Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter wird härter. Klassische Benefits wie Obstkorb und Kaffee reichen längst nicht mehr aus. Ein Überblick, welche Zusatzleistungen Beschäftigte wirklich überzeugen und wie Unternehmen sie sinnvoll einsetzen.
Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren fundamental gewandelt: Nicht mehr die Arbeitnehmer müssen sich bei Unternehmen bewerben - Unternehmen müssen sich als attraktive Arbeitgeber präsentieren. Eine zentrale Rolle spielen dabei durchdachte Benefit-Pakete. Aktuelle Studien zeigen, dass die meisten Arbeitnehmer Benefits als selbstverständlichen Teil des Arbeitsvertrags sehen. Allerdings sind viele mit den angebotenen Leistungen nicht wirklich zufrieden. Zeit für einen genauen Blick auf die wirksamsten Benefits.
Flexibilität als Grundbedürfnis
Die Arbeitswelt hat sich gewandelt: Starre 9-to-5-Modelle sind überholt. Flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Möglichkeiten gehören für viele Beschäftigte zu den wichtigsten Benefits überhaupt. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch verstärkt. Unternehmen, die hier Freiräume schaffen, punkten doppelt: Sie steigern die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter und sparen oft sogar Kosten für Büroflächen. Unternehmen können ihre Mitarbeiter dabei mit Internetkostenzuschüssen und Büroausstattung unterstützen. Bis zu 50 EUR monatlich für den Internetanschluss sind dabei steuerfrei möglich.
Mobilität neu gedacht
Weit oben auf der Liste der beliebtesten Benefits stehen auch die Mobilitätszuschüsse - allerdings zunehmend anders als früher. Statt klassischer Dienstwagen sind flexible Mobilitätsbudgets gefragt. Diese können für verschiedene Verkehrsmittel eingesetzt werden: vom ÖPNV über Carsharing bis zum Fahrrad, also dem durch den Arbeitgeber unterstützen Jobbike. Das kommt nicht nur bei umweltbewussten Mitarbeitern gut an, sondern ermöglicht auch erhebliche Steuervorteile für beide Seiten. Nicht zuletzt das Jobticket oder Deutschlandticket erfreut sich trotz für 2025 steigender Kosten großer Beliebtheit: Rund 13 Millionen Menschen nutzten bisher das D-Ticket, der Arbeitgeber kann einen Großteil davon übernehmen.
Sicherheit im Alter und bei Krankheit
Die gesetzliche Rente wird für viele Menschen nicht ausreichen - das ist inzwischen allgemein bekannt. Eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) gewinnt daher stark an Bedeutung. Der Staat fördert sie mit Zuschüssen und Steuervorteilen. Für Arbeitgeber ist sie ein wirksames Instrument der langfristigen Mitarbeiterbindung. Wichtig ist eine transparente Kommunikation der Vorteile, denn gerade jüngere Mitarbeiter unterschätzen oft die Bedeutung der Altersvorsorge. Arbeitgeber haben dabei mehrere Möglichkeiten, wie zum Beispiel eine Direktversicherung oder auch eine Unterstützungskasse. Je nach Branche gibt es zudem eigene Versorgungswerke, wie beispielsweise die Presse-Versorgung für Journalisten.
Bei nachlassender oder entfallender Arbeitskraft schon vor der Rente bieten Berufsunfähigkeitsversicherungen Schutz. Die bisher meist genutzte private Berufsunfähigkeitspolice ist jedoch für viele zu teuer und wegen des komplexen Antragsprozesses nicht oder nur mit Einschränkungen erhältlich. Weniger bekannt ist die Möglichkeit, auch diese existenzielle Versicherung über Arbeitgeber zu weitaus besseren Konditionen für ihre Angestellten zu finanzieren. Hier ist Bewegung im Markt - neue Versicherungsmodelle wie beispielsweise Collect Plus der Biometric Underwriting GmbH bieten Mitarbeitern eine Absicherung von bis zu 75 Prozent des Bruttoeinkommens - ohne die sonst üblichen umfangreichen Gesundheitsprüfungen. Mit Monatsrenten bis zu 40.000 EUR spricht sie auch Führungskräfte an.
Gesundheit und Work-Life-Balance
Gesundheitsleistungen gewinnen weiter an Bedeutung. Dabei geht es längst nicht mehr nur um den klassischen Obstkorb. Gefragt sind ganzheitliche Angebote: von der Erholungsbeihilfe über Sportprogramme bis zu Stressmanagement-Kursen. Auch die Unterstützung bei der Kinderbetreuung wird immer wichtiger - sie ermöglicht erst die viel zitierte Work-Life-Balance. Alle diese Möglichkeiten werden vom Staat unterstützt und sorgen entsprechend für (Steuer-)Ersparnisse aufseiten der Unternehmen und der Angestellten.
Kleine Benefits, große Wirkung
Abseits der großen, oft bekannten Benefits gibt es noch viele zahlreiche kleine staatlich geförderte Angebote, aus denen sich Mitarbeiter das für sie optimale heraussuchen können: 50 Euro steuerfreier Sachbezug monatlich beispielsweise, aber auch Essenszuschüsse oder Weiterbildungsbudgets - diese eher kleinere Benefits werden ebenfalls geschätzt. Entscheidend ist am Ende die Flexibilität: Mitarbeiter wollen selbst entscheiden können, wofür sie diese Leistungen nutzen. Digitale Lösungen machen die Verwaltung für das Unternehmen dabei einfach und transparent, die Mitarbeitenden können wie gewohnt online ihre Incentives bequem in den Warenkorb legen und shoppen.
Der Weg zum erfolgreichen Benefit-Programm
Wichtig bei der Auswahl der Benefits ist, schon im Vorfeld zum Beispiel durch Umfragen festzustellen, welche Incentives für Mitarbeiter am wichtigsten sind. Auch nach Einführung ist es sinnvoll, den Erfolg einzelner Angebote zu messen und ggf. durch andere, besser passende zu ersetzen. Das heißt, Benefits sollten auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt sein, regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, fair und transparent für alle zugänglich sein, steuerliche Vorteile optimal nutzen und zur Unternehmenskultur passen.
Fazit: Durchdachte Benefit-Pakete sind heute ein entscheidender Faktor im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter. Dabei geht es nicht darum, möglichst viele Benefits anzubieten, sondern die richtigen. Erfolgreiche Unternehmen kombinieren existenzielle Absicherung mit flexiblen Zusatzleistungen und reagieren auf veränderte Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter. Denn eines ist klar: Die Anforderungen werden weiter steigen. Wer seine Mitarbeiter langfristig binden will, muss mehr bieten als nur ein gutes Gehalt. (spot) © spot on news
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