Pferde und Sonnenbrand – da schütteln viele Reiter schnell den Kopf. Dabei können unsere Partner auf vier Hufen tatsächlich einen Sonnenbrand bekommen. pferde.de verrät, wie Du ihn erkennst, behandelst und wie Du ihn vermeiden kannst.

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Er gehört zu den "unerkannten" Krankheiten: Sonnenbrand wird bei Pferden oft nicht gesehen, weil das Fell darüber die verbrannte Haut verdeckt. Und wenn er doch entdeckt wird, halten viele ihn für eine Hautirritation. Doch wie können wir einen Sonnenbrand erkennen? Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Sind einige Pferde besonders anfällig für Sonnenbrand?

Ja, wie bei uns Menschen gibt es auch bei Pferden sogenannte Risikogruppen. Betroffen sind besonders helle Pferde – aber nicht die Fellfarbe ist entscheidend, sondern die Hautfarbe. So ist das Sonnenbrand-Risiko für echte Schimmel zum Beispiel meist nicht erhöht, da ihre Haut schwarz pigmentiert ist. Anders sieht es bei Cremellos, Falben, Isabellen oder Schecken aus.

Auch große weiße Abzeichen am Kopf oder den Beinen erhöhen die Gefahr. Darunter ist die Haut nämlich rosa und nicht wie sonst bei Pferden schwarz – es fehlen also Pigmente, genauer Melanin. Dieses Pigment ist verantwortlich für die Hautfarbe, dazu absorbiert es die schädlichen Anteile des Sonnenlichts und verhindert so Schäden tiefer liegender Hautschichten.

Übrigens: Auch bei Pferden kann Sonnenbrand zur Entartung von Hautzellen und damit zur Bildung von Tumoren, also Krebs, führen.

Auch bei Pferden kann Sonnenbrand zu Krebs führen.
Auch bei Pferden kann Sonnenbrand zu Krebs führen. © Foto: pixabay.de/Michael Gaida (Symbolfoto)

Welche Stellen sind besonders betroffen?

Neben den weißen Abzeichen sind Pferde besonders empfindlich an schwach pigmentierten Hautarealen mit wenig Fell. Dazu gehören vor allem die Stirn, die Augen und der Bereich um die Nüstern. Ebenfalls gefährdet: Rücken, Kruppe und Schweifrübe, da diese eine sogenannte "Sonnenterasse" bilden, sowie die Stirn und die Fesselbeugen.

Können Pflanzen das Sonnebrand-Risiko für Pferde erhöhen?

Tatsächlich gibt es Pflanzen, die Pferde sonnenempfindlicher machen. Das gilt zum Beispiel für Johanniskraut, Luzerne, zahlreiche Kleearten und Buchweizen. Sie können nach dem Fressen bei empfindlichen Pferden zu Hautrötungen mit späterer Blasenbildung führen. Aber auch chemische Düngemittel wie Phosphor, Anstriche wie Steinkohlenteer und Holzlasuren auf chemischer Basis gelten als Auslöser für eine erhöhte Lichtempfindlichkeit.

Welche Symptome hat ein Sonnenbrand?

Ähnlich wie bei uns Menschen gilt auch bei Pferden: Je nach Hautempfindlichkeit, Intensität und Dauer der Sonnenstrahlung, kann die Pferdehaut unterschiedlich stark verbrennen. Der Sonnenbrand zeigt sich meist erst nach drei bis fünf Stunden: Die Haut wird rot, schwillt an und schmerzt. Bei starkem Sonnenbrand kommt es zur Bläschenbildung.

Wird der Sonnenbrand nicht entdeckt und bleiben die Pferde weiter starker Sonnenstrahlung ausgesetzt, können sich die wunden Stellen ausdehnen und entzünden. Die dabei entstehenden Krusten hinterlassen nach ihrer Ablösung nässende, schlecht heilende Hautpartien.

Durch Sonnenbrand können Wunden entstehen.
Durch Sonnenbrand können Wunden entstehen. © Foto: Adobe Stock/Susanne Fritzsche (Symbolfoto)

Gibt es unterschiedliche Grade beim Sonnenbrand?

Je nach Schwere der Verbrennungen wird ein Sonnenbrand bei Pferden in drei Grade eingeteilt:

1. Grad: Sonnenbrand mit leichter Rötung der Haut, die bereits sehr schmerzhaft ist 2. Grad: Die verbrannte Haut bildet Blasen und ist stark gerötet 3. Grad: Die Haut ist großflächig zerstört und löst sich ab. Schon bei einem Sonnenbrand zweiten Grades solltest Du den Tierarzt rufen. Beim dritten Grad können schwere Entzündungen und Fieber folgen.

Wie wird ein Sonnenbrand beim Pferd behandelt?

Als allererstes solltest Du das Pferd aus der Sonne holen und die geröteten Stellen mit feuchten Tüchern oder sauberem, kaltem Wasser kühlen. Nimm kein Eis oder Kühlakku, sie können die Haut zusätzlich reizen beziehungsweise verletzen.

Pferde mit Sonnenbrand haben einen erhöhten Wasserbedarf. Wichtig: Ist die Nase verbrannt, kann es sein, dass Dein Pferd eine Selbsttränke nicht nutzt, weil das schmerzhaft ist. Deshalb macht es Sinn, einen gefüllten Wassereimer anzubieten.

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Beim Füttern kannst Du statt Heu und Stroh zum Beispiel eingeweichte Heucobs nehmen, denn die harten Stängel sind für Pferde mit Sonnenbrand auf der Nase unangenehm. Sind die Beine betroffen, nässen aber nicht, kannst Du statt Stroh besser weiche Späne als Einstreu nehmen.

Bei offenen oder nässenden Stellen solltest Du den Tierarzt rufen, um eine mögliche Infektion der betroffenen Region zu vermeiden.  © Pferde.de

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