Hundehalter Rich (71) aus Colorado brach mit seiner Hündin Finney zu einer langen Wanderung auf. Unterwegs verunglückte der Wanderer und starb an einer Unterkühlung. Seine treue Fellnase wich ihm nicht von der Seite und harrte ganze zehn Wochen bei ihm aus.
Der Ort Pagosa Springs im US-Bundesstaat Colorado liegt auf einer Höhe von 2.172 Metern. Die umliegenden Berge ragen bis zu 4.000 Meter in die Höhe und sind bei Wanderern und Kletterern sehr beliebt. So auch bei dem 71-jährigen Rich. Mitte August brach er, wie so oft, mit Hündin Finney in die Berge auf. Doch diesmal kehrte er nicht mehr zurück.
Bereits wenige Stunden nach seinem Aufbruch machte sich seine Frau Dana Sorgen und alarmierte die Bergwacht. In einer tagelangen Suchaktion durchkämmten die Helfer das Gebiet zwischen Richs Auto und dem Gipfel. Der Wanderer und Jack Russell Terrier Finney blieben jedoch spurlos verschwunden.
Mehr als 2 Monate lang: Hündin bewacht toten Halter
Den Rettungskräften und Dana war irgendwann klar, dass Rich auf seiner Wanderung vermutlich verunglückt war und er in der Kälte Colorados nicht lange überleben würde. Die Temperaturen hoch oben in den Bergen lagen zu der Zeit bereits im einstelligen Bereich. Es dauerte jedoch zehn weitere Wochen, bis die Angehörigen endlich Gewissheit über das Verschwinden des Seniors hatten, berichtet "The Guardian".
Ein Jäger entdeckte den Leichnam Ende Oktober, als er im San-Juan-Gebirge in den Rocky Mountains unterwegs war. Zu seinem Erstaunen war Richs Körper aber nicht allein. Hündin Finney bewachte ihren verstorbenen Halter und war nach zehn Wochen in der Wildnis noch immer am Leben. Die extreme Belastung und der Nahrungsentzug waren ihr jedoch deutlich anzusehen.
Finney ist zurück in den Bergen
Der Jäger sorgte dafür, dass der Hund und sein verstorbenes Herrchen vom Berg gebracht wurden. Ehefrau Dana nahm die Hündin in Empfang und kümmerte sich um die treue Fellnase, die ihrem Mann das letzte Geleit gegeben hatte. Finneys Rippen waren nach der Tortur in den Bergen deutlich zu sehen, sie hatte mehr als die Hälfte ihres Körpergewichts verloren und eine Wunde an der Schnauze. Ihr Appetit war in den ersten Tagen nach der Rückkehr dementsprechend kaum zu bremsen.
Finney fraß ihren Napf immer wieder leer und bekam von Dana zu Beginn so viel Futter, wie sie nur wollte. Nach nur wenigen Wochen hatte die Hündin so ihr Normalgewicht zurückerlangt und war wieder ganz die Alte. Heute geht Dana mit ihr schon wieder in den Bergen Colorados wandern und schwelgt dabei in der schmerzhaften Erinnerung an ihren Mann Rich. Mit Finney hat sie aber definitiv eine besonders treue Begleitung auf ihren Touren. © Deine Tierwelt
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