Welche Jobs lassen sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ersetzen? Die Antwort, die eine aktuelle Studie auf diese Frage gefunden hat, mag überraschen - allerdings nur auf den ersten Blick.
Mit der wachsenden Popularität von Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) stellt sich in vielen Branchen die Frage, welche Jobs sich verändern werden - und welche vielleicht gar obsolet werden könnten. Forschende haben nun untersucht, welche Aufgaben sich mithilfe von KI relativ einfach erledigen lassen.
Am ehesten sind das Arbeiten, die von höherqualifizierten Beschäftigten ausgeführt werden: Sie haben am häufigsten mit großen Datenmengen zu tun, die sich mithilfe von KI einfacher strukturieren und verarbeiten lassen. Berufe, die eine geringe oder mittlere Qualifikation voraussetzen, erfordern derzeit in der Regel keinen Umgang mit solchen großen Datenmengen. Das geht aus der Studie hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg veröffentlicht hat.
Für die Untersuchung unterschied das IAB zwischen Aufgaben, die von KI übernommen werden könnten, und solchen, für die andere, weniger komplexe Software infrage kommt.
Letztere kann etwa "repetitive, weniger qualifizierte Tätigkeiten übernehmen oder zumindest unterstützen", die eher bei Beschäftigten ohne Qualifikation oder mit beruflicher Ausbildung vorkommen, führten die Forschenden aus. KI-Anwendungen sind indes in der Lage, beispielsweise statistische Zusammenhänge von Daten zu erlernen und auf dieser Grundlage Schlüsse zu ziehen.
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Je nach Branche ist das Potenzial von KI völlig unterschiedlich ausgeprägt
Die Potenziale unterscheiden sich je nach Branche stark. Besonders hoch sind die Automatisierungs-Potenziale durch KI und Software etwa im verarbeitenden Gewerbe sowie in der Informations- und Kommunikationstechnik.
Am größten ist die Differenz zwischen beiden Anwendungen den Forschenden zufolge im Bereich Verkehr und Lagerhaltung. Hier helfen KI-Systeme deutlich weniger bei der Übernahme von Aufgaben als andere Software-Systeme.
Auch Versicherungen und Finanzdienstleister sind demnach grundsätzlich weniger von Automatisierung betroffen - egal, ob sie durch KI oder anderer Software übernommen werden. Gleiches gelte für den Handel, Kfz-Werkstätten und die Pflege.
Software und KI können Fachkräftemangel lediglich abfedern
KI und andere Software könnten zudem dabei helfen, den Fachkräftemangel abzufedern, wie die Forschenden erklärten. Aber: "Ganze Berufe sind eher selten vollständig automatisierbar", erläuterte IAB-Forscher Michael Stops.
Viele Anwendungen - egal, ob KI oder weniger komplexe Software - sind in ihren Fähigkeiten begrenzt und können nur spezifische Tätigkeiten unterstützen. Alleine mithilfe von KI und anderer Software lassen sich Stops zufolge die Fachkräfteengpässe also nicht beheben. (ank)
Verwendete Quelle:
- AFP
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