Im Winter sind viele Menschen erkältet. Auch Dein Pferd hustet jetzt häufiger? Kräuter können gegen Erkältung helfen. Aber: Festsitzender, feuchter oder trockener Husten erfordern unterschiedliche Hausmittel für Dein Pferd.

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Jetzt, im Winter, ist sie wieder in vollem Gange – die Erkältungszeit. Überall wird geschnieft und gehustet. Und das macht auch vor der Stalltür nicht Halt. Denn tatsächlich haben auch unsere Partner auf vier Hufen jetzt schnell mal eine Erkältung. Die Gründe sind ähnlich wie bei uns Menschen. Stress, extreme Wetterverhältnisse oder Vorerkrankungen schwächen ihr Immunsystem. Dadurch haben es Bakterien und Viren leichter und können Entzündungen der Bronchialschleimhäute auslösen.

Eine Folge: Dein Pferd hustet. Dann solltest Du auf jeden Fall genauer hinsehen. Ist Dein Pferd müde? Hat es Nasenausfluss? Sind die Nüstern und Schleimhäute gerötet? Hat es Fieber? Dann solltest Du unbedingt den Tierarzt rufen. Denn nur er kann die genauen Ursachen abklären – und dann eine entsprechende Behandlung in die Wege leiten.

Die besten Kräuter, wenn Dein Pferd hustet

In Absprache mit dem Arzt kannst Du dann Dein Pferd mit natürlichen Heilmitteln unterstützen. Denn es gibt viele Kräuter, die bei Atemwegsbeschwerden helfen. Ideal ist zum Beispiel ein Kräutertee. Dafür gießt Du drei bis sechs Esslöffel des entsprechenden Krauts mit heißem, nicht kochendem Wasser auf. Zehn bis 15 Minuten ziehen lassen, abseihen – fertig.

Doch welches Kraut hilft wann? Hier die besten Kräuter für fast alle Husten-Fälle:

1. Trockener Husten beim Pferd: Hausmittel Isländisch Moos

Seinen Namen verdankt es der Tatsache, dass dieses Kaut ursprünglich von den Isländern als Heilkraut entdeckt wurde. Bereits im 17. Jahrhundert wurde es bei Atemwegserkrankungen wie Heiserkeit und Husten oder bei Entzündungen im Mund eingesetzt. Das Besondere: Die Heilpflanze enthält Schleim- und Bitterstoffe – daher ist sie ein besonders gutes Hausmittel, wenn Dein Pferd trockenen Husten hat. Tipp: Da Isländisches Moos eher bitter schmeckt, kannst Du etwas Honig in den Tee mischen.

2. Anis bei feuchtem Husten

Heute ist Anis bei uns vor allem als Weihnachtsgewürz bekannt. Dabei wurde er bereits vor 4.000 Jahren vor allem in Ägypten als Gewürz- und Heilpflanze angebaut. Und in der Antike wurde die Pflanze in Griechenland zu Heilzwecken gegen Husten und Bronchitis eingesetzt. Mit gutem Grund. Denn Anis-Samen enthalten ein ätherisches Öl. Anis hat eine positive Wirkung auf die Luftwege, es wirkt leicht krampflösend und dadurch beruhigend. Zudem ist Anis schleimlösend und verbessert das Abhusten. Dadurch ist ein Anis-Tee zum Beispiel bei feuchtem Husten für Pferde hilfreich.

Anis ist vor allem als Weihnachtsgewürz bekannt.
Anis ist vor allem als Weihnachtsgewürz bekannt. © Foto. pixabay.com/anaterate (Symbolfoto)

3. Huflattich bei festsitzendem Husten

Der Huflattich wird schon von Hippokrates als Heilpflanze empfohlen. Es ist das älteste bekannte Mittel gegen Husten. Was auch seinen botanischen Namen erklärt: "Tussilago farfara". Dabei bedeutet "Tussilago" übersetzt Hustenvertreiben.

In der Pflanze stecken wertvolle Schleimstoffe, Gerbstoffe und Mineralsalze. Dieser Mix fördert das Abhusten. Und auch seine Blätter sind gesund, sie sollen blutreinigend, beruhigend und schweißtreibend wirken. Daher kannst Du einen Tee aus Blüten und Blättern aufbrühen, wenn Dein Pferd hustet.

4. Efeu löst Hustenkrämpfe

Früher galt Efeu als Wahrzeichen des ewigen Lebens und als Symbol für Liebe und Treue. Dazu wurde er bereits von den Ärzten der Antike als Heilpflanze genutzt – vor allem zur Behandlung von Atemwegserkrankungen. Der Grund: Die schleimfördernden und krampflösenden Wirkstoffe lindern Husten und Entzündungen der Atemwege. Dazu soll er antibakteriell, antiviral, auswurffördernd, schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken.

Ganz wichtig: In hoher Dosierung kann die Pflanze giftig sein. Deshalb reicht bereits ein Teelöffel getrocknete Efeu-Blätter für einen Tee.

5. Eibisch für Pferde mit Reizhusten

Auch der Eibisch ist eine uralte Heilpflanze. Er wurde bereits in der Antike von Ärzten wie Hippokrates als Hustenmittel genutzt. Vor allem in den Blättern und Wurzeln stecken viele schleimhaltige Inhaltsstoffe. Diese Schleimstoffe bestehen aus Polysacchariden – und die haben eine beruhigende und reizlindernde Wirkung auf die Schleimhäute.

Eibisch wirkt entzündungshemmend .
Eibisch wirkt entzündungshemmend . © Foto: pixabay.com/Ralphs_Fotos (Symbolfoto)

Darüber hinaus sind im Eibisch Flavonoide, die entzündungshemmend wirken. Dazu kommen noch ätherische Öle, Gerbstoffe und Pektin. Dieser Mix hilft bei Atemwegserkrankungen wie Husten und Bronchitis, da er die Schleimhäute schützt und Reizhusten lindert.

6. Thymian beruhigt starken Husten

Die Heilkraft des Thymians war bereits in der Antike bekannt. Und schon im antiken Griechenland nutzte man ihn als Heilmittel bei Erkrankungen der Atemwege. Der Grund: In ihm stecken die ätherischen Öle Thymol und Carvacrol. Sie wirken schleimlösend, entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell, und schmerzlindernd. Und: Bei starkem Husten wirkt er beruhigend.

Ganz wichtig: Tragende Stuten sollten keinen Thymian bekommen, da er in höheren Dosen kontraktionsfördernd wirken kann.

7. Spitzwegerich stillt Hustenreiz

Auch der Spitzwegerich hat eine lange Geschichte: Bereits in der Antike wurde er geschätzt. Plinius der Ältere berichtete über seine heilsame Wirkung bei starkem Husten sowie bei Schüttelfrost. Übrigens: In der Heilkunde werden nur die Blätter des Spitzwegerichs genutzt. Sie enthalten wichtige Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe, Flavonoide und Mineralstoffe wie Zink und Kalium. Wichtig sind aber auch seine Schleimstoffe. Sie legen sich auf die Schleimhaut in Mund und Rachen und lindern dadurch den Hustenreiz.

8. Pfefferminze erleichtert die Atmung

Als Heilpflanze ist Pfefferminze ein "Spätzünder". Der Grund: Die Pflanze wurde erst 1696 von dem englischen Biologen John Ray entdeckt. Und er erkannte auch ihre gesunde Kraft. Seitdem legte die Pfefferminze als Heilkraut eine steile Karriere hin. Die Inhaltsstoffe hemmen Bakterien und Viren. Und die ätherischen Öle befreit die Atemwege, lösen festsitzenden Schleim und helfen beim Abhusten. Auch bei chronischem Husten kann, in Absprache mit dem Tierarzt, Pfefferminze als Unterstützung zur Therapie helfen.

Pfefferminzöl hilft, die Atemwege zu erweitern.
Pfefferminzöl hilft, die Atemwege zu erweitern. © Foto: unsplash.com/Nelima Lubisia (Symbolfoto)

Übrigens: Pfefferminzöl kann helfen, dass sich die Atemwege erweitern. Dadurch wird Deinem Pferd die Atmung erleichtert.

9. Salbei löst den Schleim

Wir kennen es vor allem als Gewürz. Dabei war Salbei schon in der Antike als Heilpflanze bekannt. Die alten Griechen und Römer waren davon überzeugt, dass die Pflanze das Leben verlängern könne.Durch seine Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gehört Salbei zu den sogenannten "Hustenkräutern". Die enthaltenen ätherischen Öle helfen, dass sich der Schleim löst. Das hilft nicht nur beim Abhusten, sondern senkt auch den Hustenreiz. Dazu kann Salbei Schmerzen im Hals und Rachen lindern.

10. Fenchel fördert das Abhusten

Auch Fenchel ist schon seit der Antike in der Naturheilkunde bekannt. Wenn Dein Pferd hustet oder erkältet ist, kannst Du auf Fenchel setzen, er lindert die Symptome. Denn seine ätherischen Öle verflüssigen das Sekret in den Bronchien und erleichtern so das Abhusten. Dazu hilft Fenchel dabei, die Bronchialmuskulatur zu lockern. Und: Die ätherischen Öle im Fenchel hemmen das Wachstum von Pilzen und Bakterien sorgen dadurch bei Atemwegsinfektionen für eine schnellere Regeneration.

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