Hast Du Deinem Pferd schon mal süße Träume gewünscht? Nein? Dabei wäre das durchaus logisch, schließlich träumen auch unsere Partner auf vier Hufen. Doch schnarchen sie auch? Wir geben Antworten auf diese und fünf weitere Fragen rund ums Thema Pferdeschlaf.
Für uns Menschen ist Schlaf lebensnotwendig. Und das gilt auch für Pferde. Nur: Während wir uns nachts in unser Bett kuscheln, bleiben Pferde fast immer in Alarmbereitschaft. Kein Wunder: Schließlich sind sie Fluchttiere und müssen jederzeit los galoppieren können.
Auch wenn Du bestimmt schon viele Fakten über den Pferdeschlaf kennst: Hast Du Dich schon mal gefragt, ob Pferde schnarchen? Hier die Lösung – und fünf weitere spannende Antworten:
Schnarchen Pferde?
Ja, es gibt richtige Schnarcher unter den Pferden. Außerdem können sie beim Schlafen glucksen und gluckern. Wenn Pferde auf der Seite liegen, stöhnen sie sogar. Das liegt an ihrem Atem-Rhythmus. Sie atmen dann in einem Zug ein. Beim Ausatmen verschließt sich kurz der Kehlkopf. Dadurch kann die Atmung bis zu fünf Sekunden stoppen. Danach lassen Pferde die Luft komplett auf. Dabei stöhnen sie, weil die Luft beim vollständigen Ausatmen den Kehlkopf passiert.
Wie lange schlafen Pferde?
Im Vergleich zu uns Menschen sind Pferde Kurzschläfer: Ihnen reichen drei bis fünf Stunden am Tag. Und die schlafen sie nicht am Stück. Pferde sind wahre Künstler in Sachen Power-Napping. Untersuchungen haben bewiesen, dass die Tiefschlafphasen beim Pferd zwischen ein und zwei Minuten dauern und sich häufig mit Wachzuständen abwechseln.
Haben Pferde auch im Stehen eine Tiefschlafphase?
Ja. Messungen in einem Schlaflabor ergaben, dass Pferde tatsächlich auch im Stehen einen Tiefschlaf haben. In dieser Phase ist die Muskulatur total entspannt und die Augen sind ganz ruhig. Herzschlag und Atmung verlangsamen sich weiter und der Blutdruck fällt. Aber: Wenn es ums Träumen geht, müssen Pferde liegen. Nur dann haben sie den Traum- oder REM-Schlaf.
Den kannst Du übrigens ganz leicht erkennen: Dann bewegen sich die Augen unter den Lidern schnell hin und her, was auch von außen gut zu sehen ist. Daher auch der Name: REM steht für "Rapid Eye Movement", also schnelle Augenbewegung.
Schläft die ganze Herde gleichzeitig?
Nein. Auch für die Herde gilt: Pferde legen sich nur hin, wenn sie sich sicher fühlen. Vor allem in die Seitenlage mit ausgestreckten Beinen sich Pferde nur, wenn sie keinerlei Gefahr vermuten. Denn aus dieser Position brauchen Pferde länger zum Aufstehen – für ein Fluchttier zählt aber im Falle eines Falles jede Sekunde. Und: Auch wenn viele Pferde dösen, in der Herde bleibt immer mindestens ein Pferd wach, um bei Gefahr sofort warnen zu können.
Welches "Bett" lieben Pferde?
Studien haben gezeigt, dass Pferde gerne trocken und sauber liegen. Und einer polnischen Studie zufolge bevorzugen sie dabei ein Stroh-Bett. Denn: Das Langstroh bietet eine gute Wärmeisolierung und eine weiche Liegefläche. Dazu ist es auch eine Extra-Portion an Raufutter, was einige Pferde sogar im Liegen schätzen…
Haben Pferde Schlafstörungen?
Ja, tatsächlich können auch Pferde unter Schlafstörungen leiden. Und dafür kann es gleich mehrere Gründe geben, zum Beispiel:
- eine zu kleine Liegefläche in der Box oder im Offenstall
- falsche Einstreu, zum Beispiel zu wenig oder zu feucht
- Stress, etwa durch Lärm im Stall oder eine ungünstige Rangordnung bei Gruppenhaltung
- unruhige Nächte
- zu häufige und lange Reisen
- fehlende Sozialkontakte
- Schmerzen
Dazu können auch Pferde unter Narkolepsie, also der Schlafkrankheit, leiden. Sie tritt nur äußerst selten auf und ist eine angeborene Erkrankung, genauer ein Enzymdefekt, der den Wach-Schlaf-Rhythmus aus dem Gleichgewicht bringt. © Pferde.de
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