Lachen entspannt, Humor tut gut ... das ist auch im Job so. Aber nicht jeder Witz kommt gut an. Damit sich Ihre Kollegen und Chefs wirklich amüsieren, sollten Sie einige Spielregeln beachten.
"Humor ist eine wundervolle Sache", betont Benimm-Expertin Marlies Smits. Denn er entkrampft nicht nur die Situation und steigert das allgemeine Wohlbefinden, er schafft auch Sympathien. Witzige Anekdoten haben aber noch einen weiteren positiven Effekt: "Die Menschen merken sich Informationen besser, wenn sie mit Humor gewürzt werden."
Damit aber lockere Sprüche und witzig gemeinte Geschichten beim Gegenüber wirklich richtig ankommen, sollten Spaßvögel vorsichtig sein. Denn wenn die Anderen die Anekdote in den falschen Hals bekommen oder sich gar angegriffen fühlen, dann wird aus der Charme-Offensive schnell ein Stein des Anstoßes. "Gerade ironische, satirische oder gar zynische Bemerkungen sind im beruflichen Umfeld ein Tabu", betont Smits. "Humor à la
Auch wenn es banal klingt, aber Witze und Anekdoten dürfen die Zuhörer nicht verletzten. Deshalb sind diskriminierende Sprüche über Minderheiten, bestimmte Volksgruppen oder Nationalitäten ein absolutes "No Go". Witze mit religiösen und politischen Inhalten sind ebenso tabu wie frauenfeindliche oder andere diskriminierende Scherze. "Bitte machen Sie keine Witze über Blondinen oder Übergewichtige", rät Smits. Schließlich kann das die blonde Kollegin oder der übergewichtige Büronachbar als einen persönlichen Angriff werten. Scherze im Job sollten deshalb auf jeden Fall politisch korrekt sein. Auch wenn dieses Abwägen der eigenen Worte Mitarbeitern wie eine Zwangsjacke vorkommen mag: Es bewahrt sie davor, sich Feinde zu machen. Übrigens sind auch Gags kontraproduktiv, bei dem Andere einen roten Kopf bekommen könnten: "Alles, was unter die Gürtellinie geht wie etwa das Thema Sexualität, gehört nicht in den Berufsalltag."
Beachten Mitarbeiter diese Ausschlusskriterien, sollten sie ruhig öfter einmal die eine oder andere Anekdote erzählen, um Andere aufzuheitern. Marlies Smits erzählt zum Beispiel gern die Geschichte von zwei Managern auf Safari: Während sich ein Löwe den Führungskräften nähert, will der eine Manager wegrennen. Aber der andere winkt ab: "Wir sind doch nicht schnell genug." Darauf sagt der erste: "Ich muss nicht schneller sein als der Löwe. Es reicht, dass ich schneller bin als Du."
Die Benehmensberaterin Marlies Smits empfiehlt, solche harmlosen und amüsanten Geschichten zu sammeln und sie dann bei Bedarf in Gesprächen oder Vorträgen einzubauen. "Am Besten Sie erzählen kurze und knackige Anekdoten. Langatmige Geschichten sollten Sie lieber vermeiden." Dabei ist es auch gar nicht nötig, dass sich die Zuhörer vor Lachen auf die Oberschenkel klopfen. Auch ein allgemeines Schmunzeln ist schon ein Erfolg!
Auch humorvolle Sprüche und Zitate lassen sich gut in die eigene Kommunikation einbauen. "Damit können Sie im beruflichen Alltag auch wunderbar auf Angriffe reagieren, zum Beispiel wenn Ihnen jemand einen Fehler vorwirft." In diesem Fall rät sie zum Beispiel zu dem Zitat von Friedrich Schiller: "Mit Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens!"
Mit Humor lassen sich viele knifflige Situationen gut meistern. Deshalb fragen Airlines Flugbegleiter in Vorstellungsgesprächen ganz gezielt, wie sie eine schwierige Situation durch Humor entkrampft haben, weiß Smits. Allerdings sei es zum Beispiel problematisch, einen sich schwierig gestaltenden Vertragsabschluss mit einer launigen Bemerkung zu würzen. Denn das kann das Problem noch verschärfen. Problematisch ist Humor auch am Telefon oder in Emails. Denn dort fehlt der Blickkontakt. Deshalb kann der Kommunikationspartner schneller launige Bemerkungen missverstehen.
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