aus der Mitte des Kots nehmen. Und: Bei Verdacht auf Bandwurm- oder Leberegelbefall müssen Proben an drei bis vier aufeinanderfolgenden Tagen genommen werden.
Tipp: Achte bei dem Test darauf, dass im Labor nach verschiedenen Würmern "gesucht" wird. Beim Pezz-Test gibt es zum Beispiel eine PCR-Laborauswertung zur Feststellung des Befalls mit den elf häufigsten Parasiten beim Pferd: kleine und große Strongyliden, Spulwürmer, Bandwürmer, Lungenwürmer, Zwergfadenwürmer, Magenwürmer, großer Leberegel, Salmonellen sowie Giardien und Kokzidien.
Mit PCR-Test Wirksamkeit einer Wurmkur prüfen
Der Test hat übrigens noch einen großen Vorteil – den sogenannten Wirksamkeitstest. Denn: Nicht jede Wurmkur ist immer ein voller Erfolg. Wenn Du also den Wurmtest mit Wirksamkeitsnachweis bestellst, erhältst Du noch ein zweites Test-Kit. So kannst Du feststellen lassen, ob eine Wurmkur bei Deinem Pferd erfolgreich gewirkt hat und die Anzahl der Wurmeier reduziert wurde oder sogar nicht mehr nachweisbar sind. Dabei wird die Eieranzahl mithilfe der so genannten McMaster-Methode bestimmt, sodass Du sicher sein kannst, dass die Wurmbehandlung bei Deinem Pferd erfolgreich war.
Bei Pezz gibt es übrigens auch PCR-Tests für Druse und Herpes. Als Leser*in von pferde.de erhältst Du bei Deiner Bestellung 10 Prozent Rabatt mit dem Code PFERDE10. Alle Infos dazu findest Du hier. © Pferde.de
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