Aufnahmen aus dem Zoo Magdeburg zeigen Schimpansen mit kahlen Stellen am Körper. Tierrechtler der Organisation Peta erstatteten schon vor Jahren Anzeige gegen die Betreiber. Die Haltung der Affen im Zoo sei nicht artgerecht und führe zu Verhaltensstörungen.
Die Schimpansen im Zoo von Magdeburg sind ein Publikumsliebling. Die großen Affen begeistern die Besucher mit ihrem menschenähnlichen Verhalten und ihrer oft lustig wirkenden Art. Tierrechtlern der Organisation Peta ist der Zoo jedoch ein Dorn im Auge. Sie finden, die Haltung der Schimpansen sei nicht artgerecht.
Der Grund für den Zorn der Tierrechtler liegt bereits Jahre zurück. 2021 erstattete die Organisation Strafanzeige gegen die Betreiber, weil die Schimpansen im Zoo leiden würden. Einer der Gründe war das vollständig fehlende Außengehege. Die Affen zeigten bereits damals Auffälligkeiten in ihrem Verhalten, berichten die Mitglieder auf ihrer Webseite.
Schimpansen im Zoo verlieren Fell
Das im Jahr 2021 eingeleitete Strafverfahren gegen den Zoo wurde im Februar eingestellt. In dem Verfahren wurde geprüft, ob die Schimpansen wirklich kein Außengehege zur Verfügung hatten. Das Ergebnis: die Affen hätten zwei Jahre lang lediglich nicht in das größere ihrer zwei Außengehege gekonnt. Die Tierrechtler von Peta sehen das aber anders.
Sie behaupten in einem Instagram-Post, dass die zehnköpfige Schimpansen-Familie bereits seit vier Jahren im fensterlosen Innengehege eingesperrt sei. Die ausschließliche Unterbringung der Menschenaffen in einem Innengehege verstoße gegen Vorgaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums für die Haltung von Säugetieren. Als Folge dieser nicht artgerechten Haltung würden die Tiere unter Fellverlust und anderen Auffälligkeiten leiden.
Peta fordert Ende der Affenhaltung
Mehrmals fiel den Tierrechtlern und den Tierschützern der Organisation "Great Ape Project" auf, dass die Schimpansen in Magdeburg kahle Stellen am Körper hatten. Diese stammen vom sogenannten "Over-Grooming", bei dem die Tiere untypisch viel Zeit mit der Fellpflege verbringen und sich dabei ihre Haare selbst entfernen. Die Zoobetreiber erklärten dieses Verhalten auf Infotafeln und betitelten es als völlig normal.
Der Fellverlust sei laut Tierschützern aber ein klares Zeichen für das Leid der Affen in dem Zoo und müsse als Verhaltensstörung erkannt werden, die aus der falschen Haltung resultiert.
Auch das Essen des eigenen Kots und das lethargische Hin- und Herschaukeln, das Tierschützer bei den Schimpansen beobachteten, seien klare Zeichen für ein Problem im Zoo. Die Peta-Tierrechtler fordern deshalb nicht nur ein sofortiges Ende des Leids der Schimpansen in Magdeburg, sondern ein generelles Auslaufen der Affenhaltung in der Einrichtung. © Deine Tierwelt
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