Die Regierung der Türkei plant ein neues Gesetz, das die Tötung von Straßenhund ermöglichen soll. Demnach sollen eingefangene Hunde eingeschläfert werden dürfen, wenn sie nach 30 Tagen im Tierheim nicht vermittelt werden konnten. Tierschützer warnen vor dieser vermeintlichen Lösung.

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Straßenhunde stellen in der Türkei seit Jahren ein Problem dar. Die Fellnasen treiben sich in den Gassen herum, sorgen für Müll und bedrohen Einwohner und andere Tiere. Der Umgang mit den Fellnasen ist kompliziert. Momentan folgt die Politik dem Konzept "Fangen, Kastrieren und Freilassen".

Mit diesem tierfreundlichen Konzept soll aber bald Schluss sein. Die Regierung plant derzeit ein neues Gesetz, das die Tötung der Straßenhunde vorsieht. Nach dem Einfangen sollen die Tiere demnach 30 Tage im Tierheim bleiben. Wurden sie danach nicht vermittelt, müssen sie sterben.

Türkei will Straßenhunde töten

Der "Deutsche Tierschutzbund" informiert über den geplanten Gesetzesentwurf der Türkei und bewertet ihn als deutlichen Rückschritt in Sachen Tierschutz. Bereits in den vergangenen Monaten seien Straßenhunde immer wieder brutal eingefangen und in städtische Tierheime gebracht worden, berichten die Tierschützer. Dabei gilt dort offiziell noch das Konzept "Fangen, Kastrieren und Freilassen".

Um die Population der Straßenhunde einzudämmen, werden die gefangenen Tiere momentan in Tierheimen kastriert und danach wieder auf die Straße entlassen. Weil sie sich nicht mehr fortpflanzen können, müsste sich die Population bei konsequenter Ausübung des Konzepts mit der Zeit regulieren. Der türkische Präsident Erdogan will dieses Konzept nun aber abschaffen.

Plädoyer für Konzept "Fangen, Kastrieren und Freilassen"

In Zukunft sollen Straßenhunde nach dem Einfangen 30 Tage lang im Tierheim verweilen und nicht kastriert werden. Hat sich innerhalb der 30 Tage kein neuer Halter gefunden, sollen die Hunde eingeschläfert werden. Die Mitglieder des Tierschutzbundes warnen eindringlich vor einem solchen Konzept und verweisen auf die Politik Rumäniens. Dort wurde ein solches Konzept nämlich lange Zeit ausgeübt, ohne Erfolge zu verzeichnen.

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Das Töten der Straßenhunde hatte laut Tierschützern keine Verkleinerung des Vorkommens zur Folge. Entstandene Lücken in der Population würden schnell geschlossen werden. Der Tierschutzbund rät der Türkei deshalb dringend, am bisherigen Konzept festzuhalten: "Statt sinnlos Leid und Tod zu verursachen, sollte die Türkei die Umsetzung des Konzepts "Fangen, Kastrieren, Freilassen" optimieren", sagt Hoth-Zimak vom Deutschen Tierschutzbund.  © Deine Tierwelt

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