Wenn Kinder sich immer wieder Geschwister wünschen, kommen Eltern in Bedrängnis – vor allem dann, wenn kein weiterer Nachwuchs geplant ist. Doch wie teilt man das seinem Kind mit?

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Viele Kinder wünschen sich einen Bruder oder eine Schwester. Wenn der Nachwuchs nicht aufhört danach zu betteln, muss man sich fragen: Was fehlt dem Kind? Denn den Wunsch nach Geschwistern sollte man zunächst ernst nehmen und ergründen, was dahintersteckt, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke).

Woher kommt der Wunsch des Kindes?

Ulric Ritzer-Sachs würde das Kind zunächst fragen: "Was wäre denn anders, wenn du ein Geschwisterchen hast?" Die Antwort könnte offenbaren, ob dem Kind etwas fehlt.

Oft stecke ein bestimmtes Bedürfnis hinter solch einem Wunsch. Das Kind könnte Geschwister bei anderen Kindern gesehen haben und fand es schön. "Oder fühlt es sich allein? Hofft es, das würde sich mit einem Geschwisterchen ändern?", zählt der Erziehungsberater mögliche Gründe auf.

Er rät Eltern, dennoch eine klare Haltung einzunehmen und dem Kind mitzuteilen: "Das ist eine tolle Vorstellung, wir wollen aber nicht!"

Diese Sätze sollten Eltern nicht sagen

Wenn diese Antwort dem Kind nicht reicht, sollten aber auf keinen Fall Sätze fallen wie: "Du bist schon anstrengend genug" oder "Bloß nicht noch so einen von deiner Sorte". Besser sei es zu sagen: "Wir sind so richtig zufrieden, wie es ist" oder "Wir sind total zufrieden mit dir, du bist uns genug".

Weitere Gründe wie eine schwere Geburt, finanzielle Sorgen, laufende Ratenkredite sind nach Ansicht von Ritzer-Sachs keine Dinge, die man mit dem Kind bespricht. Das könne man frühestens in der Pubertät tun.

Dann würde der Pädagoge etwa sagen: "Damals war das vor allem eine finanzielle Entscheidung gegen ein weiteres Kind." (tae/dpa)

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