(sist/ah) – Die US-Amerikanerin Debbie Stevens wollte ihrer Chefin mit einer Spenderniere das Leben retten. Jetzt liegt ihr eigenes in Trümmern: Die Firma feuerte die Angestellte kurz nach der Operation. Stevens fühlt sich ausgenutzt und will nun ihre Niere zurück.
Debbie Stevens steht ohne Job, mit nur noch einer Niere und bald ohne Krankenversicherung da. Sie ist sicher, das Opfer kaltblütigen Kalküls geworden zu sein. Sie glaubt, ihre Ex-Chefin Jackie Brucia habe sie nur eingestellt, um an ihre Niere zu kommen. Das berichtet die "New York Post" in ihrer Onlineausgabe.
Brucia ist leitende Angestellte bei der Autohändler-Kette Atlantic Automotive Group, bei der auch Stevens bereits in der Vergangenheit beschäftigt gewesen war. Als die 47-jährige Stevens ihre Ex-Chefin besuchte, erwähnte diese ihre gesundheitlichen Probleme. Stevens bot an, als Organspender einzuspringen, sollte sich niemand anderes finden. Die 61-Jährige entgegnete offenbar, vielleicht müsse sie eines Tages auf dieses Angebot zurückkommen.
Kurze Zeit später bot Brucia ihrer ehemaligen Angestellten an, zur Firma zurückzukehren. Stevens willigte ein.
Bereits nach zwei Monaten wurde Stevens in das Büro ihrer Chefin gerufen. Brucia fragte sie, ob ihr Angebot noch gelte. Stevens bejahte und erklärt gegenüber der "New York Post": "Sie war meine Chefin, ich respektierte sie. So bin ich einfach. Ich wollte nicht, dass sie stirbt."
Was auf die Operation folgt, ist ein Alptraum für die 47-jährige Angestellte: Sie sollte trotz Schmerzen wieder zur Arbeit, ihre Chefin dagegen blieb zu Hause, um sich zu schonen. Als sich Stevens krankschreiben ließ und sich zudem mit Hilfe eines Anwalts gegen eine angeordnete Versetzung zur Wehr setzte, folgte die Kündigung.
Debbie fühlt sich betrogen und fordert nun die Niere zurück. Doch das ist nicht so einfach: Wie die "New York Post" berichtet, wären mindestens vier Operationen nötig, um die Niere zurück zu verpflanzen. Denn diese wurde einem anderen Patienten zugewiesen, während Stevens Ex-Chefin das Organ eines Spenders erhielt, der kompatibler war.
Die Kündigung hat für Stevens weitreichende Konsequenzen. Ohne Job läuft ihre Krankenversicherung bald aus, eine neue zu finden dürfte sich schwer gestalten vor dem Hintergrund, dass sie nur noch eine Niere hat.
Brucia scheint den Vorfall gelassen zu sehen: "Ich werde ihr immer dankbar sein, weil sie mir ihre Niere gespendet hat." Stevens dagegen ist verzweifelt: "Ich entschloss mich, meiner Chefin eine Niere zu spenden und sie nahm mir mein Herz."
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