Nicht alles, was du zuhause bedenkenlos essen kannst, ist auch im Urlaub risikofrei. Wir listen ein paar Lebensmittelgruppen auf, bei denen du im Ausland Vorsicht walten lassen solltest.
Im Urlaub möchten wir die Kultur eines Landes nicht nur sehen, sondern auch schmecken. Doch Vorsicht: Einige Lebensmittel können im Ausland schnell zum Gesundheitsrisiko werden.
Hier sind Lebensmittel, die du im Urlaub besser meiden solltest.
1. Rohe Meeresfrüchte und Fisch
Obwohl frische Austern verlockend sein können, sind sie im Urlaub nicht immer eine gute Wahl. Die Verbraucherzentrale warnt, dass rohe Muscheln häufig mit Hepatitis-A-Viren oder anderen Krankheitserregern belastet sind, besonders im Mittelmeerraum oder Atlantik. Verzehre Meeresfrüchte daher nur gut durchgegart.
Das Tropeninstitut weist darauf hin, dass es nicht nur essbare, sondern auch giftige Fischarten gibt. Deshalb solltest du selbst geangelte Fische nur dann verzehren, wenn du dir zu 100 Prozent sicher bist, um welche es sich handelt.
2. Rohes Fleisch
Rohes Fleisch, wie Carpaccio oder Tartare, birgt ebenfalls erhebliches Risiko für eine Lebensmittelvergiftung. Krankheitserreger wie Salmonellen, Trichinen oder gefährliche Parasiten können sich in rohem Fleisch verbergen. Auch auf halbgare Gerichte solltest du verzichten – durchgegartes Fleisch ist die sicherere Wahl.
3. Rohkostsalate
Salate enthalten oft keine Tierprodukte und sind gesund – deshalb aber im Urlaub noch längst keine sichere Wahl. In vielen Ländern werden Salate mit Leitungswasser gewaschen, das möglicherweise mit Bakterien oder Parasiten belastet ist. Laut Verbraucherzentrale betrifft dies viele Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Verzichte deswegen in Restaurants oder an Straßenständen auf Rohkostgerichte und wähle stattdessen gekochte, gebratene oder gegarte Gerichte. Wenn du dir im Urlaub selbst einen Salat oder sonstige Rohkost zubereiten willst, dann wasche diese mit gereinigtem Wasser gründlich.
4. Ungewaschenes Obst
Obst solltest du im Ausland immer gründlich waschen und am besten auch schälen. Verwende dazu am besten abgepacktes Trinkwasser, wenn das Leitungswasser nicht sicher ist – siehe Punkt acht. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, von vorgeschnittenem Obst am Straßenrand abzusehen – hier sammeln sich schnell Keime an, die Magenprobleme verursachen können.
5. Buffets mit kühlen Speisen
Buffets, die in wärmerem Klima für mehrere Stunden ungekühlt stehen, sind laut der Verbraucherzentrale ein idealer Nährboden für Bakterien. Besonders riskant sind kalte Speisen wie Salate oder Desserts, die leicht verderben.
Greife lieber zu frisch zubereiteten, heißen Gerichten, um auf Nummer sicher zu gehen.
6. Rohe Eier und Produkte daraus (auch Speiseeis!)
Speisen, die rohe Eier enthalten, wie Mayonnaise oder einige Desserts, solltest du meiden. Sonst können dich möglicherweise vorhandene Salmonellen in den Eiern krank machen. Pasteurisierte Produkte sind die sicherere Alternative.
Während du industriell abgepacktes Speiseeis auch in Reiseländern normalerweise bedenkenlos essen kannst, solltest du bei Eisdielen genauer hinschauen: Enthält das Eis rohes Ei? Wenn ja: Kaufe dort nur, sobald du dir sicher bist, dass die Hygiene bei der Herstellung einwandfrei ist.
7. Frisch gepresste Fruchtsäfte
Laut der Verbraucherzentrale besteht bei industriell abgepackten Säften – und auch anderen Getränken – kein Risiko.
Bei frisch gepressten Säften solltest du dir jedoch vorher ansehen, ob die Fruchtpressen, Behälter und Hände der Verkäufer:innen sauber sind. Sonst könnten Krankheitserreger in den Saft gelangen.
8. Leitungswasser und Eiswürfel
Auch wenn das Leitungswasser in vielen Ländern als "trinkbar" deklariert wird, solltest du vorsichtig sein. Dies betrifft viele Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika. Vermeide es, Wasser direkt aus dem Hahn zu trinken oder damit die Zähne zu putzen. Die Empfehlung der Verbraucherzentrale: Nutze stattdessen abgefülltes Trinkwasser oder koche das Wasser mindestens fünf Minuten ab, um Erreger abzutöten. Danach solltest du es noch filtern.
Das Tropeninstitut nennt weitere Möglichkeiten: Mit speziellen Desinfektionstabletten kannst du Leitungswasser reinigen. Mit kochendem Wasser frisch zubereiteter Tee und Kaffee sind meist unbedenklich. Bier und Wein stellen ebenfalls kein Problem dar. Das Institut warnt jedoch auch vor zu kalten Getränken bei heißem Wetter, da der Magen darauf empfindlich reagieren kann. Weitere Infos erhältst du hier: Was hilft besser bei Hitze: Kalte oder warme Getränke?
In warmen Ländern werden Eiswürfel auch oft aus Leitungswasser hergestellt, das nicht den gleichen hygienischen Standards entspricht wie in Deutschland. Schmelzen diese im Getränk, besteht auch hier ein Risiko. Mehr dazu erfährst du hier:
9. Rohmilch und nicht pasteurisierte Produkte daraus
Nichtpasteurisierte Milch und Produkte daraus – beispielsweise Rohmilchkäse – können gefährliche Krankheitserreger wie Listerien enthalten. Vermeide diese Produkte und greife stattdessen zu pasteurisierten Milchprodukten.
Übrigens: All diese Punkte solltest du auch in einem hygienisch unbedenklichen Land einhalten, wenn du schwanger bist: Was dürfen Schwangere nicht essen?
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