Als eine Reiterin beim Ausritt stürzte, musste die Feuerwehr Trier auch Spezialisten holen: Die Höhenretter rückten aus, um der Schwerverletzten zur Hilfe zu eilen.
Ein Sturz beim Ausritt im Gelände kann fatale Folgen haben – das zeigt jetzt ein Einsatz in Rheinland-Pfalz. Und stellte die Retter vor viele Herausforderungen. Dabei klang der Notruf zuerst fast alltäglich: Gegen 15 Uhr rief eine Frau die Feuerwehr. Sie sei vom Pferd gestürzt, bräuchte Hilfe. Doch wo genau sie lag – das konnte sie nicht sagen.
"Als Orientierungshinweis gab sie an, die Tankstelle an der Zurmaiener Straße zu sehen", so die Freiwillige Feuerwehr Trier in ihrem Einsatzbericht. Um die Frau möglichst schnell zu finden, machte sich die Drohnenstaffel der Berufsfeuerwehr Trier sowie des Landkreises mit mehreren Freiwilligen Feuerwehren auf die Suche.
Suche nach gestürzter Reiterin: Hubschrauber im Einsatz
Sie suchten im Wald, sowohl oberhalb der Felsen als auch unterhalb, und auch von unten von der B 53 aus. "Ein zwischenzeitlich angeforderter Hubschrauber der Polizei konnte nach kurzer Zeit abbrechen, da die Person gegen 16.15 Uhr geortet werden konnte", so die Feuerwehr.
Höhenretter holen Reiterin zurück auf Reitweg
Das Problem: Die Frau war rund 20 bis 30 Höhenmeter unterhalb des offiziellen Wanderwegs "Felsenpfad". "Die Freiwillige Feuerwehr Biewer suchte im Wald unterhalb der Felsen und hörte die Frau rufen. Der Felsen im Hang, auf dem die Frau geortet werden konnte, heißt im Volksmund ‚die Sieben‘."
Kaum hatten sie die Frau gefunden, kamen die nächsten Schwierigkeiten. Denn: Sie lag in unwegsamem Gelände. "Es mussten zunächst Baumstämme weggeschnitten werden, um sie retten zu können." Dann kamen die Höhenretter und brachten die Reiterin gegen 17 Uhr in Sicherheit. Danach wurde sie mit der Schleifkorbtrage der Höhenretter und einem geländegängigen Radlader eines Reitstallbesitzers zu einer größeren Kreuzung im Wald gebracht. Ein Hubschrauber brachte die gestürzte Reiterin mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus. Das Pferd der jungen Frau fand sich unversehrt in der Nähe der Unfallstelle.
Mit Flaschenzug: Pferd aus Schlucht geholt
Dass die Feuerwehr auch in scheinbar ausweglosen Situationen Pferd und Reiter helfen kann, zeigt auch ein Einsatz in Bayern. Dort waren Pferd und Reiter bei einem Ausritt rund 20 Meter in die Tiefe gestürzt. Glück im Unglück: Beide wurden dabei nur leicht verletzt. Der Mann hatte versucht, sein Pferd allein zu retten – ohne Erfolg. Auch mit Hilfe von Anwohnenden funktionierte es nicht. Da es mittlerweile dunkel war, blieb er über Nacht bei seinem Pferd.
Am nächsten Morgen alarmierte er die Feuerwehr. Die Folge: "Rund 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bergwacht und Polizei wurden mobilisiert, um das Tier zu retten", so die Feuerwehr. Das Problem der Retter: Die Schlucht war tief, die Hänge steil. Wie also das Pferd wieder nach oben befördern? Die Lösung: Ein Flaschenzug und viele Seile…
Zuerst spannten die Retter ein Drahtseil über die Schlucht, an dem dann ein mobiler Flaschenzug befestigte wurde. Für die Rettung selbst wurde das Pferd leicht sediert, damit es entspannt seinen Weg nach oben antreten konnte. Und tatsächlich: In Gurten hängend wurde das Pferd wieder auf festen Boden gehoben. Damit hatte die Rettungsaktion nach sechs Stunden ein Happy End, Pferd und Reiter konnten den Heimweg zu ihrem Stall antreten. © Pferde.de
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