Streunende Katzen werden vielerorts zum Problem, wenn sie sich ungehindert vermehren können. Die Populationen der Samtpfoten wachsen dann schnell, machen sich in Städten breit und leiden häufig unter ihrem Dasein als Streuner. Forschende aus den USA haben deshalb eine Verhütungsspritze für Katzen entwickelt.
Schätzungen zufolge werden weltweit rund 600 Millionen Hauskatzen gehalten. 80 Prozent der Tiere leben jedoch als Streuner und können sich unkontrolliert vermehren. Wenn dann im Frühjahr die Kätzchen zur Welt kommen, steigen die Populationen auf den Straßen plötzlich rapide an und werden zum Problem. Eine neuartige Verhütungsspritze soll diese Vermehrung eindämmen und eine Kastration ersparen.
Katzen werden schon im Alter von nur vier bis fünf Monaten geschlechtsreif und können pro Jahr bis zu dreimal tragend sein. Bei einem Wurf mit mindestens drei bis vier Kätzchen sorgt eine einzelne Katze somit für bis zu zwölf Babys in nur zwölf Monaten. Der schnell geschlechtsreife Nachwuchs vermehrt sich dann ebenfalls und schnell geraten Populationen von streunenden Katzen außer Kontrolle, wie zum Beispiel in Duisburg zu beobachten war.
Katzen vermehren sich unkontrolliert
Auch Freigänger, die eigentlich bei ihren Haltern wohnen, tragen zu der unkontrollierten Vermehrung bei, denn ihr Verhalten kann draußen nicht beobachtet werden. Gegen diese massenhafte Vermehrung half bislang nur die Kastration. Bei der OP werden Katzen und Kater unfruchtbar gemacht. Der Eingriff ist aber mit Kosten und Mühen verbunden und stellt besonders bei halterlosen Tieren häufig Herausforderungen dar.
Verhütungsspritze soll OP ersparen
Tierschützer, die sich um Streuner kümmern, müssen die Tiere für die Kastration nämlich zunächst einfangen, in ein Tierheim bringen, die Kastration veranlassen und für die Kosten der OP aufkommen. Auch die Nachsorge der Tiere nach dem Eingriff verursacht Kosten und benötigt Personal. Forschende aus den USA bemühten sich deshalb um eine Alternative zu der aufwendigen Kastration und erfanden eine Verhütungsspritze.
Per Injektion werden Katzen dabei bestimmte Gene gespritzt, die die Reifung der Eizelle unterbinden. Erste Versuche waren vielversprechend. Die mit der Verhütungsspritze behandelten Katzen vermehrten sich über einen Zeitraum von mehreren Monaten nicht. Bislang wurde die Spritze aber nur an sechs Versuchstieren erprobt. Bis das Mittel wirklich auf den Markt kommt, dauert es also noch. Zudem können die Gene nur weiblichen Tieren verabreicht werden, Verhütung bleibt wohl also auch im Tierreich leider Frauensache. © Deine Tierwelt
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