Bist du auf der Suche nach einer Alternative für Olivenöl? Wir zeigen dir, welches Öl du stattdessen nutzen kannst, und warum Olivenöl ohnehin nicht immer die beste Wahl ist.

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Wenn du gerne mit Olivenöl kochst, ist dir vielleicht beim Einkaufen schon aufgefallen, dass der Preis für Olivenöl im Moment deutlich höher ist als noch vor ein paar Monaten. Laut Stiftung Warentest kostet ein Liter Olivenöl zurzeit sogar doppelt so viel wie noch vor einem Jahr.

Warum das so ist, welches Öl sich anstelle von Olivenöl anbietet und weshalb du aus Nachhaltigkeitsgründen ab und an sowieso auf andere Öle zurückgreifen solltest, kannst du hier nachlesen.

Olivenbäume leiden unter dem Klimawandel

Olivenbäume kommen eigentlich mit dem trockenen, warmen Mittelmeerklima gut zurecht. Doch die Wetterextreme in Südeuropa bringen auch sie vermehrt an ihre Grenzen: Starkregen, Hitzewellen, Überschwemmungen, Waldbrände und Dürren machen es den Olivenbäumen zunehmend schwerer, ausreichend gute Früchte (oder überhaupt Früchte) zu produzieren.

Die schlechten Ernten führen nicht nur dazu, dass Olivenöl weltweit teurer geworden ist. Der Klimawandel verschlechtert auch die Qualität: So konnte Stiftung Warentest im März 2024 von insgesamt 23 getesteten nur noch 4 gute Olivenöle weiterempfehlen.

Gesunde Alternative zum Kochen und Backen: Rapsöl

Wenn du gerne mediterran kochst, dann greifst du vermutlich häufig zu Olivenöl. Ob bei Antipasti, Spaghetti aglio e olio oder Focaccia Barese: Das leicht bittere, fruchtige Aroma von Olivenöl ist fester Bestandteil vieler Rezepte.

Eine Alternative, die zwar nicht 1:1 dem Geschmack von Olivenöl entspricht, aber sich ebenso vielseitig einsetzen lässt, ist kalt gepresstes Rapsöl: Das nussig schmeckende Öl ist relativ hitzebeständig, du kannst es also gut zum Backen, Kochen, Dünsten und Abschmecken verwenden. Auch zum Anbraten eignet es sich, allerdings solltest du in dem Fall ein Auge auf die Temperatur haben: Der Rauchpunkt liegt bei rund 140 Grad Celsius, du solltest es daher auf maximal 130 bis 140 Grad Celsius erhitzen. Möchtest du etwas bei höheren Temperaturen anbraten oder frittieren, solltest du auf raffiniertes Rapsöl ausweichen.

Was die Gesundheit betrifft, ist Rapsöl ähnlich überzeugend wie Olivenöl. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. schätzt Rapsöl sogar noch gesünder als Olivenöl ein: Rapsöl hat einen besonders hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren.

Gesunde Öle für Kaltspeise, Salat oder Quark

Möchtest du Salate, Dips, Quark oder andere Kaltspeisen verfeinern, gibt es neben Rapsöl einige weitere, gesunde Öle, auf die du als Alternative für Olivenöl zurückgreifen kannst:

  • Walnussöl ist sehr aromatisch und passt mit seinem herb-nussigen Aroma gut zu Feldsalat und anderen kalten Vor- oder Nachspeisen. Auch zum Verfeinern von Suppen oder Dips und als Basis für Pesto eignet es sich hervorragend. Walnussöl solltest du nicht erhitzen und lieber in kleinen Portionen kaufen, denn es wird schnell ranzig.
  • Leinöl kannst du wie Walnussöl für viele Kaltspeisen benutzen: Ein kleiner Schuss Leinöl passt perfekt zu Kräuterquark mit Pellkartoffeln, ins Salat-Dressing, in Smoothies oder ins Müsli. Das gesunde Öl mit dem nussigen Geschmack überzeugt mit einem sehr hohen Omega-3-Fettsäure-Anteil und sollte immer im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Traubenkernöl hat ähnlich wie Olivenöl eine hohe Menge an Polyphenolen und ist daher ebenfalls eine gesunde Alternative. Mit seinem fruchtigen Aroma macht es sich sehr gut in Salaten oder zu Käse.

Zwar sind Walnuss-, Lein- und Traubenkernöl (ähnlich wie momentan Olivenöl) recht hochpreisig, allerdings benötigst du zum Verfeinern von kalten Speisen lediglich ein paar Tropfen des jeweiligen Öls. Erhitzen solltest du alle drei Öle auf keinen Fall.

Regional angebaute Öle sind nachhaltig

Rapsöl ist nicht nur gesund und momentan günstiger als Olivenöl, es hat noch einen weiteren Vorteil: Raps wächst regional und kann auch regional verwertet werden. Zudem lässt sich aus den Resten der Ölpressung Tierfutter herstellen – es entsteht also kaum Abfall. Leinöl lässt sich ebenfalls regional produzieren, sodass lange Transportwege vermieden werden können.

Auch aus Nachhaltigkeitsaspekten kann es also durchaus sinnvoll sein, wenn du vermehrt auf heimische Öle zurückgreifst.

Egal, für welches Öl du dich letztlich entscheidest: Achte auf jeden Fall darauf, ein Öl mit Bio-Siegel wie Naturland, Demeter oder Bioland zu kaufen. Denn es gibt hier qualitativ große Unterschiede: Im Juli 2024 fielen beispielsweise 7 von 30 Rapsölen bei Öko-Test durch.

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