Das Thema Tierversuche wird in Deutschland seit jeher heiß diskutiert. Für Tierschützer steht fest: Die Versuche müssen ein sofortiges Ende haben, das Tierleid muss gestoppt werden. Die Organisation klagt nun eine skandinavische Airline an, die Tausende Hunde aus den USA in Labore in Europa fliegt.

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Erst vor wenigen Monaten machte ein Skandal in einem Hundezuchtbetrieb in den USA Schlagzeilen. Das Unternehmen Envigo züchtete Tausende Beagles, um sie für Tierversuche an Labore zu verkaufen. Ermittlungen von Tierschützern sorgten letztendlich für die Schließung der Zuchtstätte. Rund 4.000 Beagle konnten befreit werden.

Der Skandal ist jedoch kein Einzelfall. In den USA gibt es nämlich noch weitere solcher Betriebe. Einer davon ist das Unternehmen Marshall BioResources, das ebenfalls riesige Beagle-Farmen betreibt und die Tiere an Labore in der ganzen Welt verkauft. Damit die Tiere um den Globus fliegen können, braucht es die Hilfe von Fluggesellschaften. Eine davon sei Scandinavian Airlines, berichten die Tierrechtler der Organisation "PETA".

Scandinavian Airlines fliegt Hunde in Labore

Zwischen April 2021 und Mai 2023 sollen mehr als 5.300 Hunde aus den USA in Labore in Europa geflogen worden sein. Die skandinavische Fluggesellschaft sei an diesem Transport nachweislich beteiligt gewesen sein, so "PETA". In Käfigen werden die Tiere auf die lange Reise geschickt, um in Deutschland und anderen Ländern für Tierversuche herzuhalten. Die Details dieses Geschäfts sind brisant.

Der US-Zulieferer Marshall sei in der Vergangenheit mehrfach wegen Verstößen gegen die vorgeschriebenen Mindesttierschutzstandards angeklagt worden. Das Unternehmen sei nicht in der Lage, den Hunden einen Käfig zur Verfügung zu stellen, in dem die Vierbeiner aufstehen, sich hinsetzen, hinlegen und sich umdrehen können. Scandinavian Airlines würde dieses tierquälerische Geschäft mit dem Transport der Tiere in die Labore unterstützen.

Tierversuche dürfen nicht unterstützt werden

Die Tierrechtler fordern die Betreiber der Fluggesellschaft dazu auf, keine weiteren Hunde für Tierversuche um die Welt zu fliegen und auf den Profit durch das Geschäft zu verzichten. Andere Airlines, darunter Lufthansa, FedEx, UPS, Cathay Pacific, Korean Airlines und EVA Air, lehnen den Transport solcher Tiere strikt ab. Zudem würde jede weitere große Fluggesellschaft der Welt den Versand von Primaten für Experimente verbieten, so die Tierrechtler.

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In den Laboren müssten die Hunde schließlich schlimmste Qualen erleiden. In Versuchen würden sie mit Testsubstanzen zwangsernährt, müssten giftige Stoffe einatmen oder mit Chemikalien eingerieben. Die Folgen der Tierversuche reichen von Bauchschmerzen und Krämpfen bis hin zu Lähmungen, Blutungen und dem Tod. Den Transport der Tiere zu stoppen, wäre ein wichtiger Schritt für das Ende der tierquälerischen Versuche.  © Deine Tierwelt

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