Der eigene Job macht nicht unbedingt jeden einzelnen Tag Spaß. Ein Arbeitspsychologe erklärt, wie wir daraus sogar unsere Vorteile ziehen können und was der Hälfte aller Beschäftigten wichtiger als Zufriedenheit im Job ist.
Tage, an denen die Arbeit einfach keinen Spaß macht, gibt es. Aber sie lassen sich gut überstehen, wenn wir grundsätzlich und über einen längeren Zeitraum hinweg zufrieden mit unserem Job sind, heißt es auf dem Online-Portal des Magazins "Certo" der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG).
Wie uns schlechte Tage sogar helfen können
Solche Tage können sogar ihr Gutes haben. "Wären wir tatsächlich immer zufrieden, würden wir aufhören, an unseren Zielen zu arbeiten", sagt Hannes Zacher, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Uni Leipzig. Tage ohne Spaß können zum Beispiel Ansporn sein, die Arbeit anders zu verteilen oder neu zu gestalten.
Grundlegende Zufriedenheit im Job hängt laut Zacher von verschiedenen Punkten ab: etwa, wie viel Geld man bekommt, wie die Work-Life-Balance ist, wie stressig die Arbeit oder wie der Umgang miteinander ist. Generell muss der Job zur Person und deren Bedürfnissen passen.
Hälfte aller Beschäftigten ist nicht Zufriedenheit am wichtigsten
Zufriedenheit dieser Art sei jedoch nur für die Hälfte der Menschen das Wichtigste, so der Professor unter Verweis auf eigene aktuelle Forschung. Ein Viertel wünsche sich vor allem einen sinnhaften Job, das heißt: Die eigene Arbeit hat einen positiven Einfluss auf das Leben anderer Menschen, die Gesellschaft oder Umwelt.
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Einem weiteren Viertel sei psychologische Reichhaltigkeit wichtig, also dass es bei der Arbeit nie langweilig wird, sondern es ist immer etwas los ist, von dem man anderen erzählen kann. (dpa/bearbeitet von mak)
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