Beim Thema Kastration kommt schnell die Frage: Wann soll es passieren? Und hat eine frühe Kastration Folgen? Das untersuchten jetzt Forscher. Ergebnis: Auch wenn ein Hengst früh gelegt wird, schadet es ihm nicht.

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Im Alter von etwa zwölf bis 18 Monaten werden Hengste geschlechtsreif. Da nicht jeder zur Zucht eingesetzt werden soll, steht schnell eine Kastration im Raum. Die wird in der Regel im Alter zwischen 18 Monaten und zwei Jahren vorgenommen. Doch was ist, wenn die Hengste schon nach drei Tagen kastriert werden? Hat das Folgen für ihre Gesundheit und ihre körperliche Entwicklung? Verhalten sie sich anders? Diesen Fragen ging ein Forscherteam aus Frankreich und Belgien nach.

"Die Kastration von Hengsten wird traditionell nach der Pubertät im Alter von etwa zwei Jahren durchgeführt", so die Forscher in der Einleitung ihrer Studie. "Es gibt keine Studien, die sich auf die Auswirkungen einer frühen Kastration auf den osteoartikulären Stoffwechsel konzentrieren. Daher haben wir versucht, die frühe Kastration (drei Tage nach der Geburt) mit der traditionellen Kastration (im Alter von 18 Monaten) bei Pferden zu vergleichen."

Kastration: Auch keine Unterschiede beim Temperament

Für ihre Studie verglichen sie 22 Welsh-Ponys, von denen die Hälfte mit drei Tagen und die andere Hälfte mit 18 Monaten kastriert wurde. Bei den Pferden wurden Gewicht und Körpermaße monatlich von der Geburt bis zum Alter von acht Monaten überwacht. Danach wurden die Messungen bis zum Alter von zwei Jahren alle drei Monate durchgeführt. Bis zum Alter von drei Jahren wurden die Pferde alle sechs Monate untersucht. Dazu wurden bei den Ponys Verhaltens- beziehungsweise Temperaments-Tests im Alter von ein und drei Jahren durchgeführt.

Die ersten Ergebnisse zeigten: Es gibt keine Unterschiede bei der körperlichen Entwicklung von der Geburt bis zum Alter von 40 Monaten. Auch beim Temperament oder Verhalten gab es keine Unterschiede. Kurz: Die frühe Kastration schadet Pferden offensichtlich nicht.

Keine Nebenwirkungen, so die Forscher

Aktuell konnte die Studie ergänzt werden. Und hier ist das Ergebnis ebenfalls erstaunlich. Denn: Auch auf die Ausbildung und Entwicklung von Knochen und Knorpeln hatte der frühe Kastrations-Zeitpunkt keine negative Auswirkungen, so die Forscher.

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Zusammenfassend schrieben die Forscher: "Diese Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass es keine erkennbaren Nebenwirkungen der Kastration auf den osteoartikulären Stoffwechsel bei Pferden gibt." Ihr Fazit: "Zusammen mit unseren früheren Studien haben wir bestätigt, dass es keine Kontraindikationen für eine frühe Kastration gibt. Dies wird durch das Fehlen von Komplikationen im Zusammenhang mit dem chirurgischen Eingriff, dem Verhalten und der Morphologie der Tiere und ihrem osteoartikulären Stoffwechsel unterstützt."  © Pferde.de

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