München - Vertrautes geht uns einfacher von der Hand. Kein Wunder also, dass wir auch im Berufsleben häufig vor Veränderungen zurückschrecken. Und gerade wenn sie so massiv sind wie der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz, können in der Anfangszeit Ängste und Sorgen überwiegen.
Mit fast 70 Prozent fühlt sich ein Großteil der Beschäftigten zu einem gewissen Grad davon überwältigt, wie schnell sich ihre Arbeit verändert. Das zeigt eine Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Censuswide im Auftrag des Karriereportals LinkedIn unter gut 2.000 Beschäftigten durchgeführt hat.
Fast jeder und jede Zweite (49 Prozent) geht demnach davon aus, dass Künstliche Intelligenz (KI) die eigene Arbeitsweise in den kommenden fünf Jahren erheblich verändern wird. Nur rund jeder und jede Dritte (32 Prozent) fühlt sich derzeit explizit sicher im Umgang mit KI-Tools bei der Arbeit.
Gut 45 Prozent geben an, sich Sorgen zu machen, in Bezug auf die eigene Karriere ins Hintertreffen zu geraten, weil sich der Beruf und die Arbeit so schnell verändern.
In eigene Weiterbildung investieren
Wie können sich Beschäftigte für diesen Veränderungsprozess vorbereiten? Wie geht man mit Ängsten und Sorgen am besten um? Zentral sei die Kompetenz und Bereitschaft, immer wieder Neues zu lernen, sagt Barbara Wittmann von LinkedIn. Denn die "Halbwertszeit von Fachwissen und Hard Skills" werde immer kürzer.
Sie sagt aber auch vorher, dass KI "uns langfristig wiederkehrende und monotone Aufgaben abnehmen" werde, sodass mehr Zeit für kreative, strategische und auf den Menschen ausgerichtete Aspekte unserer Jobs bliebe. Dadurch würden wiederum Soft Skills wie Kommunikation, Anpassungsfähigkeit oder Teamwork an Bedeutung gewinnen.
Wittmann rät, sich vor Augen zu führen, dass KI den Job in den allermeisten Fällen nicht vollständig übernehmen wird. Jemand, der die neuen Technologien im Job nutzt, könne aber damit einen Wettbewerbsvorteil haben. Wittmann empfiehlt entsprechend, die eigene Weiterbildung zur Priorität zu machen - und gezielt gefragte Fähigkeiten aufzubauen. © Deutsche Presse-Agentur
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