Er wurde nur neun Jahre alt. Als Pacino starb, brach für seinen Reiter die Welt zusammen. Denn für den Iren Clem McMahon war der Hengst das "Pferd seines Lebens". Und er war überzeugt: Dieses Pferd muss es noch einmal geben – als Klon!

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In der irischen Springreiterszene ist Pacino eine Legende auf vier Hufen. Schließlich war der Hengst Teil des irischen Teams, das 2012 die Aga Khan Trophy auf der "Dublin Horse Show" gewann. Da war der Hengst gerade acht Jahre alt – und für seinen Reiter Clem McMahon ein "unglaubliches Pferd".

In einem Interview mit "RTW Irland" schwärmt er noch heute: "Ich hatte ihn, seit er drei Jahre alt war. Wir haben ihn ausgebildet und in diesem Jahr waren seine Ergebnisse für einen Achtjährigen unglaublich. Er war der führende Achtjährige der Welt und mit einem Achtjährigen im Aga Khan mit einer Doppelnull zu springen, gab es bis dahin kaum."

McMahon: "Wir waren damals an der Weltspitze"

Für ihn war Pacino das "Pferd seines Lebens", wie er sagt. "Wir waren damals an der Weltspitze. Wir hatten gehofft, Meisterschaften zu reiten – und auch bei Olympia. Du hast nur davon geträumt, was er erreichen könnte, weil er alles, was er vorher getan hatte, so einfach gemacht hatte." Auch als Zuchthengst war Pacino bereits erfolgreich.

Doch kurz nach dem großen Turnier erlitt der Hengst eine Niereninfektion. Dann kam eine schwere Kolik, an deren Folgen Pacino starb. Für McMahon klar war, dass Pacino sterben würde. Darum fasst er einen Entschluss: Er wollte ihn "auferstehen" lassen. Das Problem: Es gab kaum TK-Sperma von Pacino. Also blieb nur eine Möglichkeit. Pacino sollte geklont werden.

Die ersten Versuche blieben ohne Erfolg

"Zu dieser Zeit hatte ich nicht wirklich die Mittel dafür", erinnert sich McMahon und führt fort: "Aber ich wollte uns die Option erhalten und deshalb haben wir eine Hautprobe entnehmen lassen." Ein Jahr später hatte er das notwendige Geld zusammen. Aber: "Wir haben es 2014 und auch 2015 versucht – ohne Erfolg. 2017 hatten wir dann ein bisschen Glück, dass wir einen sehr guten Nachwuchs von Pacino hatten. Seine Tochter belegte beim Grand Prix in Dublin den siebten Platz." Der Reiter weiter: "Wir haben sie verkauft, sodass wir die Möglichkeit für einen neuen Klon-Versuch hatten."

Der Ire fand einen argentinischen Tierarzt, dessen Kosten für das Klonen "weit im sechsstelligen Bereich" lagen. Diesmal hatte McMahon Erfolg: Ein kleines Hengstfohlen kommt auf die Welt. Über die Geburt schwieg McMahon erst einmal. So konnte der Hengst ohne große Aufmerksamkeit aufwachsen. Erst jetzt, mit drei Jahren, wurde seine Herkunft enthüllt – zum Todestag seines Vaters Pacino.

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Die Ähnlichkeit ist unheimlich…

"Er ist jetzt ein wunderschöner großer Dreijähriger", schwärmt der Ire. "Er hat alle Merkmale und die natürliche Athletik und Balance und alles. Und er ist Pacino so ähnlich. Es ist unheimlich." Denn selbst die Eigenheiten von Pacino stecken in seinem Klon-Sohn: "Pacino war ein großes Pferd und er hatte immer ein bisschen Angst vor Türen. Sein Sohn ist genauso. Bei manchen Eigenschaften denke ich: ‚Das kann doch nicht wahr sein‘. Aber es ist wahr", so der stolze Besitzer des Klons. Übrigens: McMahon mit seinem Patio-Klon-Pferd ist kein Einzelfall. Bereits 2003 kam das erste Klon-Pferd in Italien zur Welt. Auch in den USA, Großbritannien und Südkorea ist das Klonen erlaubt. Außerdem möchte China mit Klon-Pferden sogar die Weltspitze erobern.  © Pferde.de

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